Heute war ein herrlicher Tag. Zwar sanken die Temperaturen zeitweise mit minus fünf Grad in den Keller, doch die Sonne schien und der Wind verschonte uns. Das ideale Wetter um mit der kleinen Maus einen längeren Spaziergang durch die Stadt zu machen.
Anfangs noch mit großen Kulleraugen die Umgebung erforscht, dauerte es nicht lange bis bei unserer Tochter die Augenlider zufielen. Endlich Schlaf! Wenn man schon den ganzen Vormittag vor lauter Spielen und Essen nicht dazu kommt, hier ist die Möglichkeit dazu. Frische Luft die einen um die Nase weht und das beruhigende Wiegen wenn der Kinderwagen über das Kopfsteinpflaster rattert.
Das ganze ging genau zehn Minuten gut. Dann sahen wir bereits in der Ferne auf der Hauptstraße, an welcher wir liefen, einen Rettungswagen des "Deutschen Roten Kreuzes" auf uns zufahren. Blaulicht, wahnwitzige Geschwindigkeit, scheinbar war etwas passiert. Ich hingegen schickte nur ein Stoßgebet gen Himmel: "Bitte schalt nicht das Martinshorn ein, bitte schalt nicht das Martinshorn ein, bitte sch... !"
Scheinbar wurden wir erhört. Er brauste an uns in gespenstischer Stille vorbei und war schneller als wir dachten aus der Hörreichweite. Puh! Das war noch einmal gut gegangen. Wieder ging fast eine halbe Stunde ins Land.
Doch das Unheil holte uns wieder ein. Diesmal wurden wir an einem Kreisverkehr in einiger Entfernung eines Feuerwehrautos gewahr. Dieses fuhr bereits mit Martinshorn schnurstracks auf uns zu. Zum Glück gab es da diese kleine verwinkelte Seitenstraße in die wir uns retten konnten. Wieder Schwein gehabt. Einsatzwagen vorbei - Kind schläft noch!
Die Ernüchterung ereilte uns jedoch gerade als wir zurück den Nachhauseweg begannen. Unverhofft und hinter unserem Rücken schaltete ein Streifenwagen alles an Licht- und Sirenenanlage ein, was so Einsatzfahrzeug zu bieten hat. Diesmal gab es kein Entkommen! Der erschrockene Blick unserer Tochter ging mir durch Mark und Knochen und selbst wenn ich ein friedliebender Bürger bin, durchzuckte mich kurz der Reflex einen Pflasterstein in die Hand zu nehmen.
Was mir später auffiel. Heute zum Sonntag sind wir erstaunlich vielen Rettungsfahrzeugen begegnet. Im Nachhinein gesehen also ein schlechter Tag um mit einem Baby spazieren zu gehen!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen