Mittwoch, 21. November 2018

Heute schon mit Laub gespielt?


Wenngleich das Wetter heute draußen eher die Frage nahe legt, wer schon mit Schnee gespielt hat, finde ich es immer wieder erstaunlich welche Kleinanzeigen und Angebote man im Internet erblickt.

So auch bei der hier abgebildeten Anzeige. Da verkauft doch tatsächlich jemand Eichenlaub!
Dies mag nicht ungewöhnlich, zumal ich bereits von verschiedenen Einsatzmöglichkeiten von Eichenlaub gehört habe. So kann man daraus einen ökologischen Aufguss gegen bestimmte Beschwerden bereiten. In der Aquaristik wird Eichenlaub zur Wasseraufbereitung und als Futterkultur für Garnelen verwendet.
Lustiger wird die Anzeige aber erst durch die Beschreibung. Eichenlaub in Säcken kaufen um es im eigenen Garten großzügig zu verteilen und dann Spaß zu haben? Häääää?



Für mich ist das irgendwie verkehrte Welt. Ich hatte in den letzten Wochen und Tagen eher den Spaß (oder besser Pflicht) alle paar Tage das Laub in Garten und auf dem Gehweg vorm Haus weg zu fegen und in Säcke zu füllen.
Nun erkenne ich aber meinen Fehler. Anstatt diese Laubsäcke der städtischen Biomüllabfuhr kostenlos zur Verfügung zu stellen und im Grunde sogar noch Müllgebühren dafür zu bezahlen, hätte ich sie bei EBay verkaufen sollen. 

Dann hätte ich mir noch ein Zubrot verdient und Kinder in ihrem laublosen Garten glücklich gemacht!

Asche auf mein Haupt!

Montag, 12. November 2018

St.Martin war kein Pädagoge

... und die Bibel scheinbar kein guter Erziehungsratgeber.
Das Wochenende ist vorbei und mit ihm die meisten St.Martins Umzüge in der Republik.
Wir hatten in diesem Jahr die Möglichkeit an gleich zwei dieser Veranstaltungen teilzunehmen. Einmal am Samstag in einer evangelischen Gemeinde in einer größeren Stadt und am Sonntag in unserer Heimatgemeinde. Ebenfalls evangelisch, jedoch in kleinerem Rahmen.

Dabei sind uns einige Unterschiede aufgefallen was die Durchführung und den Stil einzelner Kirchengemeinden angeht. Dies betrifft vor allem die Reihenfolge und den Ablauf der Veranstaltungen, sowie die Liebe zum Detail welche jeweils in die St.Martins Umzüge gesteckt wird.

Gewohnt sind wir, hier bei uns zu Hause, der Zug mit den kleinen Kindern und ihren Laternen, zieht angeführt vom berittenen St.Martin im Kostüm zur nahe gelegenen Kirche. Dabei gibt es viele Fackelträger und meist ein Blasorchester oder andere musikalische Begleitung. In der Kirche gibt es für alle Interessierten dann das Martinsspiel und eine kurze Andacht. Es folgt das Brechen des Martins-Hörnchen und die Kirchengemeinde stellt sich vor. So alles geschehen am vergangen Sonntag.

Etwas befremdlich fanden wir hingegen das Vorgehen in der Großstadtgemeinde am Samstag. Hier zelebrierte die Kirchengemeinde die Andacht und das Martinsspiel vor dem Laternenumzug der Kinder. Was auf den ersten Blick nur eine Spielart der Reihenfolge zu sein scheint, entpuppt sich bei genauer Betrachtung als raffinierter Trick. So ist man gezwungen an der Andacht und dem Martinsspiel teilzunehmen um den Umzug mitzuerleben. Selbst damit könnte ich Leben, wären da nicht noch einige Mankos in der Durchführung der Andacht.
Gestreckt mit vielen Worten des Pfarrers und viel zu vielen Liedern, erstreckte sich die Veranstaltung inklusive Martinsspiel über 45 Minuten. Der Denkfehler der Kirchengemeinde dabei, haltet mal über einen solch langen Zeitraum etwa 250 Kinder im Alter zwischen zwei und fünf Jahren ruhig auf ihren Stühlen!
Bereits nach 20 Minuten wurde die Geräuschkulisse in den Rängen der Kirche immer lauter. Hier raschelten Lampions, dort schrie ein Kind nach dem Nuckel, in einer weiteren Ecke quengelte der kleine Lukas nach einem Keks.
Mehrmals unterbrach sich der Geistliche in der Kanzel um unter den Anwesenden um Ruhe zu bitten. Da frage ich mich jedoch ob dieser irgendwie vergessen hat, wer dort in seiner Kirche weilt, nämlich Kleinkinder. Mit der Lektüre einiger pädagogischer Nachschlagewerke, hätte man auch darauf kommen können, dass die Aufnahmefähigkeit dieser Zwerge gerade einmal 15 Minuten beträgt.

Kurzum. Die Andacht mutierte in meinen Augen zum kleinen Fiasko. Die Hälfte der Eltern hörte man merklich aufatmen als sich die Kirchentüren wieder öffneten und der darauf folgende Laternenumzug (ohne Pferd und St.Martin) wurde von vielen genervten Eltern nur noch im Stechschritt absolviert.


Ich fand die Veranstaltung am Samstag daher eher abschreckend. Wenngleich man mit dieser Strategie fast alle Eltern und Kinder in die Andacht bekommt, wirft es kein gutes Licht auf die Kirche.
Da lobe ich mir lieber wie in meiner Heimatgemeinde, zuerst den Umzug mit den Kindern. Wer dann noch Lust und Laune hat, kann gern in Gottes Haus einkehren und sich beteiligen. Über eine zu gering gefüllte Kirche, kann man sich zu diesem Anlass eigentlich nie beschweren.

Mein Tipp deshalb. Manch einer Kirchengemeinde oder Geistlichen sollte man vor der Missionierung ein Lehrbuch für Pädagogik schenken, dann klappt es vielleicht auch mit ein paar neuen Schäfchen! ;o)

Sonntag, 28. Oktober 2018

Halloween-Hähnchen gut durch

Denkt Ihr wirklich in Fabriken und in der Großproduktion geht immer alles glatt? Alle Gerichte, Zubereitungen und Produkte gelingen immer? Selbstredend kommt es dort sicher auch einmal zu Ausschuss oder Ware, welche nicht mehr verwendet werden kann. Zumindest bis jetzt!

Am Beispiel einer Hähnchen verarbeitenden Firma (Schnitzel, Nuggets, Hähnchenbrust) ist man nun scheinbar auf eine bahnbrechende Idee gekommen. Schwarze Chicken-Nuggets einfach tiefgefroren als Halloween Artikel im Supermarkt verkaufen.

Ich kann mir dies bereits lebhaft vorstellen. Nachdem der Trend des Halloween von Jahr zu Jahr stärker zu uns rüber schwappt, wird ein Mitarbeiter in einer solchen Firma sicherlich die bahnbrechende  Idee gehabt haben. Immer wenn eine Marge in der Fritteuse der Produktionslinie anbrennt, werden die verkohlten Nuggets ins Tiefkühllager gefahren und einmal im Jahr zu Ende Oktober raus gehauen.



Während der wählerische Verbraucher an 364 anderen Tagen im Jahr angewidert  die Nase rümpfen würde, werden diese tiefschwarzen Hähnchen-Nuggets zu Halloween doch tatsächlich als tolles Produkt für verhältnismäßig viel Geld verkauft.

Mal ehrlich! Warum komme ich nie auf diese Ideen!
Wie oft ist mir im Leben schon etwas angebrannt oder ich stelle das nächste Mal die Reste der Nudelsuppe aufs Fensterbrett bis sie von allein grün wird ...

Mittwoch, 24. Oktober 2018

Alexa nervt!

Wie die Überschrift erkennen lässt, ist diese Aussage bei mir Programm.
Doch möchte ich nicht vorgreifen und erzählen wie es dazu kam.

Wie viele andere von Euch vielleicht auch übermannte uns vor etwa anderthalb Jahren die Neugierde. Alle Welt sprach über diese smarten Lautsprecher, welche Befehle entgegen nehmen, Radiosender einstellen, Beleuchtung steuern und vieles andere mehr.

Schon bei der Anschaffung eines "Amazon Echo Dot" wurde uns klar, dass es nicht bei dieser Investition bleiben sollte. Zumindest ein anderen Smart-Home Baustein mussten wir zukaufen um wenigstens auch die Küchenbeleuchtung mit diesem Wundergerät steuern zu können.
Doch was soll es. Die insgesamt 100€ war es uns Wert diese Alexa endlich einmal kennen zu lernen.

Das Einrichten und Aufbauen war relativ einfach. Auch die ersten paar Tage Herumexperimentieren mit Alexa machte Spaß!

"Alexa, schalte das Licht an!"

"Alexa, spiele Musik von Tim Bendzko!"

"Alexa, stelle den Timer auf 25 Minuten!"

Ehrfürchtig saßen wir vor diesem kleinen Wunder-Ding und versuchten die abstraktesten Befehle. Sogar Pupsen kann Alexa, dafür liefert sie aber keine zufriedenstellende Biografie etwa von Alt-Bundeskanzler Helmut Kohl.  Zugegeben, Google ist da derzeit etwas schlauer.

Bald aber kehrte der Alltag ein. Um Alexa sinnvoll nutzen zu können, musste man immer mehr Zusatzprogramme (sogenannte "Skills") nachinstallieren und bei Bedarf mit dem richtigen Befehl aktivieren. Schnell stellte sich aber heraus, dass man spätestens ab dem dritten oder vierten Befehl einfach den Überblick im Gedächtnis verliert.  So kam es, dass ich den Skill unserer örtlichen Müllabfuhr (wann muss ich die Tonne raus stellen) faktisch nur ein oder zweimal nutzte.

Ein weiterer Nachteil von Alexa, sie mag unsere beiden Kinder (2 und 4 Jahre) nicht! Denn wie läuft ein Frühstück oder Abendessen bei Euch ab? Unsere größere Tochter erzählt bei Tisch begeistert von den Erlebnissen in der Kindertagesstätte, während der Kleine nach dem Milchglas schreit. Versucht in dieser Situation einmal Alexa einen Sprachbefehl zu geben! Da mutiert der Wechsel des Radiosenders schnell zu einer Frustaufgabe. Entweder Alexa versteht einen nicht und berichtet Dir dies permanent in einem sekundenlangen Monolog oder Du landest anstatt beim regionalen Nachrichtensender bei einer Hörfunkwelle aus Mittelamerika wo die Reggea-Mucke hoch und runter läuft.
Wie oft habe ich mir in dieser Situation mein gutes "altes" WLAN Küchenradio zurück gewünscht. Das war doch sooooooo toll!

Der absolute Super-GAU kam nun aber Anfang September. Da lief nämlich unser "Amazon-Prime" Abo aus. Entgegen der vielen anderen Zehntausenden Süchtigen da draußen, entschieden wir uns doch tatsächlich dazu, dieses nicht zu verlängern.

Ab jetzt kam Alexa in unserem Haushalt gar nicht mehr klar. Unsere Tochter verlangte beim Frühstück nach ihrem Lieblings-Hörspiel mit einem kleinen Indianer ("Yakari"), stattdessen bekam sie einen Minuten langen Monolog aus dem Lautsprecher, in dem Alexa ihr erklärte, wie man am einfachsten ein neues "Amazon-Prime" Abo abschließt. Zumindest am Ende gab es dann wenigstens eine 30sekündige Hörprobe ihres Hörspiels.
Das selbige Schauspiel läuft inzwischen bei jedem Lied welches man anfordert ab. Andauert erläutert die nette Dame aus dem Lautsprecher wie man entweder mal ein "Audible" Abo oder eben ein "Amazon Prime" Abo abschließt.
Selbst die Versuche meine private MP3 Sammlung Alexa per Heimnetzwerk zugänglich und damit abrufbar zu machen, scheiterten bisher kläglich! Erwähnte ich eigentlich schon das mein gutes "altes" Küchenradio auch einen Anschluss für einen USB-Stick hatte. ;o)

Das Ende vom Lied. Mit zwei kleinen lebhaften Kindern im Haushalt und ohne "Amazon Prime" Abo ist Alexa faktisch sinn frei. Man braucht sie einfach nicht. Unser altes WLAN Küchenradio steht nun wieder neben dem immer noch vorhandenen "Echo Dot". Dieser wird inzwischen nur noch als Kurzzeitwecker genutzt. Eine sprachgesteuerte Timer-Funktion ist dann doch ganz praktisch, wenn man beim Backen bis zu beiden Unterarmen im Teig steckt.

Insofern, willkommen beim teuersten Kurzzeitwecker aller Zeiten!







Anmerkung  für alle Blogger, Vlogger und sonstigen Interessierten:
Dies ist keine Werbung für "Amazon", ich habe kein Testgerät oder anderes Produkt zur Verfügung gestellt bekommen! Nein. Ich war auch heute Abend einfach wieder genervt als ich einfach nur (mit etwas lauterer Kinder-Kulisse im Hintergrund) einen Timer einstellen wollte und Alexa wie immer nichts verstand!

Sonntag, 14. Oktober 2018

Kuschelige Weihnacht mit LIDL


Manche Firmen haben es einfach nicht drauf mit dem Timing.

Vielen ist sicherlich nach den Jahren bekannt, dass man den Schokoladenweihnachtsmann nicht unbedingt erst zwei Tage vor dem Heiligen Abend kaufen sollte. Auch dass die Lebkuchen inzwischen bereits im August in den Regalen stehen, haben die meisten von Euch mitbekommen.

Trotzdem fühlte ich mich heute ein wenig verkohlt, als ich das aktuelle Werbeprospekt von LIDL aus dem Briefkasten nahm. Nachdem ich gestern Nachmittag noch bei 27°C darüber nachdachte mein Sweatshirt mit einem T-Shirt und einer kurzen Hose zu tauschen, offeriert mir der Discounter doch tatsächlich, prominent auf der Titelseite einen Weihnachtsbaum mit LED Kerzen für knapp 20€?



Tja, da würde ich sagen, Schnäppchenjäger hin oder her, wem gelüstet es bei diesem tollen Wetter ernsthaft dazu Weihnachtsbaum und entsprechende Deko beim Discounter zu shoppen?

Mir auf alle Fälle nicht! Deshalb bekommt diese Anzeige von mir eindeutig das Prädikat "schlechtestes Timing des Monats".  ;o)

Donnerstag, 11. Oktober 2018

Da bleibt einem der Kuchen im Halse stecken ...

Wenn ich eines nicht mag so sind es unehrliche Rabatt und Preisaktionen bei vielerlei Händlern.
Sicherlich kennt ihr dies auch, da bekommt ihr per Post oder E-Mail einen 30% Gutschein eines großen Möbelhauses, um erst viel später im Kleingedruckten mitzubekommen, dass dieser Rabatt etwa nur auf Regenplanen für Kinderwagen gilt, anstatt auf das gesamte Sortiment an Möbeln und allem drum und dran.
Ebenso frustrierend finde ich 20 % Gutscheine einer bekannten Buchhandelskette. Wir geben Ihnen 20% auf alles, im Kleingedruckten dann, außer Büchern. Tja, nur was kauft man denn hauptsächlich in einer Buchhandlung?
Ich ärgere mich regelmäßig über solche Rabattaktionen. Außerdem bin ich der Meinung dass ich die Händler mit solchen PR-Kampagnen mehr Schaden als wirklich Kundschaft anzulocken. Denn was ist besser? Ein frustrierter oder ein zufriedener Kunde?

Leider musste ich gestern feststellen, dass dieser Trend jetzt auch schon auf lokale Bäcker übergesprungen ist. Hier gibt es z.b. eine Treuekarte für Kuchen. Sprich wenn ich 9 Stücke Kuchen kaufe und mir dafür einen Stempel auf ein Kärtchen geben lasse, bekomme ich das 10. Stück Kuchen kostenlos.
Groß war die Ernüchterung als ich freudig für den Nachmittag einige Stückchen Torten und etwas Konfekt einpacken liest, sich die Verkäuferin dann aber weigerte mir einen Stempel auf die Treuekarte zu geben. Auch sie verwies mich auf das Kleingedruckte beim Sternchen. Und dort ist tatsächlich fast das halbe Sortiment des Bäckers von dieser Treueaktion ausgeschlossen.


 






So und dies brachte das Fass zum Überlaufen. Hier noch mal an alle Händler die mich als Kunden gewinnen oder behalten möchten. Lobt keine Rabattaktionen aus wenn ihr mir nicht wirklich einen Rabatt geben wollt!

Ich freue mich wirklich über jeden Preisnachlass, bin aber mündiger Kunde genug, um nicht andauernd durch solche dummen Lockangebote in eure Geschäfte geleitet zu werden.

Montag, 1. Oktober 2018

Modernes Leben - flexibel wie eine Brechstange

Dieser Tage bemerke ich mal wieder wie subjektiv ungerecht das Leben doch eigentlich ist.
Was jetzt beginnt wie das Klagelied eines frustrierten Bürgers, möchte ich heute einfach mal unter ein Stichwort stellen und mit einigen Beispielen belegen. Im Anschluss bitte ich Euch darum, einmal in Ruhe über das Geschriebene nachzudenken.

Mein Aufhänger für den heutigen Beitrag ist die "Flexibilität"!

In der heutigen modernen Zeit wird diese überall eingefordert.
Beginnen wir etwa bei der Bundesregierung, welche im Zuge der Digitalisierung des Arbeitsmarktes eine immer höhere Flexibilität von den Arbeitgebern fordert, um in der heutigen Arbeitswelt bestehen zu können. Überspitzt gesprochen, der 63jährige Schweißer bei BMW am Fließband, welcher durch einen Arbeitsroboter ersetzt wird, soll nach einer Umschulung am besten zukünftig Steuersoftware für mittelständische Betriebe programmieren.
Auch im Arbeitsleben ist dies nicht anders. Waren früher in Betrieben die Zuständigkeiten klar strukturiert  geregelt, straffen inzwischen immer mehr computergestützte Systeme die Arbeitsprozesse. Die Folge, der Mitarbeiter kann im Grunde nicht flexibel genug sein. Heute hier, morgen dort - die Zustände erinnern vielerorts schon an die Zustände in Zeitarbeitfirmen.
Gleiches gilt für die Arbeitszeiten. Bei Produktionsspitzen am liebsten hier ein wenig länger, dort etwas schneller und am besten auch nach Feierabend noch per Mail oder WhatsApp erreichbar.

Was aber bekommen wir im Alltag von dieser Flexibilität zurück?



Nehmen wir einfach mal ein Beispiel aus dem Alltag.
Erst vor einigen Wochen fragte ich meinen Arbeitgeber nach der Verschiebung eines Urlaubs. Zur ablehnenden Antwort bekam ich, dass ein SAP-Programm die Urlaube aller Kollegen genau koordiniere und auf die Arbeitsprozesse abstimmt und mein Wunsch alles durcheinander bringen würde. Wie war nochmal die oberste Prämisse im Arbeitsprozess? Flexibilität?

Dann kam ich durch eine Besprechung auch noch etwas später von der Arbeit los. Auf dem Heimweg ein kleiner Stau und schon war ich über eine halbe Stunde zu spät in der Kindertageseinrichtung um meine Kinder abzuholen.
Die Folge, ich hatte an diesem Tag meine Betreuungszeit von 8 Stunden für meine Sprösslinge in der Einrichtung um 30 Minuten überschritten. Dies wird laut Satzung unserer Gemeinde mit einer Gebühr von 5 Euro sanktioniert. Die Begründung, man müsse für solche Überziehungen ja Personal abstellen, welches bezahlt werden muss.
Da frage ich mich doch, wo ist hier die oft beschworene Flexibilität? Wo ist die nette grauhaarige Erzieherin, welche früher eh immer bis zum Schluss in der Einrichtung weilte und wie eine Oma zu den Kindern war? Wahrscheinlich weg gerechnet durch ein Computerprogramm welches die Steuereinnahmen für die Gemeinde berechnet und dabei gleich noch das Bruttoinlandsprodukt als Grundlage für den Personalschlüssel nimmt.

Verfolgen wir den Tag aber einfach mal weiter. Bereits in Zeitverzug lieferte ich die Kinder zu Hause bei der Mama ab und begab mich zu meinem, ebenfalls noch anliegenden, Termin zur Physiotherapie. Logisch war ich auch hier knapp 20 Minuten zu spät. Und prompt, bereits an der Anmeldung offenbarte man mir, dass die Mitarbeiterin welche mich betreut, bereits in 10 Minuten ihren nächsten Termin hat man nicht mehr mit meiner Behandlung beginne. Auf die Frage ob mich vielleicht eine andere Kollegin behandeln könne, erklärte man mir, dass ein Computersystem sämtlich Mitarbeiter auf Wochen im Voraus verplane und man sich in der heutigen Zeit keine Puffer leisten könne.  Soviel also auch hier zur Flexibilität.

Man gut dass ich dadurch zumindest rechtzeitig zum Abendessen da heim war. Nicht auszudenken wenn jetzt meine Familie bei den Essenzeiten hätte flexibel sein müssen. Wahrscheinlich wäre ich an diesem Abend mit leerem Magen zu Bett gegangen.


Was ich mit all den Beispielen sagen möchte. Solltet ihr das nächste Mal selbst von jemandem anderen Flexibilität einfordern, fragt Euch vorher wie flexibel seid ihr durch das heutige moderne Leben eigentlich selbst noch? Nicht dass zwingend eine böse Absicht dahinter stecken muss. Manch einer möchte vielleicht gern flexibel sein. Ich persönlich komme aber immer mehr zu der Einsicht, dass uns dieses sogenannte moderne Leben mit all den Möglichkeiten eher einschränkt, anstatt uns die viel gepriesene Flexibilität zu geben.

Sonntag, 30. September 2018

Ei to go - wo soll dies noch hinführen?

Die modernen Zeiten sind keine schlechten Zeiten. Auch wenn man auf vieles schimpft und verteufelt, einige Neuerungen sind doch ganz gut.

Nehmen wir einfach mal den Trend zu immer kleineren Abpackungen bei Lebensmitteln. Klar werde ich jetzt sofort sämtliche Umweltschützer auf den Plan rufen. Sparen von Verpackungsmaterialien ist natürlich ein relevanter Punkt. Trotzdem, für die Großfamilie kochen heut zu Tage nur noch die Wenigsten. Ganz im Gegenteil, der Single-Haushalt soll derzeit voll im Trend liegen.
So bin auch ich, wenngleich kein Single, ganz froh, wenn ich mir mal eine kleine 200g Dose Sauerkraut aufmachen kann ohne gleich die restlichen 600g davon in den Müll zu geben. Hier kann man natürlich anführen, dass dies auch eine Form der Ressourcenschonung ist. Von welcher Seite man es halt betrachtet.

Ad absurdum wird dieser Trend jedoch persifliert, wenn ich sehe was mir letzte Woche im Regal einer Supermarktkette unterkam. Dort gibt es seit neustem doch tatsächlich das "Ei to go"!

Ein gekochtes Ei, zusammen mit einem Tütchen oder Streuer mit 2g Salz.




Kein Witz! Nicht schon schlimm genug, dass es gekochte Ostereier in bunten Farben bereits seit Ewigkeiten, das gesamte Jahr über gibt. Jetzt werden die Teile doch tatsächlich auch noch einzeln verpackt und überteuert verkauft! Den kosten soll der Spaß knapp 60 Cent!

Wenn man dies sieht, stellt man sich natürlich einige Fragen! So erscheint in diesem Licht ein Ei vom Bio-Bauern für 22 Cent plötzlich doch nicht mehr so teuer. Außerdem was ist eigentlich aus den überall breit getretenen Vorsätzen des Handels geworden auf Verpackungen zu verzichten und so die Umwelt zu schonen?

Wenn man die Eier stattdessen jetzt auch noch einzeln verpackt, sprechen Vertrieb und Öffentlichkeitsarbeit in diesen Unternehmen scheinbar verschiedene Sprachen.


Von meiner Seite also eindeutig ein Produkt welches die Welt nicht braucht!