Montag, 30. Mai 2016

Wie der Affe auf dem Schleifstein

Die Temperaturen steigen, die Luftfeuchtigkeit der letzten Tage ist unerträglich und auch die damit einhergehenden Unwetter sind in den letzten beiden Nächten über uns hinweg gezogen. Längst haben die Freibäder geöffnet und auch die Leute tragen immer weniger Stoff auf der Haut. Doch weder möchte ich über das Wetter, noch über diese komischen kurzen Hosen bei den Damen reden, welche sie sich inzwischen bis fast unter die Achseln ziehen. Das nennt sich angeblich Modetrend! ;o)

Mir hingegen sind zahllose Strandräder aufgefallen, welche bei uns in der Stadt durch die Häuserschluchten kurven. Vom Aussehen werden sie gern auch mit Holländerrädern verwechselt. Ihr kennt diese Teile, dicker runder Rahmen, noch dickere und breitere Reifen, das Hinterrad meist durch ein sehr tief gezogenes Schutzblech verborgen, Sattel und Lenker scheinen den späten 1950er Jahren entsprungen zu sein.

Eigentlich haben diese Räder durchaus einen praktischen Zweck. Am Strand soll man durch diese breite Bereifung nicht im Sand einsinken. Alle anderen "Stilelemente" wie die Uralt-Sättel und antiquarischen Lenker, waren ursprünglich den alten wieder aufgearbeiteten Fahrradrahmen geschuldet, welche man zu einem günstigen Strandrad umarbeitete.

Nun aber scheint auch diese Form des Strandrades zu einem Modetrend geworden zu sein.
Wozu aber? Mal abgesehen von der kleinen 150 Meter-Schneise am nahegelegenen Baggersee kenne ich in den nächsten 100 Kilometern Umkreis keinen einzigen Strand!

Somit haben die breiten Räder, welche man problemlos auch an einem Traktor montieren könnte, keinen Sinn. Ganz im Gegenteil! Wer im Physikunterricht aufgepasst hat, wird erkennen, dass es durch die Reibung viel schwerer ist mit den Teilen zu fahren. Nutzen die Mädels die Strandräder also insgeheim als Fitnessgeräte um die Figur auch nach dem zweiten Eisbecher in der Woche zu halten?

Hinzu kommen noch extrem billige Ausführungen der Räder "Made in Fernost". Ich habe mal das Strandrad meiner Schwägerin angehoben. Den Begriff "Alu-Rahmen" haben diese Drahtesel noch nie gehört, sauschwer und oft schlecht verschweißt trifft es eher!


Desweiteren noch die bereits angesprochenen ledernen Flachsättel und die extrem hoch eingestellten Lenker. Der ein oder andere mag das eventuell noch mit einer gesünderen Haltung auf dem Fahrrad begründen, für mich schaut es dagegen vor allem nach dem bereits im Titel benannten "Affen auf dem Schleifstein" aus.

Warum also?
Warum kauft ihr euch diese überteuerten, schweren sowie unpraktischen Vehikel?
Damit ihr cooler seit wie die anderen?
Totale Fehlentscheidung. Mit meinem KTM-Citybike habe ich bisher jede noch so lange Radtour überstanden, es wiegt zehnmal weniger und ist durch Gepäckträger & Co. weitaus praktischer.

Man muss einfach nicht jeden Schwachsinn nachahmen, nur weil der Nachbar oder die Freundin es ebenfalls besitzen! ;o)

Sonntag, 29. Mai 2016

Fußball EM 2016 - Von schlechten Nachbarn und beliebten Fußballspielern

Natürlich hatte ich mich auch in diesem Jahr darauf eingestellt, hier im Blog, das ein oder andere Fußballthema aufzunehmen. Ganz klar, es ist Fußball-Europameisterschaft. Kaum einen lässt dieses Großereignis unberührt. Dachte ich jedoch, dass wie vor zwei Jahren bei der Weltmeisterschaft, die lustigen Begebenheiten oder skurrile Produkte die Texte beherrschen, schleicht sich in diesem Jahr verstärkt die Politik in die Themen.

Beschäftigten wir uns erst vor wenigen Tagen mit der Prämisse "Die AfD und die Kinderschokolade", hat der AfD-Parteivize Alexander Gauland dem ganzen noch einmal ein Krönchen aufgesetzt! Sinngemäß äußerte er in der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung": "Jérôme Boateng mögen viele für einen tollen Fußballspieler halten, als Nachbarn wollten ihn die wenigsten.".


Hm, da hat aber jemand glaube nicht richtig nachgedacht. Ich habe diese Aussage einfach mal an meiner persönlichen Situation analysiert.

Was würde sich in meinem Leben ändern, wenn Jérôme Boateng mein Nachbar wäre?

1.
Die Preise für Grundstücke und Häuser dürften sich sehr positiv entwickeln wenn ein solcher Multimillionär in der Nachbarschaft wohnt. Gut wenn man mal Haus und Grundstück verkaufen möchte. Zustand jetzt ... runtergekommene Nachbarklitsche. Ich glaub derzeit müsste ich noch was drauflegen um beides los zu werden.

2.
Der nette Gärtner, welchen ein solcher Star sicherlich angestellt hat, würde den Rasen und das Unkraut auf dem Nachbargrundstück in Schach halten, sodass es sich nicht wie jetzt, jedes Mal in meinem Garten ausbreitet!

3.
Lamborghini, Bugatti, Porsche und BMW. Endlich vernünftige und gepflegte Autos in den Parkbuchten und Einfahrten der Straße. Wie gern würde ich auf den 23 Jahre alten "Ford Escort" vom Nachbarn verzichten, welcher regelmäßig vor meiner Einfahrt parkend sein Öl verliert.

4.
Grillpartys. Wenn den mal der Herr Boateng zu Hause ist, was nicht oft der Fall sein wird, wird es auch mal den ein oder anderen Grillabend geben. Selbst wenn ich mich nicht der Illusion hingebe dort eingeladen zu sein, so ist mir das zu erwartende leichte klirren der Schampusgläser tausendfach lieber wie die Studentenfete am gestrigen Samstag hinter unserem Schlafzimmerfenster. Ghettoblaster-Musik bis halb Vier in der Früh muss nicht sein.

5.
Nettes kommen und gehen. Wie bei Punkt 4 bereits festgestellt, wird der Herr Boateng zwar nicht oft daheim sein, trotzdem gehe ich bei zufälligen Treffen vor der Haustür davon aus, dass ein Star diesen Kalibers den Anstand hat zu Grüßen oder sich zu verabschieden. Gleiches gilt für seine zu erwartende Hausangestellten.
Im Augenblick habe ich einen Nachbarn, der mir bei jeder Gelegenheit, weit aus dem Fensterbrett gelehnt, dumme Sprüche zuwirft. Desweiteren bin ich der Meinung, dass er seit Jahren hinter der Gardine protokolliert, wann ich am Wochenende von Kinobesuchen oder Konzerten nach Hause zurück kehre. Ich glaube nicht dass solche Trivialitäten Jérôme Boateng wirklich interessieren.

Ihr seht, der Herr Gauland hat seine Äußerungen nicht gut durchdacht. Sollte sich Jérôme Boateng noch vor der Europameisterschaft 2016 dazu entschließen in unsere Nachbarhaus zu ziehen, würde ich mich freiwillig zum Möbelschleppen anbieten. Nicht ganz uneigennützig aber ich denke wir kommen miteinander aus! ;o)

In diesem Sinne ... auf gute Nachbarschaft!

Mittwoch, 25. Mai 2016

Fußball EM 2016 - Andere Zeiten, andere Gesichtspunkte ... andere Meinungen

Eine aktuelle Meldung in etlichen Nachrichtensendungen ließ mich heute aufhorchen!
Der Süßwarenhersteller "Ferrero" zeigt zur Fußball EM 2016, Kinderfotos unserer Nationalspieler auf den Tafeln der "Kinderschokolade". Aufmerksame Leser von "Alltag Querbeet" werden jetzt sofort denken: "Das hatten wir doch schon einmal!", und genau so ist es!
Unter dem Titel "Süße Fratzen" berichtete ich an dieser Stelle bereits am 01. Juni 2014 von der identischen Aktion zur Fußball Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien.

Natürlich lag mir bereits ein beißender Kommentar auf der Zunge. Wie langweilig ist das denn!? Zwei Mal die gleich Aktion, ist "Ferrero" diesmal nichts besseres eingefallen?

Auf den zweiten Blick ist das Thema jedoch immer noch (oder schon wieder?) recht interessant. Vor dem Hintergrund der politischen Ereignisse der letzten beiden Jahre, hat diese Aktion vor allem im Internet einen ganz anderen Kontext erhalten. Sinnierte ich damals vor allem in Richtung: "Toll das mal nicht immer nur perfekte Menschen auf der Verpackung abgebildet werden.", geht das nun in eine völlig andere Richtung.


Plötzlich beginnen in sozialen Netzwerken, Ortsverbände der Partei "Alternative für Deutschland" (kurz "AfD") über Kinderbilder von Spielern wie Jérôme Boateng oder İlkay Gündoğan zu schwadronieren. Dumme Sprüche über Solidaritätsaktionen für Migrationskinder begleiten die Diskussion ... und so weiter.

Echt, ich finde es erschreckend wie ein und das selbe Thema in nur zwei Jahren eine so unterschiedliche Reaktion in der Bevölkerung hervorrufen kann. Dies beweist jedoch wie stark freiwillig oder nicht uns alle die derzeitigen Flüchtlingsströme beeinflussen.

Ich hoffe nur wir lassen uns dadurch nicht die Fußball EM ab 10.Juni diesen Jahres kaputt machen. Zumindest ich habe nichts gegen Jérôme Boateng auf meiner Schokolade! ;o)

Freitag, 20. Mai 2016

Da brat mir doch einer ein ... Ei!

Seit der Erfindung von "Maggi Fix" und Konsorten, wird es den Menschen immer einfacher gemacht, aufwendige Gerichte zu kochen. Waren es am Anfang vor allem Tütensuppen, welche man durch einfache Zugabe von Wasser, in ein paar Minuten zaubern konnte, vergrößerte sich bald das Sortiment. Vor allem Aufläufe erfreuten sich im letzten Jahrzehnt großer Beliebtheit. Doch die Gerichte wurden immer raffinierter, überbackene Hähnchenfilets, Zucchini/Auberginen-Gratin und was es nicht alles gibt.
Selbst für einstmals einfache Gerichte wie Gulasch oder Rouladen tummeln sich diese kleinen Tüten im Supermarktregal und machen es dem Konsumenten unglaublich einfach. Fakt ist, kaum jemand unter 40 Jahren ist heute noch in der Lage ohne aufwendiges Kochbuch die zehn beliebtesten deutschen Gerichte zuzubereiten. Oft scheitert es bereits am oben erwähnten Gulasch.

Wer nun aber dachte: "Nun gut, das Ende der Fahnenstange ist erreicht!" irrt gewaltig. Heute musste ich beim Einkauf allen Ernstes das "Rührei-Gewürzsalz" entdecken! (siehe Foto).

Jetzt traut man also der Generation "McDonalds" nicht mal mehr zu, sich ihr Rührei selbst mit Pfeffer, Salz und anderen Gewürzen abzuschmecken!
Natürlich läuft man bei der Selbstwürzung permanent Gefahr, sich das Ei zu versalzen, wo aber bleibt die Individualität? Der eine schneidet sich gern noch ein paar Ringe Frühlingszwiebeln ins Rührei, mein Nachbar schwört auf zwei Oreganoblätter und ganz hartgesottene sollen auch schon mal den allseits beliebten Knoblauch in der Bratpfanne versenken.
Nun aber wird tatsächlich versucht unseren Geschmack auch noch beim Rührei gleichzuschalten! Schlimm genug dass viele Kinder inzwischen den "Maggi-Geschmack" der Hausmannskost vorziehen. Ich sehe es schon kommen, dass mich meine Tochter in zehn Jahren fragen wird, wenn der "Rührei-Würzer" leer ist, welche Zutaten man stattdessen ans Frühstücksei gibt.


Du liebe Güte! Traut man den Menschen heut zu Tage einfach gar nichts mehr zu oder ist das Verlangen der Gewinnmaximierung bei den Herstellern inzwischen so groß, dass man es billigend akzeptiert den Käufer für dumm zu verkaufen? Frei dem Motto: "Irgendein Idiot wird es schon benutzen!".

Ich finde. Ein Produkt welches man wirklich nicht braucht!

Mittwoch, 4. Mai 2016

Seriöse Nachrichten auf den ersten Blick

Ich gebe zu, ich bin gerne gut informiert.
Wie Millionen anderer Mitmenschen, nutze ich dazu mein Smartphone. Um nicht alle Internetseiten mit Nachrichten täglich abklappern zu müssen, sammelt für mich ein News-Reader relevante Themen. Eine schnuckelige kleine App, welche mir bei meinen bevorzugten Anbietern die Schlagzeilen zusammenstellt und anzeigt. Interessiert mich ein Thema genauer, kann ich darauf klicken und bekomme den gesamten Artikel oder Bericht. In der illustren Runde befinden sich etwa Politik und Wirtschaft von der "Tagesschau", Techniknews von "Golem.de" sowie einige Verlagsseiten und Blogs welche ich verfolge.

Auch heute Morgen blickte ich beim Frühstück auf mein Handy um schnell und präzise informiert zu sein, bevor es ins Büro geht. "Amerikanische Notenbank senkt den Leitzins weiter!" oder "Brasilianisches Parlament setzt Präsidentin Rousseff ab!" erwartete ich in den Überschriften, doch weit gefehlt! (siehe Foto)


Gleich auf der ersten Seite wurde ich darüber informiert, dass sich die Vereinigten Arabischen Emirate einen Berg wünschen, damit sich Wetterwolken abregnen können und die Wüste begrünen. Desweiteren machte sich ein Experte Gedanken vor zu intensiven zwischenmenschlichen Begegnungen in selbstfahrenden Autos! Welche Gefahren könnte die mit sich bringen, wie steht es mit dem Versicherungsschutz!

Mal ganz abgesehen, dass ich andere ablenkenden Tätigkeiten beim Autofahren für wahrscheinlicher halte, muss ich an dieser Stelle bemerken, dass ich keines dieser Autos bisher persönlich gesehen habe. Natürlich liest man ab und an darüber, doch bis die Thematik "Fortpflanzung auf Deutschlands Straßen" an Brisanz gewinnt, dürfte noch einige Zeit vergehen.
Genauso lange werden die Saudis und Nachbarn wahrscheinlich brauchen um ihren Berg aufzuschütten. Fragt sich wo sie den ganzen Abraum herbekommen. Gegen ein entsprechendes Sümmchen verkaufe ich ihnen gern den Kiesberg bei uns hinterm Haus. ;o)