Zu meinem heutigen Thema bewegte mich ein Radiobericht, welchen ich am Morgen im Auto hörte. Darin wurde berichtet, der Ostdeutsche Sparkassenverband stellt ein neues, noch einfacheres Bezahlsystem vor. Damit könne man unter anderem bei Behörden per Handy-App und mit einem Klick, Ordnungs- oder Verwarngelder bezahlen.
Nicht so dass wir in Deutschland mit "PayPal" und diversen kleineren Mitbewerbern einige sehr potente Zahlungsdienste auf dem Markt haben. Klar kann der deutsche Sparkassenverband einen weiteren Wettbewerber schaffen. Den Kunden freut es wenn Bewegung auf dem Markt ist und im besten Fall die Preise purzeln, dass Argument mit den Strafzetteln fand ich aber ein wenig unpassend.
Warum muss man dem Täter bei einer Ordnungswidrigkeit, das Leben (sprich die Strafzahlung) danach auch noch einfach gestalten? Konterkariert dies nicht den Effekt des Bereuens, des Lernens? Wenn das Parkhaus um die Ecke fast 10€ kostet, ich aber die 15€ für das Falschparken in Zukunft bequem mit einer Handy-App (am besten noch mit QR Code auf dem Knöllchen) bezahlen kann, wo macht so etwas Sinn? Oder bekräftigt diese Vorgehensweise eher den schon immer vorgeworfenen Gedanken des Abzockens seitens der Städte und Gemeinden? Dann hätte man bei den Ordnungsämtern aber längst mal "PayPal" als offizielle Zahlungsmöglichkeit einführen können.
Doch ganz im Gegenteil, ich würde die Täter mit einem Einzahlbeleg dazu zwingen, ihre Bank zu den ungünstigsten Öffnungszeiten am Schalter aufzusuchen. Dann wird nämlich der Gang zum Bankinstitut zur eigentlichen Strafe. Viele juckt in der heutigen Zeit das Verwarngeld nur wenig, fehlende Zeit ist da schön eine größere Bürde.
Spinnen wir den Gedanken mal überspitzt weiter. Fährt der Häftling im Strafvollzug in Zukunft nicht mehr in der Justizvollzugsanstalt ein, sondern klebt sich Folien mit stilisierten Gitterstäben ins Küchenfenster? Bedeutet gemeinnützige Arbeit bald nicht mehr das Herrichten von Kinderspielplätzen sondern das Verkosten neuer Eissorten bei "McDonalds"?
Verrückte Welt, verrückte Welt ...
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen