Sonntag, 31. Juli 2016

Übergewichtige Kinder stehen auf Tritte!

Ganz ehrlich, manchmal denke ich Hersteller von Kinderspielzeug und Kinderutensilien sind schizophren.
Auf der einen Seite darf man fast kein Spielzeug, keine Haarbürste oder Handtuch von 0 bis 3 Jahren verwenden, überall dieses bekannte Symbol (siehe Bild). Dabei wird immer wieder auf Kleinteile hingewiesen, wo oftmals gar keine sind. Etwa die Quietsche-Ente meiner Tochter die ebenfalls diesen Warnhinweis trägt. Mit dieser spielt sie seit ihrem ersten Lebensjahr, zu diesem Zeitpunkt war die Gummiente noch so groß wie ihr Unterarm lang. Zwar bin ich kein Kinderarzt aber ich bezweifle, dass meine Tochter in diesem Alter ihren Unterkiefer wie eine Schlange ausrenken konnte um diesen riesen Brocken versehentlich zu verschlucken.
Man hat oft das Gefühl, die Firmen drucken diese Warnung lieber einmal öfters auf ihre Sachen um sich vor Gerichtsverfahren und Klagen zu schützen, anstatt ihre Produkte objektiv zu testen.

Heute nun ist mir das genau Gegenteil untergekommen. Bei unserer Tochter kommt nämlich gerade die Phase in welcher sie alles selber machen möchte. Gut so!
Da gehört neben Hose anziehen und Treppensteigen natürlich auch das Händewaschen dazu. Verständlich dass die Höhe des Waschbeckens für sie noch eine enorme Hürde darstellt. Deshalb bedienen wir uns eines dieser Plastikhocker, welche es überall zu kaufen gibt. Mit diesem Tritt kommt die Kleine nun problemlos bis nach oben und kann sich die Hände waschen, Zähne putzen und auch die Frisur wird manchmal schon im Spiegel beschaut.
Dabei fiel mir wieder einer dieser vermaledeiten Warnhinweise auf! Was denn nun schon wieder? Darf ich den Hocker nicht in der Spülmaschine reinigen? In Berührung mit Fußschweiß bildet sich eine glitschige Schleimschicht auf der Trittfläche?


Nein! Mein weißt mich doch echt darauf hin, dass mein 2 Jahre altes Kind nicht mehr wie 100kg wiegen darf um den Tritt gefahrlos nutzen zu können!
Na holla! Das ist doch mal eine Ansage bei der sich viele Ernährungsphysiologen ins Knie beißen werden. Wozu gesunde Ernährung - Obst, frisches Gemüse und ungesättigte Fettsäuren? Wozu? Der Badezimmerhocker meines Kleinkindes hält bis zu 100kg!

In diesem Sinne. Euch allen noch einen schönen Tag und viel Spaß Planen des Mittagessen für die nächste Woche! ;o)

Sonntag, 24. Juli 2016

Berufswunsch: Farbendichter

Es gibt manchmal Berufe da fragt man sich: "Gibt es das wirklich?".
Meiner Frau hat vor langer Zeit das "Berufsinformationszentrum" (BIZ) der Arbeitsagenturen einmal vorgeschlagen, den Beruf des Spielzeugmachers zu erlernen. Damals fragte ich mich: "Welcher Tätigkeit geht so ein Spielzeugmacher eigentlich nach?". Sitzt er in einer Werkstatt und schnitzt in aller Ruhe die kleinen Figuren für die Monopoly-Spiele, reitet er die Schaukelpferde für die Kinder dieser Welt zu? Doch selbst wenn ich mir bis heute nichts so richtig darunter vorstellen kann, den Beruf gibt es bis heute als anerkannte Ausbildung.

Beim gestrigen Besuch eines Baumarktes fiel es mir dann in der Farbenabteilung wie Schuppen von den Augen. Vor uns allen verborgen und den meisten sicherlich nicht einmal bewusst, muss es auch den Farbendichter geben!

Hatten Farben vor Urzeiten einfache Namen wie Rot, Blau oder Gelb, begann man schon Mitte der Neunziger Jahre mit Begriffen wie Aubergine oder Limette, welche oftmals nur noch die Frauen auseinander halten und zuordnen konnten.

Nun aber bin ich auf "Dächer von Paris", "Glanz des Sonnenkönigs", "Stärke der Berge" oder "Dezente Opulenz" gestoßen und dies sind nur vier Beispiele von vielen! Das Erstaunliche, dabei handelt es sich nicht um Gedichte, Erzählungen oder anderweitige Literatur sondern tatsächlich um Farben! Mal ehrlich, welcher Mann kann damit noch etwas anfangen? "Schatz! Streichst Du mir die Küchenwand nächste Woche bitte in dezenter Opulenz?" Beide Begriffe schließen sich faktisch aus. Während das Adjektiv dezent einem faktischen den Minimalismus diktiert, setzt man Opulenz hingegen mit einem fürstlichen Überfluss gleich. Welch lautschreiender Gegensatz! Ganz davon abgesehen, dass auch Opulenz nur ein substantiviertes Adjektiv darstellt.


Deshalb bin ich zu dem Schluss gekommen, dass die Farbenhersteller wie "Alpina" & Co. in geheimen Kämmerlein Literaten beschäftigen, welche uns Kunden in die Irre führen sollen. Sie erfinden verwirrende Produktbezeichnungen und zwingen uns unschuldige Männer dazu, unzählige Male mit unseren gestaltungswütigen Frauen durch die Fach- und Baumärkte dieser Republik zu ziehen. Mich würde nicht wundern wenn der Beruf des Farbendichters bald ein anerkannter Ausbildungsberuf würde.

Wie schön waren da die Zeiten als Farben noch die Namen von Farben trugen und sich maximal durch die Vorsilben Hell- oder Dunkel- unterschieden! ;o)

Freitag, 22. Juli 2016

Babys aufziehen - digital

Ich sehe es schon vor mir! "Früher war alles viel einfacher!". Glaubt man den Worten meiner Eltern, so haben wir es beim Babygroßziehen viel leichter als damals.

Da bekommt man dann Geschichten aufgetischt, dass etwa Stoffwindeln mit der Hand gewaschen werden mussten oder aber der Schnellkochtopf noch nicht erfunden war um etwas Babybrei in kürzester Zeit zu kochen. Wir dagegen haben jetzt moderne Wärmelampen, Babynahrung gibt es im Supermarkt und so weiter ... . Ich frage mich ernsthaft haben meine Eltern damals ein Lagerfeuer neben der Wickelkommode gemacht?

Hoffentlich werde ich später nicht auch mal so! Schließlich zeichnet sich schon jetzt die digitale Zukunft ab. So hat erst vor kurzem der Hersteller "Pampers" eine Windel vorgestellt, welche per NFC Chip anzeigt wann sie voll ist. Dies kann man sich natürlich auch auf dem Smartphone anzeigen lassen. Kaum noch erstaunt war ich gestern als der Hersteller "Whitings" nun auch noch ein WLAN-Fieberthermometer vorstellte. Dieses kann man natürlich drahtlos mit einer Handy-App auslesen.

Da fragt man sich unweigerlich wozu soll dies gut sein? Wenn ich meinem Kind Fiebermesser stehe ich am Wickeltisch direkt daneben, lese das Ergebnis auf dem Display ab und weiß wie ich zu handeln habe. Wozu also das WLAN? Lassen die Eltern in Zukunft ihre Kinder einfach mit dem Thermometer im Po auf der Wickelkommode liegen? Ab ins Nebenzimmer, auf die Couch und schnell noch ein paar Nichrichten geschrieben oder ein "YouTube" Video geschaut? Wenn das Thermometer dann mit der Messung fertig ist, gehen sie wieder zurück ins Kinderzimmer und schaue nach was der Knirps so treibt!


Bei genauer Produktbeschreibung des Herstellers wird erklärt, dass die WLAN-Funktion hauptsächlich dazu gedacht ist, die Messungen in einer App zu archivieren. Später ist angedacht anhand dieser Daten eine zielgenaue Bestellung von Medikamenten vorzunehmen oder den Eltern die richtige Behandlung vorzuschlagen.

Aber auch dies muss ich glaube nicht unbedingt gut finden. Bedeutet es nichts anderes als dass Google jetzt auch noch das Fieber meines Kindes auswertet. Vielleicht werden mir dann entsprechende Werbeangebote für Fiebersaft und Hustentropfen angezeigt oder noch schlimmer, die Daten für immer und ewig im Internet gespeichert um an Großkonzerne für Studien verscherbelt zu werden.

Ich würde sagen dies ist mal wieder so ein typisches Produkt über welches man streiten kann. Drumherum kommen werden wir kaum. In zehn Jahren haben wahrscheinlich alle Fieberthermometer WLAN.

Ich werde jetzt erst einmal wieder in die Waschküche gehen und schauen ob wir vielleicht noch einen Kessel haben in dem ich unsere Windeln wieder von Hand auskochen kann. Danach richte ich das Lagerfeuer neben der Wickelkommode her und sinniere über die guten alten Zeiten! ;o)

Montag, 18. Juli 2016

Ich kauf mir eine Bohrinsel!

Viele mögen jetzt denken: "Was schreibt der denn da schon wieder für einen Schmarrn!". Andere horchen auf und sagen sich: "Stimmt, bei den niedrigen Zinsen bei den Banken sollte man doch vielleicht lieber in Immobilien und Rohstoffe investieren!".
Beide Fraktionen würden aber mit ihren Aussagen danebenliegen. Ich habe nämlich einen ganzen anderen Grund mir eine Bohrinsel, etwa in der Nordsee, zuzulegen. Seit heute kenne ich nämlich jemanden, der mir diese in Schuss halten kann und dies dank meines wöchentlichen Einkaufs im Supermarkt!

Inzwischen wird man ja überall mit Werbung im Alltag zugetextet. Da ist die Plakatwand am Straßenrand fast schon die klassische Variante. Heut zu Tage tummelt sich Werbung aber auch etwa auf diesen Warentrennstäben auf dem Fließband an der Kasse und eben auch vorn an den Einkaufskörben in die ich meine Waren deponiere um sie später zu bezahlen.

Genau dort schaue ich in der Regel schon gar nicht mehr hin. Dort ein neues Geschäft für Brautmoden, eine neue Physiotherapie hat um die Ecke eröffnet, der neueste Geländewagen von Skoda, manchmal auch ein Dachdecker welcher seine Dienste anbietet. Im Grunde stinklangweilige, jedoch nachvollziehbare Dienstleistungen die dort feilgeboten werden.

Umso erstaunlicher fand ich es, als an eben dieser Stelle, vorn am Einkaufswagen im Supermarkt, ein Ingenieur seine Leistung für die Wartung elektrischer Anlagen in der Petrochemie auf hoher See (diese Bezeichnung muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen!) anbot. Sprich, diesen Mann kann man anrufen, wenn mal meine Ölförderpumpe auf der Bohrinsel 150km vor der Küste ausfällt!

Wow! Wie naheliegend! Da frage ich mich unweigerlich, wie viele Kunden dieses Supermarktes werden jemals diese Dienstleistung in Anspruch nehmen? Warum wirbt man mit dieser Dienstleistung auf einem Einkaufswagen?


Ich könnte verstehen wenn der Mann eine ganzseitige Anzeige in einem Fachmagazin für Rohstoffförderung schaltet, Bandenwerbung bei einem Fußballspiel in den Vereinigten Arabischen Emiraten oder Plakatwände auf einem Kongress der Ölverarbeitenden Industrie.

Wieder einmal musste ich heute also erkennen: "Manche Dinge in meinem Alltag werden mir für immer ein Rätsel bleiben.". Ist zu hoffen dass der Supermarkt wenigstens nicht zu viel Provision für diese Werbung genommen hat! Ansonsten tut mir der Ingenieur dann doch schon wieder ein wenig leid! ;o)

Donnerstag, 14. Juli 2016

Schuhe shoppen mit Mann und Kinderwagen

In vielen Bereichen ist man es leider bereits gewohnt. Junge Familien mit Kinder werden benachteiligt. Am häufigsten wird in der Arbeitswelt vergessen welchen Aufwand die "Lieben Kleinen" machen, dass sie dann doch einmal öfters krank werden unvorhersehbar Fieber bekommen. Bei vielen Arbeitgebern stößt dies auf Unverständnis.

Was hat dies aber mit Schuhen zu tun? Ganz einfach! Ich höchst persönlich habe heute Nachmittag einen fast schon skandalösen Umstand aufgedeckt, welcher an schieres Kunden-Mobbing grenzt! Beim Besuch einer "Deichmann" Filiale, natürlich Frau, Kind und Kinderwagen im Schlepptau (oder besser meine Frau uns alle anderen) kam ich plötzlich nicht weiter.

Jedes Mal wenn ich mit dem Kinderwagen vom Hauptgang in einen der weiterführenden Wege einbiegen wollte, wurde dieser mutwillig mit Hockern, Bänken oder anderen Sitzgelegenheiten blockiert (siehe Fotos!). Egal ob Frauenschuhe, Männer-Sneacker oder Babyabteilung, nirgends kam ich mit meinem Kinderwagen weiter! Ich hatte faktisch keine Möglichkeit in irgendeine Abteilung abzubiegen! Keiner, aber wirklich keiner der Gänge war blockadefrei, scheinbar absichtlich hatte man sämtliche Wege verstellt.

Pure Boshaftigkeit oder möchte man mich dazu zwingen nur die scheinbaren "Sonderangebote" im Hauptgang zu kaufen? Ein Fall von gezielter Diskreminierung?

Ich bin sicher dass es bei anderen Schuhketten wie "Reno" oder "ABC Schuh-Center" nicht anders ausschaut. Junge Eltern dieser Republik, schaut Euch bei Eurem nächsten Schuheinkauf etwas genauer um. Vielleicht verfassen wir bei ausreichendem Interesse mal ein Schreiben an die Geschäftsleitung dieser Kaufhäuser oder noch besser, eine Petition an den Antidiskriminierungsausschuss des Bundestages! ;o)

Sonntag, 10. Juli 2016

3D Pool für heiße Tage

Passend zum heutigen Wetter erzählte mir meine Frau gerade beim Mittagessen etwas von einem 3D Pool, welchen sich Bekannte angeschafft hätten! Da sie gleich darauf das Thema am Tisch wechselte, blieb ich ein wenig verdutzt zurück. Was genau ist ein 3D Pool? Sind diese Planschbecken für Kinder, welche man im Garten aufstellt nicht von Natur aus in 3D. Gehen also sowohl in die Länge, Breite und auch Tiefe?

Deshalb spekulierte ich in Gedanken kurz auf ein neues 3D System für den Fernseher (siehe selbst erstellte Grafik). Jeder kennt sicherlich noch diese "Kaminfeuer"-DVDs. Da legt man eine Scheibe ein und starrt auf dem Fernseher stundenlang auf ein brennendes Feuer im Kamin.
Vielleicht ist der 3D Pool ja die Weiterentwicklung davon? Zusammen mit der für 3D Fernseher ausgelegten Blu-Ray bekommt man eventuell noch ein 40x40 Zentimeter aufblasbares Fußbad dazu. Dann kann man bei heißem Wetter vor der Glotze sitzen, sich in 3D die Unterwasserwelt anschauen und kühlt sich nebenbei die Füße!

Vielleicht sollte ich mir das Konzept patentieren lassen! ;o)


Am Ende fragte ich dann doch lieber noch einmal nach. Das Ergebnis war ernüchternd.

Es handelt sich tatsächlich nur um einen aufblasbaren Pool für den Garten. In den Seitenwänden sind Figuren von Fischen aufgedruckt, welche zusammen mit speziellen 3D-Schwimmbrillen einen räumlichen Effekt bewirken.

Ich weiß nicht, da fand ich ehrlich gesagt meine Idee für echte Nerds etwas charmanter! ;o)

Samstag, 9. Juli 2016

Leben kann tödlich sein ...

Mit dieser Eröffnung schlage ich ein sehr kontroverses Thema an - Nichtraucherschutz.
Gleich zu Beginn möchte ich auch darauf hinweisen, dass ich absoluter Nichtraucher bin, mein Lebtag noch keine Zigarette geraucht habe und auch mit einem Verbot des Glimmstängels keine Probleme hätte.

Was mich stört ist die derzeitige Präventionspolitik. Die neuen, seit Mai verpflichtenden, Ekelbilder stören mich ziemlich. Zumal sie, wie der Name bereits sagt, nicht nur abschrecken, sondern einfach ekelig sind. Dummerweise werde ich auch als nichtrauchender Supermarktkunde mit diesen Bildchen belästigt. Dies möchte ich nicht! Mal abgesehen von Lungenkrebs und abgestorbenen Gliedmaßen finde ich das rauchende Baby (siehe Foto) besonders pervers.

Eher dümmliche, bei genauerer Betrachtung aber fast schon philosophische Ausmaße nehmen dagegen einige Sprüche auf den Schachtel an. Beispiel: "Rauchen ist tödlich". Was für eine Erkenntnis! Auch das Leben ist nachgewiesen tödlich! Tag für Tag, wenn ich meinen Körper den Umwelteinflüssen wie Sonne, Kohlenhydraten oder der Luft aussetze, altern meine Zellen unaufhaltsam. Es soll wissenschaftlich nachgewiesen sein, dass dies in jedem Falle und umfassend bei allen Menschen tödlich endet! Bekommen wir deshalb beim Standesamt zusammen mit der Geburtsurkunde einen Zettel mit Warnhinweisen betreffs des Lebens ausgehändigt "Leben endet immer tödlich"?


Mensch Leute, lieber Gesetzgeber. Ich sage ja nicht das Prävention unnütz ist. Bei Dingen wie der Sonne, welcher man sich schwer entziehen kann, ist Prävention vor Hautkrebs absolut angebracht. Bei Zigaretten jedoch, wenn sie denn so gefährlich sind und das Gesundheitssystem jährlich Milliarden kosten, warum macht ihr nicht Nägel mit Köpfen? Verbietet den Anbau von Tabak, die Produktion von Zigaretten sowie deren Verkauf. Punkt, Schluss aus und alle Probleme gelöst! Weniger Krebstote, keine Steuermillionen mehr für Präventionskampagnen und ich muss mir beim Wocheneinkauf endlich keine abgefaulten Zehen mehr anschauen!

Dumm nur das die Tabakindustrie dem Staat jährlich satte Steuereinnahmen bringt oder wie erklärt Ihr Euch die Zurückhaltung des Gesetzgebers?

Freitag, 8. Juli 2016

Alles "Neue" bringt der Zeitungskiosk

In Zeiten der digitalen Medien, der E-Books und Facebook-Posts könnte ich wetten, dass einige von Euch eine Buchhandlung oder Zeitungskiosk seit Monaten nicht mehr betreten haben!
Es soll da draußen aber tatsächlich noch eine Generation geben, die sich solche Sachen wie Magazine, Zeitschriften und gedruckte Bücher ins Haus holt um darin zu schmökern.

Gestern bekam ich von der netten Nachbarin gerade rüber, zu Fuß ist sie nicht mehr ganz so fit, den Auftrag ein Magazin aus der Stadt zu besorgen. Diesen Gefallen tat ich ihr gern und war nur eine Stunde später ein ziemlich verdutzter Kunde in einem Zeitungskiosk. Erst dort wurde mir nämlich klar, dass ich nicht so aufmerksam zuhörte als sie mir den Titel der Zeitschrift nannte. Zwar konnte ich mich noch an den Namenszusatz "Neue" erinnern, doch dass es dermaßen viele Zeitschriften mit diesem Wort im Titel gibt, war mir bis dahin nie aufgefallen! (siehe Foto)


Ich hatte mir das ehrlich gesagt etwas einfacher vorgestellt. Der Zusatz "Neue" muss im Konkurrenzkampf zwischen den Magazinen eine zentrale Rolle spielen. Dies kann doch kein Zufall sein. "Das neue Blatt", "Neue Post", "Neue Pause", "Neue Welt" oder "Die neue Frau". So viele Neuigkeiten kann es doch nicht geben. Trotzdem wartete jedes dieser Blätter auf dem Umschlag mit einer scheinbaren Exklusivgeschichte auf.

Um dieser Industrie neuen Stoff für ihren schier unstillbaren Wissensdurst zu bieten, habe ich kurz überlegt die Exklusivrechte an den Bilder der Geburt unseres zweiten Kindes an eine dieser Redaktionen zu verkaufen. Ich schätze aber dies interessiert dann doch einige Leute zu wenig.

Kurzum. Bei Durchschnittspreisen zwischen 50 Cent und einem Euro, habe ich meiner Nachbarin fünf dieser Magazine gekauft. Eine davon scheint die Richtige gewesen zu sein. Sie hat alle fünf freudestrahlend in Empfang genommen und sich nicht beschwert. Böse Zungen könnten jetzt jedoch behaupten, dass all diese Zeitschriften ein solch abgestumpftes Profil besitzen, dass sie ohne weiteres gegeneinander austauschbar sind.

So und jetzt zurück an meinen E-Book-Reader!

Montag, 4. Juli 2016

Mutter und Kind auf dem Motorroller

Weshalb hat vor einigen Jahren der "Mutter-Kind-Parkplatz" (kurz: MKP) eigentlich solch einen Aufschwung erlebt? Das er sicherlich schon eher erfunden wurde, bezweifle ich in keiner Weise. Doch erst vor einigen Jahren schickten sich plötzlich jedes Kaufhaus, jeder Supermarkt und fast alle Parkhäuser an, neben den gesetzlich verpflichtenden Behindertenparkplätzen diese MKPs einzuführen. Ich sag ganz ehrlich ich finde die Idee inzwischen, da wir selbst ein Kind haben, super toll. Die MKPs sind meist etwas breiter wie die normalen Parknieschen, weshalb man den Knirps einfacher auf seinen Sitz verfrachten kann oder die Babyschale bei Bedarf auch einmal umbauen kann, ohne dem Nachbarauto einen Kratzer im Lack zu verpassen.

Wie aber bereits angedeutet, sind die MKPs nur ein freiwilliger Service der Betreiber. Im Gegensatz zu Behindertenparkplätzen kann ein Verstoß nicht mit einem Bußgeld geahndet werden. Auf gut Deutsch, da kann sich jeder mit seinem Wagen drauf stellen, der möchte. Außer ein schlechtes Gewissen am Abend kann im faktisch niemand auf die Pelle rücken. Dieser Umstand spricht sich scheinbar immer weiter herum. So kommt es dass die MKPs in letzter Zeit immer häufiger von Unbefugten besetzt sind.

Der von Mama und Papa tiefer gelegte BMW mit Heckspoiler, dessen Fahrer sich schnell noch ein Pickelwässerchen aus der Drogerie holen muss bevor er zu seinem Date geht. Der grauhaarige Rentner, dem beim zu schnellen Einparken fast der Hut und die Toilettenpapierrolle aus der hinteren Abläge fällt. Die Klientel ist mannigfaltig.

Heute jedoch durfte ich eine äußerst seltene Form der Großfamilie beobachten, welche die MKPs für sich in Anspruch nahm. Die vierköpfige Großfamilie beim Wocheneinkauf auf einem 50 Kubik Motorroller. Großzügiger weise nutzten die Roller nur einen Parkplatz für gleich zwei Gefährte (siehe Foto). Man sollte ihnen aus Dank einen Orden verleihen!


Ich dagegen musste deshalb zwei Reihen weiter hinten parken. Links von mir ein Gestrüpp im Rücken achtete ich peinlichst darauf, dass meine Tochter auf der anderen Seite mit ihrem Nuckelband nicht an den blauen Skoda nebenan kam. Selbst auf dem Nachhauseweg nach dem Einkauf verspürte ich solch ein unbestimmtes Bedürfnis einen Rollerfahrer von seinem Gefährt zu stoßen.

Freitag, 1. Juli 2016

Wehmut und Brettspiele

Heute bin ich seit Monaten mal wieder in solch einer richtig großen Spielwarenhandlung gewesen, deren Namen ich an dieser Stelle nicht nennen möchte (zumindest nicht bis ich ein gewisses Sümmchen Sponsoring-Gelder überwiesen bekomme). Es ging darum ein Geburtstagsgeschenk für meine sechsjährige Nichte zu bekommen. Natürlich hätte ich dabei gleich zu dem Regal mit den Nintendo-Spielen oder am besten gleich bei den Tablets vorbei schauen können. Ich habe mir aber mal die Zeit genommen und bin in aller Seelenruhe durch den gesamten Laden geschlendert.

In der Abteilung mit den Brettspielen habe ich dann fast schon ein wenig Augenpipi bekommen. Da gab es doch tatsächlich eine ganz toll gemachte Juniorausgabe der "Siedler von Catan". Ich setze jetzt einfach mal voraus, dass meine Leser hier, zumindest in groben Zügen, diesen Brettspieleklassiker kennen. Mit niedlicheren Grafiken, weniger Karten und vereinfachten Regeln können nun bereits Sechsjährige ihre eigene kleine Inselwirtschaft aufbauen, Handel treiben und Strategien gegen andere Spieler aushecken. Wirklich echt toll gemacht (siehe Foto).


Als Kind haben wir zu Hause regelmäßig Brettspieleabende veranstaltet. In meiner Zeit der Berufsausbildung haben wir im Internat hin und wieder Brettspiele gezockt und auch in Zeiten meiner ersten eigenen Wohnung kann ich mich erinnern, regelmäßig die Nachbarn von gegenüber und Freunde zu Brettspielen eingeladen zu haben.

Nach zehn Minuten mit der Spielepackung in der Hand und zurück aus meiner eigenen kleinen Traumwelt aus wehmütiger Erinnerung, war ich fast versucht meiner Nichte dieses Spiel zu kaufen. Blieb nur das Problem: "Wie erkläre ich der Kleinen, dass eine Schachtel mit bunten Karten, einem Würfel und vielen tollen lustigen Plastikfiguren, tausend Mal besser ist als etwa "Angry Birds" auf einem doofen Tablet oder Pferde füttern in einer sinnfreien Tiersimulation auf einem Nintendo DS?".

Eine Lösung für das Problem fand ich nicht. Am Ende stellte ich die Packung wieder ins Regal, kaufte aber auch keines der anderen gewünschten Dinge. Zwar muss mir nun spätestens nächste Woche kurzfristig etwas einfallen, doch sei es drum. Dies war ich heute meinen geliebten Brettspielen einfach schuldig!