Sonntag, 24. Januar 2016

Junge Väter auf dem Schrottplatz

In meiner Jugend, aber auch im Erwachsenenalter, habe ich nie verstanden warum Leute auf Schrottplätze gehen um Dinge zu suchen. Meist automobilbegeisterte Männer suchen da nach Vergasern, Seitenspiegeln, Scheinwerfern und anderen Teilen meist klassischer Fahrzeuge oder einfach als Ersatzteile für den 26 Jahre alten Opel Kadett.
Ich kann damit nichts anfangen. Zum einen bin ich kein begeisterter Autobastler und wenn mein Gefährt mal klappert oder etwas nicht funktioniert, kommt es in die Fachwerkstatt. Dort bekommt man die Originalteile vom Hersteller meist innerhalb von 24 Stunden und einbauen tun die dass dort auch noch! ;o)

Nun als Vater mit Kind bin ich aber erstmals in eine vergleichbare Situation gekommen!

Das singende Lieblingstöpfchen meiner Tochter war nämlich kaputt. Ihr kennt diese sicherlich. Wenn das Kind reinpiselt wird durch zwei Metallkontakte am Boden eine Melodie ausgelöst. Die Kleinen freuen sich wie Bolle und die Eltern hoffen, dass sie dadurch bei der Entwöhnung der Windel öfters aufs Töpfchen rennen. Bei uns klappt dies auf alle Fälle ganz gut.

Was aber tun, wenn das Töpfchen in der Form nicht mehr erhältlich ist, Töchterchen aber alle anderen sitzenden Verrichtungsmöglichkeiten verweigert? Genau! Man schraubt das Teil auseinander und schaut was defekt ist. Schnell war eine elektronische Platine mit einer irreparablen Lötstelle als Ursache ausgemacht und damit fing alles an!

Natürlich bin ich nun nicht auf einen echten Schrottplatz gelaufen. Dort ist es nicht sehr wahrscheinlich ein Kindertöpfchen zu finden. Ich machte mich in den "virtuellen" Schrottplätzen der Republik - "EBay", "Kleinanzeigen" & Co. - auf die Suche. Haushaltsauflösungen, Mamikreisel, Kindertauschbörsen. Nirgends war dieses Töpfchen zu finden. Eine Mama auf dem Flohmarkt hätte mir ihres fast verkauft. Als ich ihr aber erklärte, nur die Platine am Boden zu brauchen und den Rest wegwerfe, wollte sie es dann doch lieber behalten.

Verzweifelt wie ich war, begann ich dann in einschlägigen Internetforen zu lesen. Dabei fand ich heraus, dass selbe Platine auch noch in einem anderen Modell des Herstellers verbaut wurde und theoretisch passen müsste. Nach einiger Suche fand ich dann tatsächlich dieses ähnliche Töpfchen. In einer Kleinanzeige bekam ich es für 15 Euro, plus einiger Bodys, einen Wickeleimer usw,. Diesmal erzählte ich der Mama nicht, nur auf ein elektronisches Bauteil des Lokus scharf zu sein. ;o)

Tja, was soll ich sagen? Es funktioniert! Unser Töpfchen singt endlich wieder!
Tochter glücklich, Familienfrieden gerettet und Papa weiß jetzt endlich wie sich die armen Kerle auf dem Schrottplatz fühlen.

Freitag, 15. Januar 2016

Sollte Emanzipation Grenzen haben?

Eine echte Gretchenfrage, um welche sich viele drücken. Schließlich möchte in der Zwischenzeit keiner mehr offen sagen, dass es Bereiche gibt in denen Frauen tatsächlich an ihre Grenzen stoßen. Natürlich ist es Blödsinn Frauen aus den Chefetagen der Firmen zu verbannen, sie mögen auch gern in allen erdenklichen Handwerksberufen tätig sein. Ich persönlich bin aber beispielsweise aus rein körperlichen und physiologischen Gründen dafür, dass Frauen nicht im Bergbau unter Tage arbeiten. Dies halte ich für unverantwortlich.
Auf eine Diskussion zu diesem Thema, wollte ich mich an dieser Stelle jedoch nicht einlassen. Es sollte lediglich die Einleitung zu meiner heutigen Entdeckung im Supermarktregal sein. "Lady Grey Tea".

Als Fan des echten "Earl Grey" Tees dachte ich: "Dies kann doch jetzt nicht wahr sein!". Jetzt bekommen die Frauen doch allen Ernstes ihren eigenen Schwarztee. Sicherlich, da ihnen der echte "Earl Grey" zu stark ist! Wie ich später, nach genauerer Recherche, feststellen musste, lag ich damit teils richtig, teils falsch!

Die Teemischung "Lady Grey" wurde nämlich bereits Anfang der 1990er Jahre in London aus der Taufe gehoben. Eigenartig, dass ich sie vor dem heutigen Tag noch nie wahrgenommen habe. Vielleicht aus gutem Grund.


Mit meiner zweiten Behauptung hatte ich aber recht! Der Tee wurde für Frauen konzipiert, da ihnen der Geschmack des "Earl Grey" zu kräftig war. Zu diesem Zweck versetzt man die klassische Darjeeling/Assam Mischung, welche den "Earl Grey" ausmacht, mit einigen Aromen und (Achtung!)allen Ernstes, Kornblumen! Tja, was man nicht so alles aus der Wikipedia erfährt! ;o)

Nun gut. Scheinbar ist der "Lady Grey" kein reines Produkt manisch, eifriger Emanzipation. Dies stimmt mich milde. Lustig finde ich es trotzdem, greife in Zukunft aber weiterhin eine Regallänge weiter rechts zum "Earl Grey". ;o)

Samstag, 9. Januar 2016

Naturbelassenes Baden für Kinder

Wer steigt als Erwachsener nach einem anstrengenden Arbeitstag nicht gern mal in ein Entspannungsbad? Dies geht natürlich nicht nur im Wellness Urlaub, sondern auch im kleinen Rahmen in der heimischen Badewanne. Neben den obligatorischen Kerzen bieten Hersteller wie "tetesept" dazu eine breite Palette an Düften und Aromen. Unter Bezeichnungen wie "Irischer Frühling", "Paradiesgarten" oder "Orientzauber", kann man sich dann zumeist bereits im Vorfeld vorm inneren Auge vorstellen was einen erwartet. Der Duft exotischer Blüten in einer mit Honigaroma geschwängerter Prise oder der leicht harzige, mit Tannennadeln versetzte Geruch eines Waldes. All diese Assoziationen lösen bei uns schon ein gewisses Hochgefühl aus.

Nun ist man aber anscheinend auf die Idee gekommen, bereits für unsere Kleinsten Entspannungs- und Schaumbäder anzubieten. Ehrlich gesagt, ich kenne dies auch noch aus meiner Kindheit. Die damaligen Badezusätze haben das Wasser meist in giftgrelle Farben umschlagen lassen und wir Kiddies hatten einen Heidenspaß. Für das Kind von Welt scheint dies heut zu Tage jedoch nicht mehr zu reichen. Hier werden bereits die gehobenen Ansprüche der Eltern heran gezogen. So kommt es, dass Duftvarianten wie "Ferien auf dem Ponyhof" (siehe Foto) in den Drogeriemärkten zum Verkauf angeboten werden.

Doch halt mal! Wie riechen eigentlich Ferien auf dem Ponyhof? Lasse ich vor diesem Hintergrund meine Gedanken schweifen, fallen mir sofort ein dicker Pferdehaufen in welchen ich hineintrat, sowie der penetrante Geruch von Urin und Pferdemist aus den Stallungen nebenan, ein. Die ständig sabbernden Lefzen des gebuchten Ponys und im Hochsommer unendlich viele Fliegen, welche das Tier permanent versuchte mit dem Schweif zu vertreiben.

So soll also das Badewasser meines Kindes heute Abend riechen? Buäh!

Stellt Euch mal vor, man erfindet für den begeisterten Sechsjährigen noch eine Sorte "Auf Expedition im Reich der Dinos". Schlägt mir dann bald der schwefelig, faulige Geruch eines Hochmoors im ausklingenden Juraerdzeitalters entgegen? Uha! Gruselig.


Wenn ich genauer darüber nachdenke, sollte man bei den Kindern dann doch lieber bei den giftgrünen, blauen, roten oder knisternden Badezusätzen bleiben. Alles andere wirkt auf mich als Erwachsener wenig entspannend. Doch sobald meine Tochter richtig sprechen kann, werde ich sie mal befragen wie sie die "Ferien auf dem Ponyhof" im heimischen Badezimmer fand und an dieser Stelle berichten!

Sonntag, 3. Januar 2016

Guter journalistischer Start ins neue Jahr

Gehört Ihr auch zu diesen Menschen, welche sich jedes Jahr an Silvester die "Guten Vorsätze" fürs Neue Jahr auf die Fahnen schreiben? Etwa eine Diät, welche dann doch nicht zum gewünschten Erfolg führt oder das Rauchen aufgeben, woraufhin ihr im nächsten halben Jahr von schweren Entzugserscheinungen geplagt werdet. Die Vorsätze sind ganz unterschiedlich, meist jedoch auf die eigene Person bezogen.

Ganz fromme Menschen hingegen wünschen sich dann doch mal, dass der Hunger auf der Welt getilgt wird, Kriege ihr Ende finden und der Weltfrieden allumfassend um sich greift.
Betrachtet man sich vor diesem Hintergrund mal die Nachrichten der letzten zwölf Monate, so scheint dies nicht all zu verkehrt. Klimakatastrophe, Kriege und Bombenanschläge. Aus den verschiedensten Gründen, scheinen sich Menschen derzeit auf dem Planeten die Köpfe einzuschlagen.

Umso mehr hat mich heute diese auf dem Foto abgelichtete Nachricht in der "Mitteldeutschen Zeitung" gefreut. Ein 64jähriger Rentner erstattet Anzeige, da sein linker Schuh auf dem Regal im Hausflur verschwunden ist. Nicht so, dass dies ein dummer Jungen Streich sein könnte, er ihn selber wo anders hinstellte oder einfach nur vergessen hat, dass er im Fach darunter lagert.

Egal! Für mich ist diese Nachricht einfach nur Balsam für die Seele. Wenn das Jahr nämlich mit solchen belanglosen Schlagzeilen in den Tageszeitungen startet, besteht noch Hoffnung!