Donnerstag, 13. Dezember 2012

Beziehungen im Norden

Ich gebe zu, seit einiger Zeit gab es keinen neuen Eintrag hier im Blog. Doch wie man immer so schön sagt, die Arbeit geht vor und davon gibt es derzeit ausreichend! Desweiteren habe ich mir die Hand gequetscht. Glaubt mir, damit einen Artikel in die Tastatur zu hämmern ist eine Qual! Trotzdem habe ich heute mal wieder die Zeit gefunden einen Film zu schauen über den ich an dieser Stelle berichten möchte. Der Weg führt uns diesmal in den hohen Norden!

„Happy Happy“

Norwegen. Um sich von ihrer Vergangenheit zu lösen, ziehen Sigve und seine Frau Elisabeth in eine kleine Gemeinde im Norden des Landes. Als erfolgreiche Anwältin hatte Elisabeth eine Affäre mit einem anderen Mann und versucht durch diesen Umzug die Ehe zu retten.
Als Vermieter des neuen Hauses, treffen sie auf Kaja und Eirik. Die Einsamkeit gewohnt jedoch nicht akzeptiert, freut sich vor allem Kaja über die neuen Nachbarn. Auch wenn es diesen befremdlich vorkommen mag, drängt sie die Zugezogenen regelrecht zu Kirchenchor und Spieleabend.
Kaja sucht Gesellschaft, denn die Beziehung mit Eirik scheint einen gehörigen Knacks zu haben. Eines Abends kommt es wie es kommen muss. Sigve und Kaja kommen sich näher und das Beziehungsdurcheinander nimmt seinen Lauf.

Was an dieser Stelle auch der Handlungsabriss einer Komödie sein könnte, entpuppt sich schnell zu einer recht ansehnlichen Tragödie. Da sind die zerrütteten Beziehungen beider Paare, deren Ursache jedoch so unterschiedlich wie Tag und Nacht scheinen. Ebenfalls interessant, die parallele Handlung um die Kinder beider Familien. Ein schwarzafrikanisches Adoptivkind ist nahe dem Polarkreis nicht oft anzutreffen und so stapfen Kaja, Eirik und deren Sohn Theodor in das ein oder andere Fettnäpfchen.

„Happy Happy“ ist eine interessante kleine Beziehungstragödie aus Norwegen, welche trotz ziemlich weniger Handlungsorte und einem gemächlichem Erzähltempo, den Zuschauer zu fesseln vermag. Man möchte einfach wissen ob Kaja noch zu ihrem Glück findet oder Sigve seine Familie retten kann. Zum Glück verfällt Regisseurin Anne Sewitsky nie in Langatmigkeit, sodass man nach knapp 90 Minuten, dass Gefühl hat ein lohnendes Stück Arthaus-Kino gesehen zu haben.
Deshalb an dieser Stelle die Warnung. „Happy Happy“ - ein Film sicher nicht für jedermann aber für Liebhaber des anspruchsvollen, ruhigen Streifens ein kleiner Geheimtipp.

Hier der Trailer zum Film:


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