Sonntag, 29. Mai 2016

Fußball EM 2016 - Von schlechten Nachbarn und beliebten Fußballspielern

Natürlich hatte ich mich auch in diesem Jahr darauf eingestellt, hier im Blog, das ein oder andere Fußballthema aufzunehmen. Ganz klar, es ist Fußball-Europameisterschaft. Kaum einen lässt dieses Großereignis unberührt. Dachte ich jedoch, dass wie vor zwei Jahren bei der Weltmeisterschaft, die lustigen Begebenheiten oder skurrile Produkte die Texte beherrschen, schleicht sich in diesem Jahr verstärkt die Politik in die Themen.

Beschäftigten wir uns erst vor wenigen Tagen mit der Prämisse "Die AfD und die Kinderschokolade", hat der AfD-Parteivize Alexander Gauland dem ganzen noch einmal ein Krönchen aufgesetzt! Sinngemäß äußerte er in der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung": "Jérôme Boateng mögen viele für einen tollen Fußballspieler halten, als Nachbarn wollten ihn die wenigsten.".


Hm, da hat aber jemand glaube nicht richtig nachgedacht. Ich habe diese Aussage einfach mal an meiner persönlichen Situation analysiert.

Was würde sich in meinem Leben ändern, wenn Jérôme Boateng mein Nachbar wäre?

1.
Die Preise für Grundstücke und Häuser dürften sich sehr positiv entwickeln wenn ein solcher Multimillionär in der Nachbarschaft wohnt. Gut wenn man mal Haus und Grundstück verkaufen möchte. Zustand jetzt ... runtergekommene Nachbarklitsche. Ich glaub derzeit müsste ich noch was drauflegen um beides los zu werden.

2.
Der nette Gärtner, welchen ein solcher Star sicherlich angestellt hat, würde den Rasen und das Unkraut auf dem Nachbargrundstück in Schach halten, sodass es sich nicht wie jetzt, jedes Mal in meinem Garten ausbreitet!

3.
Lamborghini, Bugatti, Porsche und BMW. Endlich vernünftige und gepflegte Autos in den Parkbuchten und Einfahrten der Straße. Wie gern würde ich auf den 23 Jahre alten "Ford Escort" vom Nachbarn verzichten, welcher regelmäßig vor meiner Einfahrt parkend sein Öl verliert.

4.
Grillpartys. Wenn den mal der Herr Boateng zu Hause ist, was nicht oft der Fall sein wird, wird es auch mal den ein oder anderen Grillabend geben. Selbst wenn ich mich nicht der Illusion hingebe dort eingeladen zu sein, so ist mir das zu erwartende leichte klirren der Schampusgläser tausendfach lieber wie die Studentenfete am gestrigen Samstag hinter unserem Schlafzimmerfenster. Ghettoblaster-Musik bis halb Vier in der Früh muss nicht sein.

5.
Nettes kommen und gehen. Wie bei Punkt 4 bereits festgestellt, wird der Herr Boateng zwar nicht oft daheim sein, trotzdem gehe ich bei zufälligen Treffen vor der Haustür davon aus, dass ein Star diesen Kalibers den Anstand hat zu Grüßen oder sich zu verabschieden. Gleiches gilt für seine zu erwartende Hausangestellten.
Im Augenblick habe ich einen Nachbarn, der mir bei jeder Gelegenheit, weit aus dem Fensterbrett gelehnt, dumme Sprüche zuwirft. Desweiteren bin ich der Meinung, dass er seit Jahren hinter der Gardine protokolliert, wann ich am Wochenende von Kinobesuchen oder Konzerten nach Hause zurück kehre. Ich glaube nicht dass solche Trivialitäten Jérôme Boateng wirklich interessieren.

Ihr seht, der Herr Gauland hat seine Äußerungen nicht gut durchdacht. Sollte sich Jérôme Boateng noch vor der Europameisterschaft 2016 dazu entschließen in unsere Nachbarhaus zu ziehen, würde ich mich freiwillig zum Möbelschleppen anbieten. Nicht ganz uneigennützig aber ich denke wir kommen miteinander aus! ;o)

In diesem Sinne ... auf gute Nachbarschaft!

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