Dass ich mit meinen fast 40 Lenzen so langsam von der
"YouTube" bzw. "Facebook" Generation abgehängt werde habe
ich schon häufig bemerkt. Dabei halte ich mich für einen recht technikaffinen
Menschen.
Mein Fernseher ist nicht der schlechteste, mein Handy stammt nicht aus dem letzten Jahrhundert und ein Netzwerk konfigurieren kann ich auch! Trotzdem!
Mein Fernseher ist nicht der schlechteste, mein Handy stammt nicht aus dem letzten Jahrhundert und ein Netzwerk konfigurieren kann ich auch! Trotzdem!
Bereits vor Monaten wurde ich von meinem 15jährigen Neffen belächelt als ich vor seinen Augen meine mühevoll zusammengetragene CD-Sammlung neu sortierte. Natürlich kenne auch ich inzwischen die Vorzüge von MP3-Dateien und nutze diese regelmäßig im Auto oder auf einem portablen MP3-Spieler, doch auch dies wäre längst "out" meinte er. "Heut zu Tage zieht man sich Playlists von YouTube rein!" so der Originalwortlaut.
Stopp mal! Die Kiddies verballern enorm viel Datenvolumen
auf ihren Handys um Youtube-Videos laufen zu lassen, nur um sich die Musik
anzuhören!? Verrückt!
Gestern dann verblüffte mich dann sogar meine Frau!
Als ich fragte ob wir langsam mit dem Kochen des Mittagessens beginnen wollen meinte sie: "Gleich Schatz, ich muss nur noch diesen Hack fertig stellen!" und werkelte munter mit einer Heißklebepistole und einer Wäscheklammer am Unterschrank der Spüle herum.
Als ich fragte ob wir langsam mit dem Kochen des Mittagessens beginnen wollen meinte sie: "Gleich Schatz, ich muss nur noch diesen Hack fertig stellen!" und werkelte munter mit einer Heißklebepistole und einer Wäscheklammer am Unterschrank der Spüle herum.
"Diesen was? Einen Hack? Aber Du kennst Dich doch
gar nicht mit Programmierung aus und einen Computer haben wir auch nicht in der
Küche!" Wozu braucht man außerdem zum hacken eine Heißklebepistole?
Lange Rede kurzer Sinn, ich wurde aufgeklärt. Bekanntlich
gibt es bei YouTube ja tausende Video-Anleitungen. Wie wechsele ich den Auspuff
meines Autos, wie stelle ich das Spülprogramm bei meiner Waschmaschine ein oder
wie füttere ich am effektivsten meine vier Katzen.
Erfindet jedoch eine (sicherlich bereits durch die
Werbeeinnahmen stinkreiche) Hausfrau in ihrem Videokanal irgendeine Lösung für
ein Problem, welches im Alltag meist keines ist, dann nennt man dies einen
Hack!
Wenn meine Frau also mit einer Heißklebepistole eine
Wäscheklammer an der Innenseite des Küchenschranks befestigt um etwa Handtücher
daran aufzuhängen, hätte ich dies früher eine Notlösung genannt, bis ich es
schaffe in den Baumarkt zu fahren um einen anständigen Hacken zu besorgen.
Heute ist das ein "Hack"!
Wurden solche Lösungen früher aus der Not heraus geboren,
scheint es nun eine regelrechte Szene zu geben, welche Dinge zusammen frimmelt und
dies dann einen "Hack" nennt!
Ich habe übrigens in der Wikipedia nachgelesen. Abgeleitet aus dem englischen
Wortstamm kann man solche Basteleien tatsächlich "Hack" nennen. Es
muss also nicht zwangsläufig etwas mit Computern und Programmierung zu tun
haben. Wenngleich ich dies bisher immer dachte.
Verrückte Welt, verrückte Welt!
Gehackte Wäscheklammern in der Küche, Video-Playlisten zur musikalischen Zerstreuung unserer Jugend, was kommt als nächstes?
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen