Die Temperaturen steigen, die Luftfeuchtigkeit der letzten Tage ist unerträglich und auch die damit einhergehenden Unwetter sind in den letzten beiden Nächten über uns hinweg gezogen. Längst haben die Freibäder geöffnet und auch die Leute tragen immer weniger Stoff auf der Haut. Doch weder möchte ich über das Wetter, noch über diese komischen kurzen Hosen bei den Damen reden, welche sie sich inzwischen bis fast unter die Achseln ziehen. Das nennt sich angeblich Modetrend! ;o)
Mir hingegen sind zahllose Strandräder aufgefallen, welche bei uns in der Stadt durch die Häuserschluchten kurven. Vom Aussehen werden sie gern auch mit Holländerrädern verwechselt. Ihr kennt diese Teile, dicker runder Rahmen, noch dickere und breitere Reifen, das Hinterrad meist durch ein sehr tief gezogenes Schutzblech verborgen, Sattel und Lenker scheinen den späten 1950er Jahren entsprungen zu sein.
Eigentlich haben diese Räder durchaus einen praktischen Zweck. Am Strand soll man durch diese breite Bereifung nicht im Sand einsinken. Alle anderen "Stilelemente" wie die Uralt-Sättel und antiquarischen Lenker, waren ursprünglich den alten wieder aufgearbeiteten Fahrradrahmen geschuldet, welche man zu einem günstigen Strandrad umarbeitete.
Nun aber scheint auch diese Form des Strandrades zu einem Modetrend geworden zu sein.
Wozu aber? Mal abgesehen von der kleinen 150 Meter-Schneise am nahegelegenen Baggersee kenne ich in den nächsten 100 Kilometern Umkreis keinen einzigen Strand!
Somit haben die breiten Räder, welche man problemlos auch an einem Traktor montieren könnte, keinen Sinn. Ganz im Gegenteil! Wer im Physikunterricht aufgepasst hat, wird erkennen, dass es durch die Reibung viel schwerer ist mit den Teilen zu fahren. Nutzen die Mädels die Strandräder also insgeheim als Fitnessgeräte um die Figur auch nach dem zweiten Eisbecher in der Woche zu halten?
Hinzu kommen noch extrem billige Ausführungen der Räder "Made in Fernost". Ich habe mal das Strandrad meiner Schwägerin angehoben. Den Begriff "Alu-Rahmen" haben diese Drahtesel noch nie gehört, sauschwer und oft schlecht verschweißt trifft es eher!
Desweiteren noch die bereits angesprochenen ledernen Flachsättel und die extrem hoch eingestellten Lenker. Der ein oder andere mag das eventuell noch mit einer gesünderen Haltung auf dem Fahrrad begründen, für mich schaut es dagegen vor allem nach dem bereits im Titel benannten "Affen auf dem Schleifstein" aus.
Warum also?
Warum kauft ihr euch diese überteuerten, schweren sowie unpraktischen Vehikel?
Damit ihr cooler seit wie die anderen?
Totale Fehlentscheidung. Mit meinem KTM-Citybike habe ich bisher jede noch so lange Radtour überstanden, es wiegt zehnmal weniger und ist durch Gepäckträger & Co. weitaus praktischer.
Man muss einfach nicht jeden Schwachsinn nachahmen, nur weil der Nachbar oder die Freundin es ebenfalls besitzen! ;o)
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