Mittwoch, 10. Februar 2016

Transparente Kinderarbeit oder gutes Image?

Betrachtet Ihr beim Einkauf des Öfteren mal woher die Produkte stammen, welche ihr da gerade in den Händen haltet? Durch bestimmte Lebensmittel- und Produktskandale ist man in dem ein oder anderen Bereich natürlich sensibilisiert.

Mir schweben vor allem die Bilder von völlig überfüllten, und im schlimmsten Fall, ausgebrannten Textilfabriken in Vietnam, Bangladesch oder anderen asiatischen Gebieten, vor Augen. Kaum ein T-Shirt oder eine Hose welche nicht unter günstigsten Bedingungen in Fernost gefertigt wird. Diesem Kreisel zu entkommen ist gar nicht so einfach. Kauft man bei den bekannten Textildiscountern ein Hemdchen oder Pullover für unter drei Euro, kann man sich in der Regel fast sicher sein, dass dort die Arbeit eines unterbezahlten und im besten Fall volljährigen Nähers aus Asien dahinter steckt.

Die einzige Möglichkeit dies zu umgehen, sah ich bisher darin auch bei Textilien höherpreisige Ware zu kaufen. Zwar ist inzwischen auch bei "H&M" oder "C&A" nicht mehr alles Gold was glänzt, doch wähnte ich mich bei der Drogeriekette "dm" bisher immer in guten Händen.

Genau! Eine Drogeriekette! Dort gibt es seit einigen Jahren nämlich einige Marken für Kinder- und Babytextilien, unter anderem "Pusteblu". Auch wenn die Stücke in der Regel nicht ganz billig sind, waren wir bisher mit der Qualität und Optik sehr zufrieden. Unsere Kleine mag die Schlafanzüge, Mützen, Strampler, Hosen ... ... ... .

Als meine Frau dieser Tage wieder einmal in den Regalen des Drogisten wühlte, hatte ich die Zeit mir die Etiketten der Klamotten etwas genauer anzuschauen und war erstaunt! Mit dem Spruch "dm Markenqualität - Hergestellt in ..." fand ich eine Vielzahl von aufgelisteten Ländern. Erschreckend viele waren jedoch deckungsgleich mit den verrufenen Textilhochburgen in Fernost.


Ich meine auf der einen Seite ist es gut, dass man so transparent mit den Herstellungsländern umgeht. Woher soll ich aber als Kunde wissen, dass die Textilien von "dm" nicht in dem gleichen Moloch gefertigt werden wie etwa die von den berüchtigten Discountern?

Stellt sich mir die Frage, ist es für das Image eines Händlers förderlich wenn man zwar transparent mit der Herkunft seiner Produkte umgeht, trotzdem aber in vorbelasteten Ländern fertigen lässt?
Mir hat dieser Einkauf zu denken gegeben und wirft die Frage auf: "Was kann ich als Kunde überhaupt noch tun?".

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