Montag, 18. September 2017

Mit "Generation YouTube" unterwegs in der Küche



Dass ich mit meinen fast 40 Lenzen so langsam von der "YouTube" bzw. "Facebook" Generation abgehängt werde habe ich schon häufig bemerkt. Dabei halte ich mich für einen recht technikaffinen Menschen.
Mein Fernseher ist nicht der schlechteste, mein Handy stammt nicht aus dem letzten Jahrhundert und ein Netzwerk konfigurieren kann ich auch! Trotzdem!

Bereits vor Monaten wurde ich von meinem 15jährigen Neffen belächelt als ich vor seinen Augen meine mühevoll zusammengetragene CD-Sammlung neu sortierte. Natürlich kenne auch ich inzwischen die Vorzüge von MP3-Dateien und nutze diese regelmäßig im Auto oder auf einem portablen MP3-Spieler, doch auch dies wäre längst "out" meinte er. "Heut zu Tage zieht man sich Playlists von YouTube rein!" so der Originalwortlaut.

Stopp mal! Die Kiddies verballern enorm viel Datenvolumen auf ihren Handys um Youtube-Videos laufen zu lassen, nur um sich die Musik anzuhören!? Verrückt!

Gestern dann verblüffte mich dann sogar meine Frau!
Als ich fragte ob wir langsam mit dem Kochen des Mittagessens beginnen wollen meinte sie: "Gleich Schatz, ich muss nur noch diesen Hack fertig stellen!" und werkelte munter mit einer Heißklebepistole und einer Wäscheklammer am Unterschrank der Spüle herum.
"Diesen was? Einen Hack? Aber Du kennst Dich doch gar nicht mit Programmierung aus und einen Computer haben wir auch nicht in der Küche!" Wozu braucht man außerdem zum hacken eine Heißklebepistole?








Lange Rede kurzer Sinn, ich wurde aufgeklärt. Bekanntlich gibt es bei YouTube ja tausende Video-Anleitungen. Wie wechsele ich den Auspuff meines Autos, wie stelle ich das Spülprogramm bei meiner Waschmaschine ein oder wie füttere ich am effektivsten meine vier Katzen.
Erfindet jedoch eine (sicherlich bereits durch die Werbeeinnahmen stinkreiche) Hausfrau in ihrem Videokanal irgendeine Lösung für ein Problem, welches im Alltag meist keines ist, dann nennt man dies einen Hack!
Wenn meine Frau also mit einer Heißklebepistole eine Wäscheklammer an der Innenseite des Küchenschranks befestigt um etwa Handtücher daran aufzuhängen, hätte ich dies früher eine Notlösung genannt, bis ich es schaffe in den Baumarkt zu fahren um einen anständigen Hacken zu besorgen. Heute ist das ein "Hack"!

Wurden solche Lösungen früher aus der Not heraus geboren, scheint es nun eine regelrechte Szene zu geben, welche Dinge zusammen frimmelt und dies dann einen "Hack" nennt!

 Ich habe übrigens in der Wikipedia nachgelesen. Abgeleitet aus dem englischen Wortstamm kann man solche Basteleien tatsächlich "Hack" nennen. Es muss also nicht zwangsläufig etwas mit Computern und Programmierung zu tun haben. Wenngleich ich dies bisher immer dachte.

Verrückte Welt, verrückte Welt!
Gehackte Wäscheklammern in der Küche, Video-Playlisten zur musikalischen Zerstreuung unserer Jugend, was kommt als nächstes?





Samstag, 2. September 2017

Bundestagswahlkampf 2017 auf Hochtouren



Zugegeben, in den letzten Wochen und Monaten hatte ich wenig Zeit hier im Blog etwas zu schreiben. Doch die Bundestagswahlen 2017, welche in etwa 3 Wochen stattfinden, bieten mir so viele Steilvorlagen, dass ich das Babywickeln und den Hüpfburg-Ausflug der Kinder mal schnell beiseiteschiebe!

So fand ich dieses hier abgebildete Werbeplakat unseres CDU-Kandidaten hier im Wahlkreis ganz lustig. Der Mann heißt Kees De Vries und stammt somit offenkundig aus unserem Nachbarland, der Niederlande. Aber warum wähle ich dann den Sinnspruch: "Spricht unsere Sprache" für meine Werbeplakate?
Welche Aussage soll dies transportieren? Ist es nicht selbstverständlich für einen Kandidaten welcher aus einem EU-Ausland stammt, dass er der deutschen Sprache mächtig sein sollte, wenn er für einen Wahlkreis in diesem Land kandidiert?


Hat da mal wieder der Wahlkampfmanager nicht richtig nachgedacht oder lässt sich der Herr De Vries einfach von der "Weiter so!" Devise unserer Frau Merkel anstecken? Ich weiß es natürlich nicht, fand diesen Slogan aber trotzdem reichlich befremdlich!  ;o)