Sonntag, 7. Juli 2019

Hunde unfreiwillig auf dem Veggie-Trip

Könnt Ihr Euch vielleicht noch an einen ganz großen Aufreger bei Lebensmitteln vor einigen Jahren erinnern? Damals ging es darum, dass Goudakäse auf Pizzen, gar keinen Käse enthielt, sondern lediglich künstliche Ersatzstoffe.
Lange wurde, gar vor Gericht, darüber gestritten ob in solchen Fällen sich der Belag auch Käse nennen darf. Was daraus wurde? Keine Ahnung. Zumindest beteuern heute immer mehr Hersteller auf Ihren Produkten, die Natürlichkeit aller Zutaten.

Ein wenig daran zurück erinnert, fühlte ich mich heute, als ich im aktuellen Prospekt unseres Tierfutterhändlers gleich um die Ecke blätterte.
Hm! Was sehe ich da! Hundeleckerlies im Angebot und diese sogar getreidefrei aus bis zu 100% Fleisch. Doch Stopp! Was bedeutet diese kleine Zahl "1" dort oben an dem Wort Fleisch?
Etwas weiter unten geschaut, stellt sich heraus. 100% Fleisch im Fleischanteil!

Ahhhhhhhhhh! Ja!





Das klingt zumindest erst einmal logisch! Warum aber muss darauf noch einmal gesondert in dieser Form hingewiesen werden? Was sollte sonst in getrocknetem Hühnerfleisch enthalten sein außer 100% Fleisch?

Und genau dies macht mich schon wieder stutzig! Sollte sich tatsächlich, heimlich durch das Hintertürchen, wieder die Unsitte eingeschlichen haben, dass manche Zutaten nur vorgeben dass zu sein wonach sie aussehen?

Bestehen manche Fleischsorten etwa nicht mehr zu 100% aus Fleisch? Versucht man vielleicht meinen Hund über die Leckerlis klamm und heimlich zum Veganer umzuerziehen?
Doch was würde es bringen? Dann schädigt mein Vierbeiner zwar nicht mehr die Umwelt durch CO2 Ausstoß wegen der Tierhaltung, ist dann aber am Abholzen des Regenwaldes schuld um noch mehr Anbaufläche für genmanipulierten Soja zu erhalten?

Oh, meine Güte! Ich denke an dieser Stelle am besten nicht weiter! Ansonsten decke ich versehentlich noch eine geheime Verschwörung auf und plötzlich stehen die Männer mit den schwarzen Anzügen aus der Tiernahrungsindustrie vor meiner Tür ...

Also verabschiede ich mich erst einmal für heute!

Mittwoch, 21. November 2018

Heute schon mit Laub gespielt?


Wenngleich das Wetter heute draußen eher die Frage nahe legt, wer schon mit Schnee gespielt hat, finde ich es immer wieder erstaunlich welche Kleinanzeigen und Angebote man im Internet erblickt.

So auch bei der hier abgebildeten Anzeige. Da verkauft doch tatsächlich jemand Eichenlaub!
Dies mag nicht ungewöhnlich, zumal ich bereits von verschiedenen Einsatzmöglichkeiten von Eichenlaub gehört habe. So kann man daraus einen ökologischen Aufguss gegen bestimmte Beschwerden bereiten. In der Aquaristik wird Eichenlaub zur Wasseraufbereitung und als Futterkultur für Garnelen verwendet.
Lustiger wird die Anzeige aber erst durch die Beschreibung. Eichenlaub in Säcken kaufen um es im eigenen Garten großzügig zu verteilen und dann Spaß zu haben? Häääää?



Für mich ist das irgendwie verkehrte Welt. Ich hatte in den letzten Wochen und Tagen eher den Spaß (oder besser Pflicht) alle paar Tage das Laub in Garten und auf dem Gehweg vorm Haus weg zu fegen und in Säcke zu füllen.
Nun erkenne ich aber meinen Fehler. Anstatt diese Laubsäcke der städtischen Biomüllabfuhr kostenlos zur Verfügung zu stellen und im Grunde sogar noch Müllgebühren dafür zu bezahlen, hätte ich sie bei EBay verkaufen sollen. 

Dann hätte ich mir noch ein Zubrot verdient und Kinder in ihrem laublosen Garten glücklich gemacht!

Asche auf mein Haupt!

Montag, 12. November 2018

St.Martin war kein Pädagoge

... und die Bibel scheinbar kein guter Erziehungsratgeber.
Das Wochenende ist vorbei und mit ihm die meisten St.Martins Umzüge in der Republik.
Wir hatten in diesem Jahr die Möglichkeit an gleich zwei dieser Veranstaltungen teilzunehmen. Einmal am Samstag in einer evangelischen Gemeinde in einer größeren Stadt und am Sonntag in unserer Heimatgemeinde. Ebenfalls evangelisch, jedoch in kleinerem Rahmen.

Dabei sind uns einige Unterschiede aufgefallen was die Durchführung und den Stil einzelner Kirchengemeinden angeht. Dies betrifft vor allem die Reihenfolge und den Ablauf der Veranstaltungen, sowie die Liebe zum Detail welche jeweils in die St.Martins Umzüge gesteckt wird.

Gewohnt sind wir, hier bei uns zu Hause, der Zug mit den kleinen Kindern und ihren Laternen, zieht angeführt vom berittenen St.Martin im Kostüm zur nahe gelegenen Kirche. Dabei gibt es viele Fackelträger und meist ein Blasorchester oder andere musikalische Begleitung. In der Kirche gibt es für alle Interessierten dann das Martinsspiel und eine kurze Andacht. Es folgt das Brechen des Martins-Hörnchen und die Kirchengemeinde stellt sich vor. So alles geschehen am vergangen Sonntag.

Etwas befremdlich fanden wir hingegen das Vorgehen in der Großstadtgemeinde am Samstag. Hier zelebrierte die Kirchengemeinde die Andacht und das Martinsspiel vor dem Laternenumzug der Kinder. Was auf den ersten Blick nur eine Spielart der Reihenfolge zu sein scheint, entpuppt sich bei genauer Betrachtung als raffinierter Trick. So ist man gezwungen an der Andacht und dem Martinsspiel teilzunehmen um den Umzug mitzuerleben. Selbst damit könnte ich Leben, wären da nicht noch einige Mankos in der Durchführung der Andacht.
Gestreckt mit vielen Worten des Pfarrers und viel zu vielen Liedern, erstreckte sich die Veranstaltung inklusive Martinsspiel über 45 Minuten. Der Denkfehler der Kirchengemeinde dabei, haltet mal über einen solch langen Zeitraum etwa 250 Kinder im Alter zwischen zwei und fünf Jahren ruhig auf ihren Stühlen!
Bereits nach 20 Minuten wurde die Geräuschkulisse in den Rängen der Kirche immer lauter. Hier raschelten Lampions, dort schrie ein Kind nach dem Nuckel, in einer weiteren Ecke quengelte der kleine Lukas nach einem Keks.
Mehrmals unterbrach sich der Geistliche in der Kanzel um unter den Anwesenden um Ruhe zu bitten. Da frage ich mich jedoch ob dieser irgendwie vergessen hat, wer dort in seiner Kirche weilt, nämlich Kleinkinder. Mit der Lektüre einiger pädagogischer Nachschlagewerke, hätte man auch darauf kommen können, dass die Aufnahmefähigkeit dieser Zwerge gerade einmal 15 Minuten beträgt.

Kurzum. Die Andacht mutierte in meinen Augen zum kleinen Fiasko. Die Hälfte der Eltern hörte man merklich aufatmen als sich die Kirchentüren wieder öffneten und der darauf folgende Laternenumzug (ohne Pferd und St.Martin) wurde von vielen genervten Eltern nur noch im Stechschritt absolviert.


Ich fand die Veranstaltung am Samstag daher eher abschreckend. Wenngleich man mit dieser Strategie fast alle Eltern und Kinder in die Andacht bekommt, wirft es kein gutes Licht auf die Kirche.
Da lobe ich mir lieber wie in meiner Heimatgemeinde, zuerst den Umzug mit den Kindern. Wer dann noch Lust und Laune hat, kann gern in Gottes Haus einkehren und sich beteiligen. Über eine zu gering gefüllte Kirche, kann man sich zu diesem Anlass eigentlich nie beschweren.

Mein Tipp deshalb. Manch einer Kirchengemeinde oder Geistlichen sollte man vor der Missionierung ein Lehrbuch für Pädagogik schenken, dann klappt es vielleicht auch mit ein paar neuen Schäfchen! ;o)

Sonntag, 28. Oktober 2018

Halloween-Hähnchen gut durch

Denkt Ihr wirklich in Fabriken und in der Großproduktion geht immer alles glatt? Alle Gerichte, Zubereitungen und Produkte gelingen immer? Selbstredend kommt es dort sicher auch einmal zu Ausschuss oder Ware, welche nicht mehr verwendet werden kann. Zumindest bis jetzt!

Am Beispiel einer Hähnchen verarbeitenden Firma (Schnitzel, Nuggets, Hähnchenbrust) ist man nun scheinbar auf eine bahnbrechende Idee gekommen. Schwarze Chicken-Nuggets einfach tiefgefroren als Halloween Artikel im Supermarkt verkaufen.

Ich kann mir dies bereits lebhaft vorstellen. Nachdem der Trend des Halloween von Jahr zu Jahr stärker zu uns rüber schwappt, wird ein Mitarbeiter in einer solchen Firma sicherlich die bahnbrechende  Idee gehabt haben. Immer wenn eine Marge in der Fritteuse der Produktionslinie anbrennt, werden die verkohlten Nuggets ins Tiefkühllager gefahren und einmal im Jahr zu Ende Oktober raus gehauen.



Während der wählerische Verbraucher an 364 anderen Tagen im Jahr angewidert  die Nase rümpfen würde, werden diese tiefschwarzen Hähnchen-Nuggets zu Halloween doch tatsächlich als tolles Produkt für verhältnismäßig viel Geld verkauft.

Mal ehrlich! Warum komme ich nie auf diese Ideen!
Wie oft ist mir im Leben schon etwas angebrannt oder ich stelle das nächste Mal die Reste der Nudelsuppe aufs Fensterbrett bis sie von allein grün wird ...

Mittwoch, 24. Oktober 2018

Alexa nervt!

Wie die Überschrift erkennen lässt, ist diese Aussage bei mir Programm.
Doch möchte ich nicht vorgreifen und erzählen wie es dazu kam.

Wie viele andere von Euch vielleicht auch übermannte uns vor etwa anderthalb Jahren die Neugierde. Alle Welt sprach über diese smarten Lautsprecher, welche Befehle entgegen nehmen, Radiosender einstellen, Beleuchtung steuern und vieles andere mehr.

Schon bei der Anschaffung eines "Amazon Echo Dot" wurde uns klar, dass es nicht bei dieser Investition bleiben sollte. Zumindest ein anderen Smart-Home Baustein mussten wir zukaufen um wenigstens auch die Küchenbeleuchtung mit diesem Wundergerät steuern zu können.
Doch was soll es. Die insgesamt 100€ war es uns Wert diese Alexa endlich einmal kennen zu lernen.

Das Einrichten und Aufbauen war relativ einfach. Auch die ersten paar Tage Herumexperimentieren mit Alexa machte Spaß!

"Alexa, schalte das Licht an!"

"Alexa, spiele Musik von Tim Bendzko!"

"Alexa, stelle den Timer auf 25 Minuten!"

Ehrfürchtig saßen wir vor diesem kleinen Wunder-Ding und versuchten die abstraktesten Befehle. Sogar Pupsen kann Alexa, dafür liefert sie aber keine zufriedenstellende Biografie etwa von Alt-Bundeskanzler Helmut Kohl.  Zugegeben, Google ist da derzeit etwas schlauer.

Bald aber kehrte der Alltag ein. Um Alexa sinnvoll nutzen zu können, musste man immer mehr Zusatzprogramme (sogenannte "Skills") nachinstallieren und bei Bedarf mit dem richtigen Befehl aktivieren. Schnell stellte sich aber heraus, dass man spätestens ab dem dritten oder vierten Befehl einfach den Überblick im Gedächtnis verliert.  So kam es, dass ich den Skill unserer örtlichen Müllabfuhr (wann muss ich die Tonne raus stellen) faktisch nur ein oder zweimal nutzte.

Ein weiterer Nachteil von Alexa, sie mag unsere beiden Kinder (2 und 4 Jahre) nicht! Denn wie läuft ein Frühstück oder Abendessen bei Euch ab? Unsere größere Tochter erzählt bei Tisch begeistert von den Erlebnissen in der Kindertagesstätte, während der Kleine nach dem Milchglas schreit. Versucht in dieser Situation einmal Alexa einen Sprachbefehl zu geben! Da mutiert der Wechsel des Radiosenders schnell zu einer Frustaufgabe. Entweder Alexa versteht einen nicht und berichtet Dir dies permanent in einem sekundenlangen Monolog oder Du landest anstatt beim regionalen Nachrichtensender bei einer Hörfunkwelle aus Mittelamerika wo die Reggea-Mucke hoch und runter läuft.
Wie oft habe ich mir in dieser Situation mein gutes "altes" WLAN Küchenradio zurück gewünscht. Das war doch sooooooo toll!

Der absolute Super-GAU kam nun aber Anfang September. Da lief nämlich unser "Amazon-Prime" Abo aus. Entgegen der vielen anderen Zehntausenden Süchtigen da draußen, entschieden wir uns doch tatsächlich dazu, dieses nicht zu verlängern.

Ab jetzt kam Alexa in unserem Haushalt gar nicht mehr klar. Unsere Tochter verlangte beim Frühstück nach ihrem Lieblings-Hörspiel mit einem kleinen Indianer ("Yakari"), stattdessen bekam sie einen Minuten langen Monolog aus dem Lautsprecher, in dem Alexa ihr erklärte, wie man am einfachsten ein neues "Amazon-Prime" Abo abschließt. Zumindest am Ende gab es dann wenigstens eine 30sekündige Hörprobe ihres Hörspiels.
Das selbige Schauspiel läuft inzwischen bei jedem Lied welches man anfordert ab. Andauert erläutert die nette Dame aus dem Lautsprecher wie man entweder mal ein "Audible" Abo oder eben ein "Amazon Prime" Abo abschließt.
Selbst die Versuche meine private MP3 Sammlung Alexa per Heimnetzwerk zugänglich und damit abrufbar zu machen, scheiterten bisher kläglich! Erwähnte ich eigentlich schon das mein gutes "altes" Küchenradio auch einen Anschluss für einen USB-Stick hatte. ;o)

Das Ende vom Lied. Mit zwei kleinen lebhaften Kindern im Haushalt und ohne "Amazon Prime" Abo ist Alexa faktisch sinn frei. Man braucht sie einfach nicht. Unser altes WLAN Küchenradio steht nun wieder neben dem immer noch vorhandenen "Echo Dot". Dieser wird inzwischen nur noch als Kurzzeitwecker genutzt. Eine sprachgesteuerte Timer-Funktion ist dann doch ganz praktisch, wenn man beim Backen bis zu beiden Unterarmen im Teig steckt.

Insofern, willkommen beim teuersten Kurzzeitwecker aller Zeiten!







Anmerkung  für alle Blogger, Vlogger und sonstigen Interessierten:
Dies ist keine Werbung für "Amazon", ich habe kein Testgerät oder anderes Produkt zur Verfügung gestellt bekommen! Nein. Ich war auch heute Abend einfach wieder genervt als ich einfach nur (mit etwas lauterer Kinder-Kulisse im Hintergrund) einen Timer einstellen wollte und Alexa wie immer nichts verstand!