Montag, 26. Oktober 2015

Erschlagende Warenpräsens

Es gibt Situationen, da juckt es mir einfach in den Fingern. Sicher kennt Ihr das Beispiel mit der aufwendig gestapelten Apfelsinenpyramide. Was passiert wenn ich die unterste Frucht heraus ziehe? Hält das Kunstwerk weiter oder kullern alle Apfelsinen in einer unvergleichlichen Kettenreaktion herunter.

Ähnlich ging es mir heute beim Wocheneinkauf, auf der Suche nach den Toilettensteinen aus der Werbung. Kaum um die Ecke des Regals gebogen, wurde ich von deren Warenpräsens geradezu erschlagen. Aufgrund der Stapelhöhe konnte ich im Grunde froh sein, nicht auch physisch davon erschlagen zu werden! Eigentlich hätte ich die Toilettensteine bereits vom Parkplatz aus sehen müssen.


Als erstes fragt man sich natürlich, wie komme ich jetzt vernünftig da oben an meine Packung. Im zweiten Gedanken wird man sich dann sicherlich denken: "Ziehst halt eine von unten raus!". Hier kommt dann mein Gedanke mit den Apfelsinen vom Anfang dieses Beitrags ins Spiel. Wie viele Packungen Toilettensteine muss ich unten heraus ziehen, damit dieses Bauwerk in sich zusammen fällt?

Wäre ich jetzt ein ganz penetranter Kunde, würde ich jeden Tag vorbei schauen, ab wann das Bauwerk fällt. Leider ist davon auszugehen, dass vielleicht doch ab und an ein aufmerksamer Mitarbeiter die Packungen unten wieder auffüllt.

Viel Spaß bei Eurem Einkauf diese Woche! ;o)

Sonntag, 25. Oktober 2015

Frisch essen - denn das Regionale liegt so nah!

Die Lebensmittelhändler haben nicht erst seit gestern entdeckt, dass man mit Regionalität beim Käufer punkten kann. Warben vor allem große Supermarktketten etwa in Ostdeutschland anfangs damit eine bestimmte Anzahl an "Ostprodukten" zu führen, wird es in letzter Zeit immer regionaler. Sprich das Huhn welches das Ei legt oder das Kartoffelfeld, kann geografisch gar nicht nah genug am Supermarkt sein. Klar, dies wird meist nicht in der nächsten Straße oder im Stadtteil sein. Das nächste oder übernächste Dorf kann man jedoch erwarten.

Gestern ist mir aber mal ein krasser Fall von Fehleinschätzung untergekommen. Als regional hervorgehoben, wurde mir da doch allen Ernstes "Sylter Salatdressing" angeboten!
Ich meine, das Sylt von uns hier aus nicht gleich links neben Magdeburg oder Leipzig liegt, war mir klar. Trotzdem habe ich mich erst einmal an den Computer gesetzt und "Google" bemüht, wie weit dies eigentlich weg ist. Ergebnis. Ich muss mindestens 522 Kilometer oder anders ausgedrückt 6 Stunden und 14 Minuten fahren, um sehen zu können wo mein regionales Salatdressing her stammt.


Verdammt. Das viele große Lebensmittelketten aus Beschaffungsgründen den Begriff "Regional" etwas weiter fassen, war mir klar. Doch eine solche Dimension!?

Kann es vielleicht sein, dass ich in den Zeiten der Globalisierung einfach zu kleinkariert denke? Ich meine genmanipulierter Mais und Soja aus den USA, Rindfleisch aus Argentinien. Vielleicht ist Rotbarschfilet von der portugiesischen Atlantikküste bald auch ein regionales Produkt in Mitteldeutschland?

Böse gesprochen könnte man aber auch den Konzernlenkern und Einkäufern der Geschäfte einfach mal einen Atlas zu Weihnachten schenken. Zwar konnte ich mir schon immer mal vorstellen an die Nordsee zu ziehen, dass die aber bereits so nah liegt! ;o)

Mittwoch, 14. Oktober 2015

Karlheinz hat Waschtag

Schon immer habe ich mich gefragt warum manche Eltern ihren Kindern solch schrecklich altmodische Namen geben. Natürlich kann man sich bei den vielen Pauls inzwischen einreden, dies ist ein Trend. Kombiniert man es jedoch mit einem zweiten Namen, wie etwa Paul Horst, wird es meiner Ansicht schon wieder zu einer Belastung für das Kind.

Doch woher stammt dieses Bedürfnis die kleinen Steppkes, nach dem dritten Urgroßvater mütterlicherseits, welcher noch vor dem Dreißigjährigen Krieg lebte, zu benennen?

Eine mögliche Erklärung fand ich heute im Schaufenster eines Spielwarenhändlers hier vor Ort. Wie jedes Mal wenn wir beim Spaziergang mit unserer Tochter an diesem Laden vorbei gehen, müssen wir zwingend anhalten. Dann werden die neusten Puppen begutachtet, glitzernde Armbänder bestaunt aber auch über die wirklich langweiligen Dinosaurierfiguren geflissentlich hinweg gesehen. Diesmal fand sich in der Auslage jedoch auch ein Exemplar, der bereits zu meiner Kindheit bekannten "Malen nach Zahlen" Reihe. Ihr wisst schon, mit allerlei Farben malt man nach vorgegebenem Zahlenmuster ein Gemälde aus, dass am Ende dann sogar richtig toll ausschaut. Fanden sich zu unserer Zeit jedoch Motive wie Prinzessinnen, Vögel oder ein Bauernhof, stolperte ich nun über "Karlheinz hat Waschtag"!

Ja ihr lest und seht (Foto) richtig. Da muss man ernsthaft einen knuffigen Waschbären welcher über einem Waschbrett hängt und den Namen Karlheinz trägt, ausmalen.


Normalerweise habe ich an dieser Stelle meiner Beiträge eine oder mehrere Erklärungsmöglichkeiten für die Situation. Diesmal ist mir aber absolut nichts eingefallen was den Verlagsredakteur beim Spielverlag geritten haben könnte ...

Mittwoch, 7. Oktober 2015

Augen auf beim Häuserkauf

Da sich der Gang zur KiTa des Kindes jeden Tag wiederholt, bemerkt man am Straßenrand auch schon einmal die ein oder andere Immobilie. Entweder positiv oder im Falle von Bauruinen meist negativ.

Erschreckend fand ich nur, als ich gestern über eine dieser Bauruinen im Internet stolperte. Eines dieser Häuser an welchem ich tagtäglich vorbei gehe.

Zu einem recht moderaten Preis wurde da ein "gemütliches, sanierungsbedürftiges Einfamilienhaus" angeboten. Die gezeigten Fotos haben aber nicht viel mit der Realität gemein. Ich habe heute Morgen mal ein Foto des aktuellen Zustands gemacht. Vergleicht das mal mit den Bildern in der Internetanzeige.


Wehe dem Häuslekäufer, der da aus der Ferne eine Immobilie in der Altstadt sucht. Bei einem vor Ort Besuch könnte er schnell sein blaues Wunder erleben. Außerdem frage ich mich, zählt eine solche Offerte, in welcher falsche Eindrücke vermittelt werden, schon als Betrug?

Wer da rechtlich etwas bewandert ist, kann mir ja mal schreiben! ;o)

Dienstag, 6. Oktober 2015

Ab durch die Hecke

Mir ist bewusst dass es bei verschiedenen Videoportalen abendfüllende Filme mit solchen Fällen gibt. Trotzdem möchte ich dieses wirklich vorzügliche Beispiel für erstklassige Verkehrsbeschilderung heute hier im Blog präsentieren. Vor allem da es mir vor zwei Tagen persönlich auf dem Sonntagsspaziergang begegnet ist.


Sofort kam mir der Spruch "Ab durch die Hecke" in den Sinn. Wäre ich nämlich auf die andere Straßenseite gewechselt, hätte mich dort nicht nur einiges Gesträuch sowie ein Baum erwartet, sondern gleich dahinter eine etwa drei Meter tiefe Böschung. Mit Kinderwagen sicherlich eine ganz neue Erfahrung.

In den USA hätte ich die Baufirma jetzt bestimmt auf einige hunderttausend Euro Schadenersatz verklagen können. In Deutschland bekäme ich garantiert nur den Hinweis, dass der Lehrling wohl einen Fehler gemacht hat. ;o)

Sonntag, 4. Oktober 2015

Andere Zeiten - andere Werbeslogans

Schon lange habe ich Meister Proper nicht mehr für Allzweckreiniger werben sehen. Nach kurzen Abstechern zum Vollwaschmittel, und ich glaub sogar zum Weichspüler, ist es sicher nur eine Frage der Zeit bis eine neue Werbeagentur in ein paar Jahren auf die Idee kommt, ihn wieder für Allzweckreiniger zu reaktivieren.
Denn auch wenn vieles ausprobiert wird, einige Werbeikonen sind für spezielle Firmen Gold wert. Das reicht vom Eisbären bei Coca Cola, zusammen mit der typischen Musik, bis hin zum immer wieder gehörten Ausruf: "Mirácoli ist fertig!" wenn die von Kindern geliebten Spaghetti auf dem Tisch dampfen.

Ein ganz krasses Beispiel für faule Werbetexter oder eine wirklich genialen Marketing-Cup fand ich hingegen vor kurzem im Waschmittelregal.

Könnt ihr Euch vielleicht noch daran erinnern mit welchen Eigenschaften Waschmittel bis vor einigen Jahren beworben wurden? Genau, die Wirksamkeit gegen Kalk, damit dieser sich beispielsweise nicht auf den Heizstäben absetzt. Wem dies nicht genug war, der konnte sogar noch zum oft gesehenen "Calgon" greifen. Denn: "Waschmaschinen leben länger mit Calgon!".
Schnell wurde auf der Verpackung die besondere Eigenschaft mit den Worten "Kalk Aktiv" hervor gehoben. Frei nach dem Motto, unser Waschmittel schützt auch gegen Kalk!


Wie erstaunt war ich als ich letztens folgende Aufschrift (siehe hervorgehoben auf dem Foto) lesen konnte: "Kalt Aktiv".
Scheinbar spielt der Kalk inzwischen hinter der Umwelt kaum mehr eine Rolle für die bewusste Hausfrau. Stattdessen wird immer mehr bei der Waschtemperatur gespart um weniger Energie zu verbrauchen. Ganz ehrlich, im Grunde ist mir das egal. Erstaunlich finde ich nur, dass die Werbetexter wirklich nur einen Buchstaben ausgetauscht haben und damit die Werbung für dieses Waschmittel in eine ganz andere Richtung lenken.

Aus "Kalk Aktiv" wurde "Kalt Aktiv".

Wie genial muss man sein, um dem Kunden mit solch einer kleinen Änderung im Slogan das Produkt weiterhin aufschwatzen zu können! ;o)