Treue Leser meines Blogs wissen, dass ich neben den typischen Hollywood Blockbustern immer gern auch mal einen Zeichentrickfilm oder ungewöhnlichen Streifen unter die Lupe nehme. Diesmal hat mich der Umstand „ungewöhnlich“ jedoch besonders schwer eingeholt.
Ursprünglich auf Grund der ungewöhnlichen Optik angeschaut, bin ich nämlich auch auf eine extrem verwirrende Handlung gestoßen, wenn man den von einer Handlung sprechen möchte bei:
„Waking Life“
Im Film geht es um nichts anderes als den Traum eines jungen Mannes. Der Mann hat keinen Namen, kein Ziel, keinen Antrieb. Er schreitet einfach nur durch seine Traumwelt und trifft dabei auf die unterschiedlichsten Menschen. Egal ob Uni-Professor, eine Straßengang, einen verwirrten Rentner, einen radikalen Studenten oder aber den Säufer an einer Bar. Gemein haben all diese Personen nur, dass sie mit ihm über verschiedene Aspekte des Lebens philosophieren.
Da wird über den Existentialismus diskutiert, der große französische Philosoph Jean-Paul Sartre zitiert und Themen angeschnitten wie etwa:
Wie entstand die abstrakte Sprache?
Verläuft die Evolution des Menschen exponentiell?
Braucht der Mensch Chaos und Zerstörung zur Entwicklung?
Zieht das Leben im Augenblick des Todes wirklich an einem vorbei?
Ist Reinkarnation mathematisch unmöglich?
Dabei verliert sich der junge Mann immer weiter in seiner Traumwelt. Dem Zuschauer ist am Ende nicht mehr klar, was ist Traum und was die Wirklichkeit.
Insgesamt hatte ich über die gesamte Länge des Films das Gefühl in einer Philosophie Vorlesung an der Uni zu sitzen. Thema: „Philosophische Denkansätze für die Allgemeinheit“.
Doch gerade für die Allgemeinheit ist dieser Film wegen seines sehr speziellen Inhalts nichts. Ganz im Ernst, ich habe „Waking Life“ und vor allem die darin enthaltenen Denkansätze genossen. Mal ganz ehrlich, habt Ihr schon mal beim Thema Wiedergeburt der Seele (Reinkarnation) darüber nachgedacht, wie das bei einer stetig wachsenden und sich alle paar Jahre verdoppelten Weltbevölkerung mathematisch funktionieren soll. Sprich, irgendwann währen der Menschheit längst die Seelen ausgegangen. Bereits in den 1950er Jahren hätten die neu geborenen Menschen nur noch eine Chance von 1:2 gehabt eine wiedergeborene Seele abzubekommen.
Doch wie gesagt, durch solche Denkansätze ist der Film sehr schwierig. Man muss sich enorm auf die Dialoge konzentrieren und das über eine Zeit von fast 100 Minuten.
Das ist einfach nicht die Art von Unterhaltung welche ich erwarte, wenn ich daheim eine DVD einlege und das Popcorn neben mir steht. Den Film könnte ich mir viel eher in der Erstsemestervorlesung an einer Uni der Geisteswissenschaften vorstellen oder als Grundlage eines Deutsch-Aufsatzes in der 12. Klasse des Gymnasiums.
Neben der Handlung ist aber auch die optische Umsetzung des Films ungewöhnlich. Im Verfahren der Rotoskopie wurden real gedrehte Szenen, zeichnerisch nachbearbeitet. Dabei stand jedoch nicht der Realismus im Vordergrund, vielmehr sollten die Bilder durch die unterschiedlichsten Stile verfremdet werden. Hierbei bediente man sich der unterschiedlichsten Techniken. Vom klassischen Aquarell oder Bleistiftzeichnung geht es munter durch die amerikanische PopArt der Fünfziger Jahre bis hin zu modernen Zeichentricktechniken wie dem Cel-Shading.
Auch hier überwiegt bei mir in erster Linie die Faszination des noch nie gesehenen. Etliche der Zeichenstile sind kleine Offenbarungen, andere gefielen mir gar nicht und vor allem die verwackelte Handkameratechnik im Film war einfach nur nervig. In der Gesamtheit trotzdem faszinierend. „Waking Life“ wirkt zeichnerisch wie der uneheliche Enkel des 1984 entstandenen Pop Videos „Take on me“ der schwedischen Kultband „aha“.
Im Fazit sehe ich „Waking Life“ im heimischen Wohnzimmer eher fehl am Platze. Dieser Film ist vor allem etwas für Philosophie Interessierte, hart gesottene Jünger des Arthaus-Kinos oder Menschen die sich gedanklich langweilen und mal wieder einige Denkanstöße benötigen.
Wenngleich also die deutsche Fassung hervorragend gelungen und mit vielen bekannten Sprechern besetzt ist, kann ich den Film nur sehr eingeschränkt empfehlen. Wer sich „Waking Life“ anschaut, sollte wissen, auf was er sich einlässt. Ich hoffe ich konnte etwas dazu beitragen.
Leider habe ich diesmal nur einen englischer Trailer zum Film gefunden:
Mittwoch, 29. August 2012
Sonntag, 26. August 2012
Veränderte Erinnerungen
Wenn ich den Namen Philip K. Dick an dieser Stelle in den Raum stelle, so wird nur ein sehr kleiner Teil der Leserschaft etwas damit anzufangen wissen. Auch die Titel seiner literarischen Werke, etwa „Träumen Androiden von elektrischen Schafen?“ werden auf den ersten Blick eher ein Kopfschütteln verursachen. Sage ich dann aber dazu, dass etwa auf dem eben genannten Roman der Film „Blade Runner“ beruht, werden einige sicherlich hellhörig. Doch damit nicht genug. Philip K. Dick schuf insgesamt sehr viele Romane und Kurzgeschichten, welche später zu uns gut bekannten Kinofilmen umgesetzt wurden. Weitere Beispiel hierfür sind „Minority Report“, „Paycheck“ oder aber das hier besprochene:
„Total Recall“
Die Erde im Jahr 2084. Nach dem dritten Weltkrieg ist die gesamte Welt durch chemische Kampfstoffe verseucht. Asien, Nordamerika – ganze Landstriche sind entvölkert. Lebensraum ist eine knappe Ressource. Es gibt faktisch nur noch zwei Gebiete welche auf der Erde bewohnbar sind. Die Britische Union in Europa und Australien, das im Allgemeinen als „die Kolonie“ bezeichnet wird. Der Unterschied zwischen beiden Gebieten könnte nicht größer sein. Während in Europa die schöne moderne Industriegesellschaft Einzug gehalten hat, handelt es sich bei der Kolonie um eine Art Slum, aus dem Arbeitskräfte rekrutiert werden und den finanziell weniger betuchten Menschen als Wohnraum dient.
Verbunden werden beide Gebiete durch eine enorm aufwendige, technische Errungenschaft. Den „Fall“. Dabei handelt es sich um eine Röhre welche quer durch die Erde getrieben wurde. In ihr verkehrt eine Art Zug der am Erdkern vorbei, Europa mit der Kolonie verbindet und dies in nur knapp 17 Minuten.
Douglas Quaid lebt in dieser Welt. Als normaler Fabrikarbeiter pendelt er täglich zwischen der Kolonie und Europa. Tagsüber produziert er Kampfroboter an den Fließbändern der Britischen Union, am Abend kehrt er in sein trostloses Leben in der Kolonie zurück. Lange schon nagt an ihm der Zahn der Unzufriedenheit. Soll das Leben immer weiter so trostlos vor sich hin plätschern? Als dann auch noch eine Beförderung auf Grund seiner Herkunft abgewiesen wird, bleibt seine hübsche Frau Lori sein einziger Hoffnungsschimmer. Doch gibt sich Doug nicht lange zufrieden.
Währenddessen macht eine neue Dienstleistung in den Slums die Runde „Rekall“. Auf einen Stuhl geschnallt und mit allerlei technischem Gerät verbunden, bekommt man dabei verschiedene Drogen injiziert. Diese beeinflussen das Erinnerungsvermögen und täuschen dem Gehirn des Kunden Erlebnisse und Abenteuer vor, welche er nie erlebt hat. Von der Großwildjagd auf einer Safari, Surfen an einem Sandstrand bis hin zu einer Tätigkeit als Agent der Regierung. „Rekall“ macht fast alles möglich.
Als Doug sich in eines dieser Etablissements begibt, ahnt er noch nicht, dass dieser Besuch sein gesamtes bisheriges Leben auf den Kopf stellen wird.
Bekanntermaßen als Remake des bereits 1990 mit Arnold Schwarzenegger verfilmten „Die totale Erinnerung – Total Recall“, erlaubte sich Regisseur Len Wiseman bei der Handlung einige Freiheiten. Ging es im Abenteuer mit Schwarzenegger noch um unseren Nachbarplaneten Mars und die dortige Bevölkerung, wurde die Handlung 2012 komplett auf die Erde verlegt. Auch geht es Bösewicht Cohaagen nicht mehr um Atemluft auf dem Roten Planeten sondern um Lebensraum auf unserer guten alten Erde.
Ansonsten hat sich nicht viel verändert. Douglas Quaid ist wieder eine mit seinem Leben unzufriedene Person, welche sich mit „Rekall“ das Gehirn rösten lässt. Damit beginnt ein Verwirrspiel in dem weder die Hauptfigur des Films noch der Zuschauer weiß, was ist Fiktion und wo beginnt die Wirklichkeit. Erzählerisch macht man dabei nicht viel falsch. Vor allem im ersten Teil des Films bekommt der Kinobesucher einiges zu denken und wird mit unerwarteten Entwicklungen belohnt. Leider fällt der zweite Teil dann in Sachen Anspruch ein wenig ab. Die Action tritt hier eindeutig in den Vordergrund. Überall knallt und explodiert es, wird geschossen und verfolgt. Leider werden dadurch etliche Handlungsstränge nur sehr unbefriedigend oder unerwartet unspektakulär aufgelöst. Größtes Problem des Films sind jedoch die Figuren. Hatte man bereits 1990 bei Arni und seinem „Rekall“ geschimpft das die schauspielerischen Leistungen des Gouvernators sehr zu wünschen übrig lassen, macht es das Remake nicht viel besser. Zwar ist Colin Farrell schauspielerisch überzeugender, trotzdem empfand ich die Charaktere sehr blass. Niemand von den Hauptdarstellern verlieh dem Treiben seine unverwechselbare Note. So macht die Action und das Spionageverwirrspiel am Ende des 21. Jahrhunderts zwar Spaß, zog mich als Zuschauer jedoch nicht vollends in seinen Bann.
Am Ende bleibt ein eher durchschnittlicher Actionfilm, der zweifellos seine Liebhaber finden wird, das Genre jedoch nicht mit neuen Impulsen versorgt. Die Umsetzung ist tadellos, die Effekte der Hammer und die futuristischen Schwebestädte sehen auf der großen Leinwand einfach nur toll aus.
Für eingefleischte Filmfreunde sei noch erwähnt, dass es im Film zu einer Art Familientreffen kommt.
Mit Regisseur Len Wiseman und seiner Frau Kate Beckinsale (Lori Quaid) ist zusammen mit Bill Nighy (Matthias) ein großer Teil der Besetzung der „Underworld“ Filme mit von der Party.
Alles in allem ein guter Actionfilm, bei dem ich den Kinobesuch keinesfalls bereut habe. Mit dem Original von 1990 kann er allenfalls gleichziehen, auch wenn die Effekte heute einfach besser ausschauen. Wegen der nicht ganz erfüllten Erwartungen bekommt „Total Recall“ von mir diesmal nur drei Sterne. Trotzdem sehenswertes Popcornkino!
Hier noch einmal der deutsche Kinotrailer:
„Total Recall“
Die Erde im Jahr 2084. Nach dem dritten Weltkrieg ist die gesamte Welt durch chemische Kampfstoffe verseucht. Asien, Nordamerika – ganze Landstriche sind entvölkert. Lebensraum ist eine knappe Ressource. Es gibt faktisch nur noch zwei Gebiete welche auf der Erde bewohnbar sind. Die Britische Union in Europa und Australien, das im Allgemeinen als „die Kolonie“ bezeichnet wird. Der Unterschied zwischen beiden Gebieten könnte nicht größer sein. Während in Europa die schöne moderne Industriegesellschaft Einzug gehalten hat, handelt es sich bei der Kolonie um eine Art Slum, aus dem Arbeitskräfte rekrutiert werden und den finanziell weniger betuchten Menschen als Wohnraum dient.
Verbunden werden beide Gebiete durch eine enorm aufwendige, technische Errungenschaft. Den „Fall“. Dabei handelt es sich um eine Röhre welche quer durch die Erde getrieben wurde. In ihr verkehrt eine Art Zug der am Erdkern vorbei, Europa mit der Kolonie verbindet und dies in nur knapp 17 Minuten.
Douglas Quaid lebt in dieser Welt. Als normaler Fabrikarbeiter pendelt er täglich zwischen der Kolonie und Europa. Tagsüber produziert er Kampfroboter an den Fließbändern der Britischen Union, am Abend kehrt er in sein trostloses Leben in der Kolonie zurück. Lange schon nagt an ihm der Zahn der Unzufriedenheit. Soll das Leben immer weiter so trostlos vor sich hin plätschern? Als dann auch noch eine Beförderung auf Grund seiner Herkunft abgewiesen wird, bleibt seine hübsche Frau Lori sein einziger Hoffnungsschimmer. Doch gibt sich Doug nicht lange zufrieden.
Währenddessen macht eine neue Dienstleistung in den Slums die Runde „Rekall“. Auf einen Stuhl geschnallt und mit allerlei technischem Gerät verbunden, bekommt man dabei verschiedene Drogen injiziert. Diese beeinflussen das Erinnerungsvermögen und täuschen dem Gehirn des Kunden Erlebnisse und Abenteuer vor, welche er nie erlebt hat. Von der Großwildjagd auf einer Safari, Surfen an einem Sandstrand bis hin zu einer Tätigkeit als Agent der Regierung. „Rekall“ macht fast alles möglich.
Als Doug sich in eines dieser Etablissements begibt, ahnt er noch nicht, dass dieser Besuch sein gesamtes bisheriges Leben auf den Kopf stellen wird.
Bekanntermaßen als Remake des bereits 1990 mit Arnold Schwarzenegger verfilmten „Die totale Erinnerung – Total Recall“, erlaubte sich Regisseur Len Wiseman bei der Handlung einige Freiheiten. Ging es im Abenteuer mit Schwarzenegger noch um unseren Nachbarplaneten Mars und die dortige Bevölkerung, wurde die Handlung 2012 komplett auf die Erde verlegt. Auch geht es Bösewicht Cohaagen nicht mehr um Atemluft auf dem Roten Planeten sondern um Lebensraum auf unserer guten alten Erde.
Ansonsten hat sich nicht viel verändert. Douglas Quaid ist wieder eine mit seinem Leben unzufriedene Person, welche sich mit „Rekall“ das Gehirn rösten lässt. Damit beginnt ein Verwirrspiel in dem weder die Hauptfigur des Films noch der Zuschauer weiß, was ist Fiktion und wo beginnt die Wirklichkeit. Erzählerisch macht man dabei nicht viel falsch. Vor allem im ersten Teil des Films bekommt der Kinobesucher einiges zu denken und wird mit unerwarteten Entwicklungen belohnt. Leider fällt der zweite Teil dann in Sachen Anspruch ein wenig ab. Die Action tritt hier eindeutig in den Vordergrund. Überall knallt und explodiert es, wird geschossen und verfolgt. Leider werden dadurch etliche Handlungsstränge nur sehr unbefriedigend oder unerwartet unspektakulär aufgelöst. Größtes Problem des Films sind jedoch die Figuren. Hatte man bereits 1990 bei Arni und seinem „Rekall“ geschimpft das die schauspielerischen Leistungen des Gouvernators sehr zu wünschen übrig lassen, macht es das Remake nicht viel besser. Zwar ist Colin Farrell schauspielerisch überzeugender, trotzdem empfand ich die Charaktere sehr blass. Niemand von den Hauptdarstellern verlieh dem Treiben seine unverwechselbare Note. So macht die Action und das Spionageverwirrspiel am Ende des 21. Jahrhunderts zwar Spaß, zog mich als Zuschauer jedoch nicht vollends in seinen Bann.
Am Ende bleibt ein eher durchschnittlicher Actionfilm, der zweifellos seine Liebhaber finden wird, das Genre jedoch nicht mit neuen Impulsen versorgt. Die Umsetzung ist tadellos, die Effekte der Hammer und die futuristischen Schwebestädte sehen auf der großen Leinwand einfach nur toll aus.
Für eingefleischte Filmfreunde sei noch erwähnt, dass es im Film zu einer Art Familientreffen kommt.
Mit Regisseur Len Wiseman und seiner Frau Kate Beckinsale (Lori Quaid) ist zusammen mit Bill Nighy (Matthias) ein großer Teil der Besetzung der „Underworld“ Filme mit von der Party.
Alles in allem ein guter Actionfilm, bei dem ich den Kinobesuch keinesfalls bereut habe. Mit dem Original von 1990 kann er allenfalls gleichziehen, auch wenn die Effekte heute einfach besser ausschauen. Wegen der nicht ganz erfüllten Erwartungen bekommt „Total Recall“ von mir diesmal nur drei Sterne. Trotzdem sehenswertes Popcornkino!
Hier noch einmal der deutsche Kinotrailer:
Freitag, 24. August 2012
Klassiker aus dem Wühltisch
Den heutigen Beitrag zum Blog möchte ich mit einer ganz einfachen Frage beginnen. Wie entscheidet Ihr Euch für einen Film? Bei mir ist der Weg immer sehr ähnlich. Man sieht im Kino einen Trailer, merkt sich den Film und das Startdatum und sitzt dann zu gegebener Zeit wieder am selben Ort um ihn sich auf der großen Leinwand anzuschauen.
Sollte ich mal nicht zum Kinobesuch kommen, der Streifen aber trotzdem vielversprechend ausschauen, wird er für die DVD vorgemerkt. Tja, so oder so ähnlich läuft das.
Zum heutigen Film bin ich jedoch ein wenig anders gekommen. Dieser begegnete mir nämlich auf einem Wühltisch in einem Elektronikmarkt und dies für nicht mal drei müde Euro! Die Worte „Collectors Edition“ und „Doppel-DVD“ sowie ein liebevoll gestalteter Pappschuber, ließen mir einfach keine andere Wahl.
„Rock & Rule“
Die ferne Zukunft. Die heutige Welt ist in einem apokalyptischen Nuklearkrieg untergegangen. Höhere Lebensformen wie die Menschen hatten keine Chance. Einzige Überlebende waren kleinere Wirbeltiere wie Mäuse, Ratten oder Katzen. Nach vielen Jahren bilden sich unter den Tieren menschenähnliche Mutationen heraus, welche die Lücke des Homo sapiens in den verfallenen Städten einnehmen. Es bildet sich eine düstere Zukunft heraus, geprägt von dreckigen Städten, verstrahlten Wüsten und säurehaltigem Regen.
In mitten dieser zwielichtigen Gesellschaft versucht die Sängerin Angel mit ihrer Punkrock Band eine Karriere zu starten. In dunklen Kaschemmen und Kellerlokalen, ist dies jedoch nicht so einfach. Erst recht nicht wenn man ständig im Schatten eines übermächtigen Superrockers namens Mok steht.
Mok lebt jedoch, entgegen seinem offiziellen Image, nicht für die Rock Musik sondern betreibt im Verborgenen magische Experimente und Beschwörungen. Seine Fassade als Rocker ist nur eine Tarnung. Gegenwärtig arbeitet er daran einen Dämonen aus einer anderen Dimension zu befreien. Was ihm dazu fehlt ist die Klangsequenz einer ganz bestimmten Stimme, wie sich heraus stellt, die von Angel. Kurzerhand entführt er die hübsche Blondine nach „Nuke York“, doch die anderen Bandmitglieder sind nicht untätig und dem verrückten Mok dicht auf den Fersen.
Da ich mich bisher vor allem im japanischen Genre der Animationsfilme herum trieb, nahm ich bisher Zeichentrickfilme aus anderen Ländern kaum wahr. Erst recht nicht wenn diese wie „Rock & Rule“ im Jahre 1983 in Kanada entstanden.
Vom Ambiente her lässt sich der Film am besten zwischen Cyberpunk und einer Rock & Roll Oper einordnen. Der Kampf Gut gegen Böse beherrscht die vorhersehbare und lineare Handlung. Wobei das Faszinierende die Waffen der Protagonisten sind. Statt Pistole oder Gewehr kommt der Gesang zum Einsatz. Da werden Dämonen mit Stimmsequenzen beschworen und Bösewichten eine Rockballade entgegen geschmettert. Oberschurke Mok schaut ein wenig aus wie eine Kreuzung zwischen Karl Lagerfeld und den Altrockern der Gruppe „Kiss“ und dazwischen Gesangseinlagen von Iggy Pop, Debbie Harry, Earth, Wind & Fire, Lou Reed und Cheap Trick.
Hinzu kommen wunderbar detaillierte und noch von Hand gezeichnete Animationen . Diese wirken zwar aus heutiger Sicht recht altbacken, doch hatten sie mein Herz spätestens an der Stelle gewonnen, als ich einen halb eingesunkene Freiheitsstatue sah, an dessen rechter Außenseite ein riesiger Turm aus Slum-Barracken empor wächst. Ebenfalls positiv das Charakterdesign der beiden Hauptfiguren, leider kommen einige Nebencharaktere nicht so gut weg.
Doch wo Licht ist, da ist auch Schatten. Will heißen, auch wenn man bei der deutschen DVD Fassung das Herzblut der Macher regelrecht spürt, dürfen auch die Unzulänglichkeiten nicht unerwähnt bleiben. In erster Linie der leicht trashige Hauch, welcher dem Film anhaftet, den man aber nicht unbedingt als negativ ansehen muss.. Ein ernsthaft großer Kritikpunkt ist dagegen die deutsche Sprachfassung. Trotz nachträglicher Dolby 5.1 Abmischung, hallen die Stimmen der Sprecher unnatürlich nach. Es klingt ein wenig so, als hätte jemand mit seinem Handy den Ton eines Kinofilms mitgeschnitten. Zu allem Überfluss fängt die deutsche Tonspur zum Ende des Films immer mehr an zu leiern. Zwar kann ich verstehen dass fast 30 Jahre altes Tonmaterial nicht mehr ideale Qualität aufweist. Bei den tollen Liedern stört es trotzdem, dies muss man einfach so sagen.
Die restliche DVD Ausstattung lässt kaum Wünsche offen. Aufwendig animierte Menüs, ein fast halbstündiges Making Of aus dem Jahr 1983, Audiokommentar, Bildergalerie, ein Kurzfilm der Macher und auf der Bonus DVD sogar noch einmal die fünf Minuten längere original kanadische Version des gesamten Films. Wow! Das bieten nicht mal die meisten aktuellen Blockbuster.
Insgesamt ist „Rock & Rule“ vor allem eines - nicht mehr zeitgemäß.
Handgezeichnete Figuren mit Gelfrisur, die sich in einer apokalyptischen Welt Rocklieder um die Ohren schmettern, dies kann man heut zu Tage nicht mehr jedem Zuschauer vermitteln.
Für die älteren Semester ist der Film jedoch ein willkommen nostalgischer Ausflug in die frühen Achtziger Jahre und für alle unter Zwanzig ein interessanter Blick auf Animationsfilme vor Pixar, Dreamworks & Co.
Ich hatte auf alle Fälle eine Menge Spaß für meine knapp drei Euro. Aufgrund der technischen Mängel kommt „Rock & Rule“ jedoch über eine drei Sterne Wertung nicht hinaus.
Auf Grund des exotischen Films, an dieser Stelle nur ein englischer Trailer aus dem Jahr 1983:
Sollte ich mal nicht zum Kinobesuch kommen, der Streifen aber trotzdem vielversprechend ausschauen, wird er für die DVD vorgemerkt. Tja, so oder so ähnlich läuft das.
Zum heutigen Film bin ich jedoch ein wenig anders gekommen. Dieser begegnete mir nämlich auf einem Wühltisch in einem Elektronikmarkt und dies für nicht mal drei müde Euro! Die Worte „Collectors Edition“ und „Doppel-DVD“ sowie ein liebevoll gestalteter Pappschuber, ließen mir einfach keine andere Wahl.
„Rock & Rule“
Die ferne Zukunft. Die heutige Welt ist in einem apokalyptischen Nuklearkrieg untergegangen. Höhere Lebensformen wie die Menschen hatten keine Chance. Einzige Überlebende waren kleinere Wirbeltiere wie Mäuse, Ratten oder Katzen. Nach vielen Jahren bilden sich unter den Tieren menschenähnliche Mutationen heraus, welche die Lücke des Homo sapiens in den verfallenen Städten einnehmen. Es bildet sich eine düstere Zukunft heraus, geprägt von dreckigen Städten, verstrahlten Wüsten und säurehaltigem Regen.
In mitten dieser zwielichtigen Gesellschaft versucht die Sängerin Angel mit ihrer Punkrock Band eine Karriere zu starten. In dunklen Kaschemmen und Kellerlokalen, ist dies jedoch nicht so einfach. Erst recht nicht wenn man ständig im Schatten eines übermächtigen Superrockers namens Mok steht.
Mok lebt jedoch, entgegen seinem offiziellen Image, nicht für die Rock Musik sondern betreibt im Verborgenen magische Experimente und Beschwörungen. Seine Fassade als Rocker ist nur eine Tarnung. Gegenwärtig arbeitet er daran einen Dämonen aus einer anderen Dimension zu befreien. Was ihm dazu fehlt ist die Klangsequenz einer ganz bestimmten Stimme, wie sich heraus stellt, die von Angel. Kurzerhand entführt er die hübsche Blondine nach „Nuke York“, doch die anderen Bandmitglieder sind nicht untätig und dem verrückten Mok dicht auf den Fersen.
Da ich mich bisher vor allem im japanischen Genre der Animationsfilme herum trieb, nahm ich bisher Zeichentrickfilme aus anderen Ländern kaum wahr. Erst recht nicht wenn diese wie „Rock & Rule“ im Jahre 1983 in Kanada entstanden.
Vom Ambiente her lässt sich der Film am besten zwischen Cyberpunk und einer Rock & Roll Oper einordnen. Der Kampf Gut gegen Böse beherrscht die vorhersehbare und lineare Handlung. Wobei das Faszinierende die Waffen der Protagonisten sind. Statt Pistole oder Gewehr kommt der Gesang zum Einsatz. Da werden Dämonen mit Stimmsequenzen beschworen und Bösewichten eine Rockballade entgegen geschmettert. Oberschurke Mok schaut ein wenig aus wie eine Kreuzung zwischen Karl Lagerfeld und den Altrockern der Gruppe „Kiss“ und dazwischen Gesangseinlagen von Iggy Pop, Debbie Harry, Earth, Wind & Fire, Lou Reed und Cheap Trick.
Hinzu kommen wunderbar detaillierte und noch von Hand gezeichnete Animationen . Diese wirken zwar aus heutiger Sicht recht altbacken, doch hatten sie mein Herz spätestens an der Stelle gewonnen, als ich einen halb eingesunkene Freiheitsstatue sah, an dessen rechter Außenseite ein riesiger Turm aus Slum-Barracken empor wächst. Ebenfalls positiv das Charakterdesign der beiden Hauptfiguren, leider kommen einige Nebencharaktere nicht so gut weg.
Doch wo Licht ist, da ist auch Schatten. Will heißen, auch wenn man bei der deutschen DVD Fassung das Herzblut der Macher regelrecht spürt, dürfen auch die Unzulänglichkeiten nicht unerwähnt bleiben. In erster Linie der leicht trashige Hauch, welcher dem Film anhaftet, den man aber nicht unbedingt als negativ ansehen muss.. Ein ernsthaft großer Kritikpunkt ist dagegen die deutsche Sprachfassung. Trotz nachträglicher Dolby 5.1 Abmischung, hallen die Stimmen der Sprecher unnatürlich nach. Es klingt ein wenig so, als hätte jemand mit seinem Handy den Ton eines Kinofilms mitgeschnitten. Zu allem Überfluss fängt die deutsche Tonspur zum Ende des Films immer mehr an zu leiern. Zwar kann ich verstehen dass fast 30 Jahre altes Tonmaterial nicht mehr ideale Qualität aufweist. Bei den tollen Liedern stört es trotzdem, dies muss man einfach so sagen.
Die restliche DVD Ausstattung lässt kaum Wünsche offen. Aufwendig animierte Menüs, ein fast halbstündiges Making Of aus dem Jahr 1983, Audiokommentar, Bildergalerie, ein Kurzfilm der Macher und auf der Bonus DVD sogar noch einmal die fünf Minuten längere original kanadische Version des gesamten Films. Wow! Das bieten nicht mal die meisten aktuellen Blockbuster.
Insgesamt ist „Rock & Rule“ vor allem eines - nicht mehr zeitgemäß.
Handgezeichnete Figuren mit Gelfrisur, die sich in einer apokalyptischen Welt Rocklieder um die Ohren schmettern, dies kann man heut zu Tage nicht mehr jedem Zuschauer vermitteln.
Für die älteren Semester ist der Film jedoch ein willkommen nostalgischer Ausflug in die frühen Achtziger Jahre und für alle unter Zwanzig ein interessanter Blick auf Animationsfilme vor Pixar, Dreamworks & Co.
Ich hatte auf alle Fälle eine Menge Spaß für meine knapp drei Euro. Aufgrund der technischen Mängel kommt „Rock & Rule“ jedoch über eine drei Sterne Wertung nicht hinaus.
Auf Grund des exotischen Films, an dieser Stelle nur ein englischer Trailer aus dem Jahr 1983:
Sonntag, 19. August 2012
Wenn Götter fallen …
In letzter Zeit werden gern alte Filmreihen und Marken wiederbelebt. Das begann vor über zehn Jahren mit „Star Wars“ wo man „Episode Eins“ ins Rennen schickte, auch Harrison Ford durfte noch einmal als „Indiana Jones“ auf die Suche nach dem Kristallschädel gehen. Klar, dass die beliebte Horror / Science Fiction Reihe „Alien“ dem nicht nachstehen darf. So kam es, dass bereits vor geraumer Zeit erste Gerüchte über einen neuen Film herum geisterten. Auf jeden Fall sollte es sich um ein Prequel, also eine Handlung vor dem Originalfilm von 1979, handeln.
„Prometheus“
Die Erde, soweit das Auge reicht erstrecken sich urzeitliche Gebirge, Steppen und flache Meere. Ein aktiver Vulkanismus sorgt für eine stetige Formung der Landschaft und die Bewegung der tektonischen Platten. Plötzlich erscheint über diesem unwirklichen Szenario ein riesiger Diskus aus den Wolken. Ein außerirdisches Raumschiff setzt eine hünenhafte Gestalt an einem reißenden Wasserfall aus. Der Außerirdische trinkt eine seltsame Flüssigkeit, worauf sich sein Körper und die DNA zersetzt. Wie im Zeitraffer zerfallen sämtliche Bestandteile seines Körpers in die kleinsten Teile des Lebens, die Gene. Mit dem Wasser der Fälle beginnen sich die Grundbausteine allen Seins auf der Erde zu verteilen, die Saat des Lebens ist gelegt.
Viele Milliarden Jahre später, wir schreiben das Jahr 2089. Zwei Wissenschaftler, Elizabeth Shaw und Charlie Holloway, suchen an allen Ecken der Welt nach den Spuren untergegangener Zivilisationen. Ob bei den alten Pyramiden, den Babyloniern oder den Steinzeitmenschen, überall treffen sie auf Zeichnungen, Malerei oder Keilschrift, auf denen immer die gleiche Szene zu finden ist. Menschen welche eine Gottheit sowie eine bestimmte Sternenkonstellation anbeten. Das Besondere, egal aus welchem Zeitalter, die Konstellation ist immer exakt die gleiche.
Sie kommen zu dem Schluss, dass es sich um eine Einladung handeln muss. Eine Einladung von den Schöpfern der Menschheit. Wenige Jahre später hat es Dr. Shaw geschafft. Sie konnte den Industriellen Großmagnaten Peter Weyland von ihrer Theorie überzeugen. Weyland steckt in der Folge mehrere Billionen Dollar in den Bau eines Raumschiffs, welches die angegebenen Sterne erreichen kann. Der Flug des Forschungsschiffes „Prometheus“ kann beginnen.
Doch was erwartet die Mannschaft, zu der auch der menschenähnliche Roboter David gehört, auf dem fremden Himmelskörper? Die Offenbarung oder doch eher der Tod?
Von einem neuen Film, welcher sich in die „Alien“-Saga einreiht erwartet man natürlich eine Menge. Doch was eigentlich genau? Bereits im Vorfeld betonte Regisseur Ridley Scott immer wieder, dass die unheimlichen Wesen mit dem fiesen Charakter diesmal nicht im Vordergrund stehen werden. Vielmehr soll gezeigt werden, wie Menschen erstmals auf die Aliens stoßen.
Und dem ist auch so, im gesamten Film sieht man wirklich nur ein oder zweimal eines der schleimigen Biester. Alles andere kann man eigentlich nur als einen gelungenen Einstieg in eine interessante Weltraumsaga bezeichnen. Zwar ist der Science Fiction Film immer noch sehr düster, voller Schreckmomente und dem ein oder anderen Eckel. Doch die Suche nach der Schöpfung, die erstaunlichen Entdeckung die dabei gemacht werden und die Ränkespiele zwischen der Mannschaft, Roboter David sowie der Firma von Peter Weyland machen „Prometheus“ zu mehr, als es die bisherigen Alien-Filme bisher waren. Statt Außerirdischen-Hatz gibt es Intrigen, eine kurz angerissene Liebesgeschichte und einen übergeordneten Handlungsbogen aus dem man in Zukunft noch mehr machen kann.
Ihr merkt sicherlich schon, dass ich mich an vielen Stellen eher nebulös ausdrücke. Das liegt aber einfach daran, dass ich nicht zu viel von der Handlung verraten möchte. Denn eines ist klar, es gibt einiges an überraschenden Wendungen und vor allem Erkenntnisse, die ich so nie bedacht oder gesehen habe. Insofern, eine tolle Geschichte.
In Sachen Umsetzung hat man aber auch nicht gekleckert. Was in erster Linie auffällt, sind die Bemühung der Filmschaffenden, das Design des Films an die klassischen Alien Filme anzulehnen. Da diese nun aber schon über 30 Jahre auf dem Buckel haben, ist es manchmal gar nicht so einfach den damaligen Stil mit moderner Technik einzufangen. Sprich, wie lasse ich mit heutiger, modernster, Animation die Raumschiffe, Apparaturen und Fahrzeuge so ausschauen, wie damals 1979? Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Die Atmosphäre passt sich hervorragend in das Design der bisherigen Teile, erweitert diese jedoch um neue Errungenschaften wie etwa die Dreidimensionalität.
Die Riege der Schauspieler hat mich vor allem in der zweiten Besetzungsreihe überzeugt. Soll heißen, Noomi Rapace als Dr. Elizabeth Shaw und Logan Marshall-Green als Dr. Charlie Holloway haben mich nicht unbedingt aus den Socken gehauen, wenngleich sie einen guten Job abliefern. Viel besser bringt Charlize Theron die gefühlskalte Kammandantin Meredith Vickers rüber. Ein geigelt in eine eigene Sektion des Schiffes schreckt sie auch nicht vor dem Tod eines Besatzungsmitgliedes zurück um an ihr Ziel zu gelangen. Oder aber Idris Elba als Captain Janek, der die gute Seele des Schiffes verkörpert.
Insgesamt hatte es „Prometheus“ sicher nicht einfach. In die Fußstapfen des allseits bekannten Alien-Franchise zu treten, ein großes Ziel. Regisseur Ridley Scott hat es jedoch geschafft den Streifen sogar zu noch viel mehr zu machen als die bisherigen „Alien“-Filme. Im Gegensatz zu diesen, recht einfach gestrickten Teilen, bekommt man in „Prometheus“ den ersten Hauch einer ganzen Planetensaga zu spüren. Die Handlung ist einfach ungewohnt anspruchsvoll, was mich persönlich sehr überrascht aber auch begeister hat. Bleibt zu hoffen, dass bei entsprechendem Kassenerfolg, die angerissene Geschichte um das uralte Volk der Schöpfer, irgendwann auch weitererzählt wird.
Von meiner Seite daher eine absolute Kino-Empfehlung! Geht in den Film, lasst Euch begeistern, bei mir hat dies toll funktioniert! Vier Sterne!
Hier wie immer der ausführliche Trailer zum Film:
„Prometheus“
Die Erde, soweit das Auge reicht erstrecken sich urzeitliche Gebirge, Steppen und flache Meere. Ein aktiver Vulkanismus sorgt für eine stetige Formung der Landschaft und die Bewegung der tektonischen Platten. Plötzlich erscheint über diesem unwirklichen Szenario ein riesiger Diskus aus den Wolken. Ein außerirdisches Raumschiff setzt eine hünenhafte Gestalt an einem reißenden Wasserfall aus. Der Außerirdische trinkt eine seltsame Flüssigkeit, worauf sich sein Körper und die DNA zersetzt. Wie im Zeitraffer zerfallen sämtliche Bestandteile seines Körpers in die kleinsten Teile des Lebens, die Gene. Mit dem Wasser der Fälle beginnen sich die Grundbausteine allen Seins auf der Erde zu verteilen, die Saat des Lebens ist gelegt.
Viele Milliarden Jahre später, wir schreiben das Jahr 2089. Zwei Wissenschaftler, Elizabeth Shaw und Charlie Holloway, suchen an allen Ecken der Welt nach den Spuren untergegangener Zivilisationen. Ob bei den alten Pyramiden, den Babyloniern oder den Steinzeitmenschen, überall treffen sie auf Zeichnungen, Malerei oder Keilschrift, auf denen immer die gleiche Szene zu finden ist. Menschen welche eine Gottheit sowie eine bestimmte Sternenkonstellation anbeten. Das Besondere, egal aus welchem Zeitalter, die Konstellation ist immer exakt die gleiche.
Sie kommen zu dem Schluss, dass es sich um eine Einladung handeln muss. Eine Einladung von den Schöpfern der Menschheit. Wenige Jahre später hat es Dr. Shaw geschafft. Sie konnte den Industriellen Großmagnaten Peter Weyland von ihrer Theorie überzeugen. Weyland steckt in der Folge mehrere Billionen Dollar in den Bau eines Raumschiffs, welches die angegebenen Sterne erreichen kann. Der Flug des Forschungsschiffes „Prometheus“ kann beginnen.
Doch was erwartet die Mannschaft, zu der auch der menschenähnliche Roboter David gehört, auf dem fremden Himmelskörper? Die Offenbarung oder doch eher der Tod?
Von einem neuen Film, welcher sich in die „Alien“-Saga einreiht erwartet man natürlich eine Menge. Doch was eigentlich genau? Bereits im Vorfeld betonte Regisseur Ridley Scott immer wieder, dass die unheimlichen Wesen mit dem fiesen Charakter diesmal nicht im Vordergrund stehen werden. Vielmehr soll gezeigt werden, wie Menschen erstmals auf die Aliens stoßen.
Und dem ist auch so, im gesamten Film sieht man wirklich nur ein oder zweimal eines der schleimigen Biester. Alles andere kann man eigentlich nur als einen gelungenen Einstieg in eine interessante Weltraumsaga bezeichnen. Zwar ist der Science Fiction Film immer noch sehr düster, voller Schreckmomente und dem ein oder anderen Eckel. Doch die Suche nach der Schöpfung, die erstaunlichen Entdeckung die dabei gemacht werden und die Ränkespiele zwischen der Mannschaft, Roboter David sowie der Firma von Peter Weyland machen „Prometheus“ zu mehr, als es die bisherigen Alien-Filme bisher waren. Statt Außerirdischen-Hatz gibt es Intrigen, eine kurz angerissene Liebesgeschichte und einen übergeordneten Handlungsbogen aus dem man in Zukunft noch mehr machen kann.
Ihr merkt sicherlich schon, dass ich mich an vielen Stellen eher nebulös ausdrücke. Das liegt aber einfach daran, dass ich nicht zu viel von der Handlung verraten möchte. Denn eines ist klar, es gibt einiges an überraschenden Wendungen und vor allem Erkenntnisse, die ich so nie bedacht oder gesehen habe. Insofern, eine tolle Geschichte.
In Sachen Umsetzung hat man aber auch nicht gekleckert. Was in erster Linie auffällt, sind die Bemühung der Filmschaffenden, das Design des Films an die klassischen Alien Filme anzulehnen. Da diese nun aber schon über 30 Jahre auf dem Buckel haben, ist es manchmal gar nicht so einfach den damaligen Stil mit moderner Technik einzufangen. Sprich, wie lasse ich mit heutiger, modernster, Animation die Raumschiffe, Apparaturen und Fahrzeuge so ausschauen, wie damals 1979? Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Die Atmosphäre passt sich hervorragend in das Design der bisherigen Teile, erweitert diese jedoch um neue Errungenschaften wie etwa die Dreidimensionalität.
Die Riege der Schauspieler hat mich vor allem in der zweiten Besetzungsreihe überzeugt. Soll heißen, Noomi Rapace als Dr. Elizabeth Shaw und Logan Marshall-Green als Dr. Charlie Holloway haben mich nicht unbedingt aus den Socken gehauen, wenngleich sie einen guten Job abliefern. Viel besser bringt Charlize Theron die gefühlskalte Kammandantin Meredith Vickers rüber. Ein geigelt in eine eigene Sektion des Schiffes schreckt sie auch nicht vor dem Tod eines Besatzungsmitgliedes zurück um an ihr Ziel zu gelangen. Oder aber Idris Elba als Captain Janek, der die gute Seele des Schiffes verkörpert.
Insgesamt hatte es „Prometheus“ sicher nicht einfach. In die Fußstapfen des allseits bekannten Alien-Franchise zu treten, ein großes Ziel. Regisseur Ridley Scott hat es jedoch geschafft den Streifen sogar zu noch viel mehr zu machen als die bisherigen „Alien“-Filme. Im Gegensatz zu diesen, recht einfach gestrickten Teilen, bekommt man in „Prometheus“ den ersten Hauch einer ganzen Planetensaga zu spüren. Die Handlung ist einfach ungewohnt anspruchsvoll, was mich persönlich sehr überrascht aber auch begeister hat. Bleibt zu hoffen, dass bei entsprechendem Kassenerfolg, die angerissene Geschichte um das uralte Volk der Schöpfer, irgendwann auch weitererzählt wird.
Von meiner Seite daher eine absolute Kino-Empfehlung! Geht in den Film, lasst Euch begeistern, bei mir hat dies toll funktioniert! Vier Sterne!
Hier wie immer der ausführliche Trailer zum Film:
Mittwoch, 15. August 2012
Wissen im Kinoformat
Heute habe ich mich mal für ein eher ungewöhnliches Format bei meinem Film entschieden. Statt Komödie, Thriller oder Horror, beschäftigt sich mein heutiger Artikel mit einer amerikanischen Dokumentation aus dem Jahr 2008.
„Food Inc.“
Natürlich gibt es bei einer Dokumentation, auch wenn man sie auf ein 90minütiges Kinoformat aufbläht, keine Handlung im eigentlichen Sinne. Vielmehr jedoch ein Thema und dies sollte beim Titel des Films nicht schwer zu erraten sein. Unser Essen.
Am Beispiel des amerikanischen Marktes wollen uns die Macher des Films zeigen, wie wenig wir Verbraucher doch über die eigentliche Herkunft, die Produktion bzw. Verarbeitung der Lebensmittel wissen, die wir alltäglich im Supermarkt kaufen.
So werden einem Tiere in Massenhaltung vorgeführt, Getreide in Monokulturen, unmenschliche Arbeitsbedingungen in Schlachthöfen oder Lebensmittelskandale am laufenden Band. Doch auch die Bemühungen von Biobauern und Lebensmittelschützern haben ihre Ecke im Film.
Eine ethische oder inhaltliche Bewertung eines solchen Films an dieser Stelle vorzunehmen liegt mir fern. Zu viele Standpunkte, unverkennbare Missstände. Ich glaub man könnte mit der Thematik ein ganzes Forum füllen. Vielmehr möchte ich von einer ganz anderen Sichtweise an „Food Inc.“ heran gehen. Zum einen möchte ich die Frage stellen: „Sind die dort gezeigten Zustände auch auf Deutschland oder Europa übertragbar.“ und zweitens: „Macht eine solche Dokumentation im Kino überhaupt Sinn?“.
Sicherlich. Auch hier zu Lande gibt es sehr negative Tendenzen wenn es um unsere Ernährung und ihre Auslöser dafür geht. Gott sei Dank sind die Folgen bisher nicht so extrem wie im Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Leider sind wir jedoch immer mehr auf dem Weg dorthin. Dies merkt man vor allem an den Stellen, wo Bauern in den USA sich beschweren, keine natürlichen Getreidesorten mehr anbauen zu können, da sich riesige Konzerne genetisch verändertes Saatgut patentiert haben. Etwa an dieser Stelle kam mir die Erinnerung: „Mensch, haben nicht erst vor kurzem deutsche Politiker über dieses Thema diskutiert?“. Ein weiteres Thema der Lobbyismus bis in höchste amerikanische Regierungskreise. Damit einher gehend die Senkung von Lebensmittelstandards, das aussetzen von strengeren Kontrollen. Auch hier ist mir zu Bewusstsein gekommen, dass strenge deutsche Auflagen und Kontrollen immer mehr durch die Vereinheitlichung der EU unterwandert und aufgeweicht werden.
Insofern erscheinen mir Teile von „Food Inc.“ weniger als ein Spiegel für unsere heimische Lebensmittelproduktion als vielmehr wie ein Blick in die Zukunft. Hier sollten wir sehr stark aufpassen und die geschilderten Beispiele als eine Mahnung verstehen.
Zu Punkt zwei, ob eine solche Doku im Kino Sinn macht, bin ich zweigeteilter Meinung. Zum einen ist es immer gut wenn die Verbraucher auf allen Kanälen von wichtigen Entwicklungen Notiz nehmen. Auf der anderen Seite ist „Food Inc.“ ein typisch amerikanischer Film. In Fotomontagen wandern Manager in schwarzen Anzügen durch genmanipulierte Felder, im Hintergrund der Schlot eines riesigen Braunkohlekraftwerks oder so etwas in der Art. Alle fünf Minuten wird man mit der schrecklichen Vergangenheit einer Einzelperson konfrontiert, deren Kind an Bakterien verstarb oder ein illegaler Gastarbeiter der nach zehn Jahren in sein Heimatland abgeschoben wird. Für mich als Deutschen ist diese Aufmachung für eine seriöse Dokumentation zu reißerisch.
Auch wenn mich viele jetzt dafür nicht mögen werden, hier kommt uns unser System des öffentlich/rechtlichen Rundfunks – und damit auch unsere GEZ Gebühren – zu Gute. Wir haben nämlich in Deutschland, meist im staatlichen Fernsehen, ziemlich gute Formate, Magazine und Dokus die sich seit Jahren mit Ernährung, Verbraucherschutz und Lobbyismus auseinandersetzen. Während die Amerikaner in „Food Inc.“ immer sehr entsetzt bei den Enthüllungen wirkten, sage ich mir, jeder Deutsche der die Augen ein wenig aufhält, den Verstand einschaltet und ab und an in der Glotze mal was anderes wie RTL & Co. schaut, weiß wie unser Fleisch in Zeiten der Globalisierung und des weltweiten Bevölkerungswachstums produziert wird. Das Getreide genetisch manipuliert wird und welche Folgen das haben könnte.
Handwerklich leistet sich „Food Inc.“ dagegen nur einen Fehler. Der Film ist zu lang. Zwar klingen eineinhalb Stunden nicht sehr viel. Trotzdem nachdem die Geflügel- und Rinderhaltung bereits episodenhaft abgearbeitet wurden, bekomme ich nur 20 Minuten später auch noch einen dritten mechanisierten Großschlachthof zu sehen, diesmal nur für Schweine. Bei einer Doku-Serie, wo ich mir jede Woche eine Episode, jeweils zu einem anderen Thema anschaue, wäre dies hinnehmbar. In so geballter Form wie diesem Film, schaltet man nach dem zweiten Schlachthof jedoch ab. Nur gut das im letzten Teil des Film noch einige Biobauern zu Wort kommen und mit „Wal Mart“ die weltweit größte Supermarktkette ihre Bio-Bemühungen präsentieren darf, mit der Quintessenz: „Naja, aus Überzeugung machen wir das nicht, aber wenn der Konsument das möchte, bekommt er es.“
Insgesamt ist „Food Inc.“ Wohl eher eine Dokumentation für den amerikanischen Staatsbürger. Aufmachung und Inhalt sprechen mich als „relativ“ aufgeklärten Deutschen nicht an. Trotzdem kann man Tendenzen und Entwicklungen im Film als nützliche Denkansätze verstehen.
Kein Film für die heimische Couch. Dann schon mehr für den Biologieunterricht an einer Mittelschule, wenn der Lehrplan erfüllt ist, eine Freistunde es zu lässt und das hiesige Bildungsfernsehen nichts hergibt.
„Food Inc.“
Natürlich gibt es bei einer Dokumentation, auch wenn man sie auf ein 90minütiges Kinoformat aufbläht, keine Handlung im eigentlichen Sinne. Vielmehr jedoch ein Thema und dies sollte beim Titel des Films nicht schwer zu erraten sein. Unser Essen.
Am Beispiel des amerikanischen Marktes wollen uns die Macher des Films zeigen, wie wenig wir Verbraucher doch über die eigentliche Herkunft, die Produktion bzw. Verarbeitung der Lebensmittel wissen, die wir alltäglich im Supermarkt kaufen.
So werden einem Tiere in Massenhaltung vorgeführt, Getreide in Monokulturen, unmenschliche Arbeitsbedingungen in Schlachthöfen oder Lebensmittelskandale am laufenden Band. Doch auch die Bemühungen von Biobauern und Lebensmittelschützern haben ihre Ecke im Film.
Eine ethische oder inhaltliche Bewertung eines solchen Films an dieser Stelle vorzunehmen liegt mir fern. Zu viele Standpunkte, unverkennbare Missstände. Ich glaub man könnte mit der Thematik ein ganzes Forum füllen. Vielmehr möchte ich von einer ganz anderen Sichtweise an „Food Inc.“ heran gehen. Zum einen möchte ich die Frage stellen: „Sind die dort gezeigten Zustände auch auf Deutschland oder Europa übertragbar.“ und zweitens: „Macht eine solche Dokumentation im Kino überhaupt Sinn?“.
Sicherlich. Auch hier zu Lande gibt es sehr negative Tendenzen wenn es um unsere Ernährung und ihre Auslöser dafür geht. Gott sei Dank sind die Folgen bisher nicht so extrem wie im Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Leider sind wir jedoch immer mehr auf dem Weg dorthin. Dies merkt man vor allem an den Stellen, wo Bauern in den USA sich beschweren, keine natürlichen Getreidesorten mehr anbauen zu können, da sich riesige Konzerne genetisch verändertes Saatgut patentiert haben. Etwa an dieser Stelle kam mir die Erinnerung: „Mensch, haben nicht erst vor kurzem deutsche Politiker über dieses Thema diskutiert?“. Ein weiteres Thema der Lobbyismus bis in höchste amerikanische Regierungskreise. Damit einher gehend die Senkung von Lebensmittelstandards, das aussetzen von strengeren Kontrollen. Auch hier ist mir zu Bewusstsein gekommen, dass strenge deutsche Auflagen und Kontrollen immer mehr durch die Vereinheitlichung der EU unterwandert und aufgeweicht werden.
Insofern erscheinen mir Teile von „Food Inc.“ weniger als ein Spiegel für unsere heimische Lebensmittelproduktion als vielmehr wie ein Blick in die Zukunft. Hier sollten wir sehr stark aufpassen und die geschilderten Beispiele als eine Mahnung verstehen.
Zu Punkt zwei, ob eine solche Doku im Kino Sinn macht, bin ich zweigeteilter Meinung. Zum einen ist es immer gut wenn die Verbraucher auf allen Kanälen von wichtigen Entwicklungen Notiz nehmen. Auf der anderen Seite ist „Food Inc.“ ein typisch amerikanischer Film. In Fotomontagen wandern Manager in schwarzen Anzügen durch genmanipulierte Felder, im Hintergrund der Schlot eines riesigen Braunkohlekraftwerks oder so etwas in der Art. Alle fünf Minuten wird man mit der schrecklichen Vergangenheit einer Einzelperson konfrontiert, deren Kind an Bakterien verstarb oder ein illegaler Gastarbeiter der nach zehn Jahren in sein Heimatland abgeschoben wird. Für mich als Deutschen ist diese Aufmachung für eine seriöse Dokumentation zu reißerisch.
Auch wenn mich viele jetzt dafür nicht mögen werden, hier kommt uns unser System des öffentlich/rechtlichen Rundfunks – und damit auch unsere GEZ Gebühren – zu Gute. Wir haben nämlich in Deutschland, meist im staatlichen Fernsehen, ziemlich gute Formate, Magazine und Dokus die sich seit Jahren mit Ernährung, Verbraucherschutz und Lobbyismus auseinandersetzen. Während die Amerikaner in „Food Inc.“ immer sehr entsetzt bei den Enthüllungen wirkten, sage ich mir, jeder Deutsche der die Augen ein wenig aufhält, den Verstand einschaltet und ab und an in der Glotze mal was anderes wie RTL & Co. schaut, weiß wie unser Fleisch in Zeiten der Globalisierung und des weltweiten Bevölkerungswachstums produziert wird. Das Getreide genetisch manipuliert wird und welche Folgen das haben könnte.
Handwerklich leistet sich „Food Inc.“ dagegen nur einen Fehler. Der Film ist zu lang. Zwar klingen eineinhalb Stunden nicht sehr viel. Trotzdem nachdem die Geflügel- und Rinderhaltung bereits episodenhaft abgearbeitet wurden, bekomme ich nur 20 Minuten später auch noch einen dritten mechanisierten Großschlachthof zu sehen, diesmal nur für Schweine. Bei einer Doku-Serie, wo ich mir jede Woche eine Episode, jeweils zu einem anderen Thema anschaue, wäre dies hinnehmbar. In so geballter Form wie diesem Film, schaltet man nach dem zweiten Schlachthof jedoch ab. Nur gut das im letzten Teil des Film noch einige Biobauern zu Wort kommen und mit „Wal Mart“ die weltweit größte Supermarktkette ihre Bio-Bemühungen präsentieren darf, mit der Quintessenz: „Naja, aus Überzeugung machen wir das nicht, aber wenn der Konsument das möchte, bekommt er es.“
Insgesamt ist „Food Inc.“ Wohl eher eine Dokumentation für den amerikanischen Staatsbürger. Aufmachung und Inhalt sprechen mich als „relativ“ aufgeklärten Deutschen nicht an. Trotzdem kann man Tendenzen und Entwicklungen im Film als nützliche Denkansätze verstehen.
Kein Film für die heimische Couch. Dann schon mehr für den Biologieunterricht an einer Mittelschule, wenn der Lehrplan erfüllt ist, eine Freistunde es zu lässt und das hiesige Bildungsfernsehen nichts hergibt.
Sonntag, 12. August 2012
Wenn sich die Elite trifft …
Um reißerische Namen für Filme waren Regisseure und Autoren noch niemals verlegen. Scheinbar gibt es auch ausreichend Konflikte auf dem Erdball um dem nach Action schreiende Kinopublikum immer und immer wieder ein neues Szenario bieten zu können. Action-Filme nach den recherchierten und tatsächlichen Geschehnissen in einem Krieg werden da schon seltener. Diese Domäne scheint er den Dramen und Dokumentationen vorbehalten zu sein. Einen Vertreter dieser seltenen Gattung habe ich mir heute etwas genauer angeschaut:
„Killer Elite“
Mexico, irgendwann am Ende der 1970er Jahre. Durch einen typisch trostlosen Vorstadtslum wälzt sich ein Konvoi von Regierungsfahrzeugen. Vorn weg Polizei, dann einige schwarze Limousinen mit Leibwächtern und ganz am Ende ein hohes Regierungsmitglied in einem gepanzerten Wagen.
Unvorhergesehen explodiert am Straßenrand eine Sprengladung, ein Auto rollt auf die Straße und aus dem Hintergrund schreitet ein Killerkommando zur Tat. An vorderster Front Danny Bryce und sein Mentor Hunter, ihres Zeichens Auftragskiller. Die Besten!
Im Wagen jedoch ist nicht nur die Zielperson. Ohne es zu ahnen tötet Danny den Regierungsbeamten vor den Augen seines kleinen Sohnes, der zufällig mit im Wagen sitzt. Dieser Umstand trifft den Killer mit Ehrgefühl hart. Nur eine Sekunde der Unachtsamkeit, kostet ihn dabei fast das Leben. Nach dem Auftrag ist jedoch eines klar. Danny steigt aus!
Schnitt! Wir schreiben inzwischen das Jahr 1980. Danny Bryce hat sich an der australischen Küste niedergelassen. Er hat Anne kennengelernt. Die Tochter eines Farmers besitzt eine Range und betreibt diese seit kurzem mit Danny. Die Liebe ist noch frisch, als ihn jedoch seine Vergangenheit wieder einholt.
Ein reicher Scheich im arabischen Emirat Oman, hat seinen Ex-Partner Hunter gefangen genommen. Er droht damit diesen zu erschießen, wenn er nicht drei Zielpersonen für ihn umbringt. Das Motiv ist Rache für seine drei getöteten Söhne und die erkorenen Opfer hochrangige Offiziere in einer britischen Spezialeinheit mit dem Namen SAS. Kein leichtes Brot für Danny, zumal die SAS selbst ein sehr geheimnisvoller, konspirativer und entsprechend paranoider Verein ist, der nicht selten ohne das Einverständnis oder Wissen der Regierung handelt.
Eine äußerst schwierige Mission beginnt für den Auftragskiller und sein eilig zusammengestelltes Team. Umso prekärer die Tatsache, dass Danny durch seine neue Freundin Anne angreifbar ist.
Der Film legt mit der Szene in Mexico gleich zu Beginn ein recht fulminantes Tempo vor. Tja, so sind wir es von Filmen mit Jason Statham (Danny) in der Hauptrolle gewöhnt. Schnell kamen in mir die Befürchtungen und Vorurteile hoch, welche ich erst vor wenigen Tagen mit „The Mechanic“ bestätigt bekam. Jason Statham in der Hauptrolle spricht selten für viel Niveau.
Gut nur, dass es diesmal anders kam. Dafür sorgt eine tolle Starbesetzung mit Robert De Niro als Dannys Mentor Hunter oder Clive Owen als genialer Gegenspieler Spike von der SAS.
Wird in der ersten Stunde des Films noch sehr episodenhaft Auftrag für Auftrag abgearbeitet, wähnt sich der Zuschauer ohne viele Überraschungen nach dem letzten Auftragsmord bereits am Ende des Streifens. Doch weit gefehlt! Als würde man in einem dicken Buch den zweiten Teil der Geschichte aufschlagen, setzt „Killer Elite“ nach der Hälfte der Laufzeit zu einem fulminanten, da abwechslungsreichen Finale an. Da wird getrickst, hintergangen und verraten was das Zeug hält. Vom Zuschauer bisher als totsicher hingenommene Fakten werden neu beleuchtet und tauchen die Motive der Figuren in ein ganz neues Licht. Vor allem Clive Owen als Bösewicht und Gegenspieler von Jason Statham brilliert in seiner Rolle als blind, pflichtbewusster Ex-SAS-Agent. Selten erlebt man es, dass man an der Seite des Bösewichts mit fiebert. Diesem stellenweise sogar die Daumen bei einer Verfolgung drückt, um später zu merken, dass er trotzdem abgrundtief böse ist.
Kurzum, vor allem in der zweiten Hälfte glänzt der Film mit gut durchdachten Wendungen, Aha-Effekten und jeder Menge Action. Auch wenn die Handlung (120 Minuten) etwas kürzer sein könnte, kommen keine nennenswerten Längen auf. Permanent zieht es einen in die Wüsten von Oman oder in die Straßen Londons und dies ohne das man das Ende der Geschichte in irgendeiner Art erahnen würde.
„Killer Elite“ ist damit der ideale Kandidat für einen „Männer Abend Deluxe“. Dies soll heißen, ein toll gemachter Actionfilm mit einem gewissen Niveau, der jedoch eindeutig die männliche Zielgruppe anspricht. Trotz Freundin Anne (Yvonne Strahovski) kommt Romantik oder eines Liebesgeschichtenie wirklich zum Tragen. Stattdessen regieren der Revolver, die Verfolgungsjagd und jede Menge Action.
Somit ist dies der erste Jason Statham Film dem ich eine 4-Sterne Wertung und damit eine ausdrückliche Empfehlung gebe. „Killer Elite“ hat es sich verdient.
Für alle Cineasten, hier der Kinotrailer zum Film:
„Killer Elite“
Mexico, irgendwann am Ende der 1970er Jahre. Durch einen typisch trostlosen Vorstadtslum wälzt sich ein Konvoi von Regierungsfahrzeugen. Vorn weg Polizei, dann einige schwarze Limousinen mit Leibwächtern und ganz am Ende ein hohes Regierungsmitglied in einem gepanzerten Wagen.
Unvorhergesehen explodiert am Straßenrand eine Sprengladung, ein Auto rollt auf die Straße und aus dem Hintergrund schreitet ein Killerkommando zur Tat. An vorderster Front Danny Bryce und sein Mentor Hunter, ihres Zeichens Auftragskiller. Die Besten!
Im Wagen jedoch ist nicht nur die Zielperson. Ohne es zu ahnen tötet Danny den Regierungsbeamten vor den Augen seines kleinen Sohnes, der zufällig mit im Wagen sitzt. Dieser Umstand trifft den Killer mit Ehrgefühl hart. Nur eine Sekunde der Unachtsamkeit, kostet ihn dabei fast das Leben. Nach dem Auftrag ist jedoch eines klar. Danny steigt aus!
Schnitt! Wir schreiben inzwischen das Jahr 1980. Danny Bryce hat sich an der australischen Küste niedergelassen. Er hat Anne kennengelernt. Die Tochter eines Farmers besitzt eine Range und betreibt diese seit kurzem mit Danny. Die Liebe ist noch frisch, als ihn jedoch seine Vergangenheit wieder einholt.
Ein reicher Scheich im arabischen Emirat Oman, hat seinen Ex-Partner Hunter gefangen genommen. Er droht damit diesen zu erschießen, wenn er nicht drei Zielpersonen für ihn umbringt. Das Motiv ist Rache für seine drei getöteten Söhne und die erkorenen Opfer hochrangige Offiziere in einer britischen Spezialeinheit mit dem Namen SAS. Kein leichtes Brot für Danny, zumal die SAS selbst ein sehr geheimnisvoller, konspirativer und entsprechend paranoider Verein ist, der nicht selten ohne das Einverständnis oder Wissen der Regierung handelt.
Eine äußerst schwierige Mission beginnt für den Auftragskiller und sein eilig zusammengestelltes Team. Umso prekärer die Tatsache, dass Danny durch seine neue Freundin Anne angreifbar ist.
Der Film legt mit der Szene in Mexico gleich zu Beginn ein recht fulminantes Tempo vor. Tja, so sind wir es von Filmen mit Jason Statham (Danny) in der Hauptrolle gewöhnt. Schnell kamen in mir die Befürchtungen und Vorurteile hoch, welche ich erst vor wenigen Tagen mit „The Mechanic“ bestätigt bekam. Jason Statham in der Hauptrolle spricht selten für viel Niveau.
Gut nur, dass es diesmal anders kam. Dafür sorgt eine tolle Starbesetzung mit Robert De Niro als Dannys Mentor Hunter oder Clive Owen als genialer Gegenspieler Spike von der SAS.
Wird in der ersten Stunde des Films noch sehr episodenhaft Auftrag für Auftrag abgearbeitet, wähnt sich der Zuschauer ohne viele Überraschungen nach dem letzten Auftragsmord bereits am Ende des Streifens. Doch weit gefehlt! Als würde man in einem dicken Buch den zweiten Teil der Geschichte aufschlagen, setzt „Killer Elite“ nach der Hälfte der Laufzeit zu einem fulminanten, da abwechslungsreichen Finale an. Da wird getrickst, hintergangen und verraten was das Zeug hält. Vom Zuschauer bisher als totsicher hingenommene Fakten werden neu beleuchtet und tauchen die Motive der Figuren in ein ganz neues Licht. Vor allem Clive Owen als Bösewicht und Gegenspieler von Jason Statham brilliert in seiner Rolle als blind, pflichtbewusster Ex-SAS-Agent. Selten erlebt man es, dass man an der Seite des Bösewichts mit fiebert. Diesem stellenweise sogar die Daumen bei einer Verfolgung drückt, um später zu merken, dass er trotzdem abgrundtief böse ist.
Kurzum, vor allem in der zweiten Hälfte glänzt der Film mit gut durchdachten Wendungen, Aha-Effekten und jeder Menge Action. Auch wenn die Handlung (120 Minuten) etwas kürzer sein könnte, kommen keine nennenswerten Längen auf. Permanent zieht es einen in die Wüsten von Oman oder in die Straßen Londons und dies ohne das man das Ende der Geschichte in irgendeiner Art erahnen würde.
„Killer Elite“ ist damit der ideale Kandidat für einen „Männer Abend Deluxe“. Dies soll heißen, ein toll gemachter Actionfilm mit einem gewissen Niveau, der jedoch eindeutig die männliche Zielgruppe anspricht. Trotz Freundin Anne (Yvonne Strahovski) kommt Romantik oder eines Liebesgeschichtenie wirklich zum Tragen. Stattdessen regieren der Revolver, die Verfolgungsjagd und jede Menge Action.
Somit ist dies der erste Jason Statham Film dem ich eine 4-Sterne Wertung und damit eine ausdrückliche Empfehlung gebe. „Killer Elite“ hat es sich verdient.
Für alle Cineasten, hier der Kinotrailer zum Film:
Montag, 6. August 2012
Wie ein Klempner in den Gelben Seiten
Nach zahlreichen Kinobesuchen an den letzten Wochenenden musste ich mich diesmal wieder an den „Konserven“ sprich DVDs bzw. Blu-Rays bedienen. Ist ja nicht so, dass in einer gut sortierten Filmsammlung immer auch einige Scheiben noch darauf warten, geschaut zu werden.
Gegen meine persönlichen Vorlieben habe ich mich diesmal für einen Action Film aus dem letzten Jahr entschieden, in der Hauptrolle Jason Statham.
„The Mechanic“
Kolumbien, irgendwo im Land des Drogenanbaus und der scheinbar allmächtigen Kartelle und Barone. Der Chef eines einflussreichen Clans kehrt nach getaner Arbeit in seine riesige Villa zurück. Bereits am Eingang sichern schwer bewaffnete Wachen das Gelände, im Garten streifen riesige Bulldogen umher und selbst im Haus erwartet man unter dem Kittel einer jeden Dienstfrau einen 9mm Revolver. Mehr Sicherheit geht nicht. Dies scheint jedoch dringend von Nöten wenn man so viele Feinde hat wie ein Drogenbaron.
Trotzdem, wo ein Wille und eine Menge Geld ist, dort findet sich auch ein Weg. Einsam seine Runden im Schwimmbad drehend, erblickt der Drogenbaron eine wertvolle Uhr am Grund seines Pools. Aus Neugierde taucht er nach dem vermeintlich wertvollen Stück. Er ahnt nicht dass am Grund eine tödliche Gefahr lauert und er die Wasseroberfläche nicht mehr lebendig erreichen wird.
Verantwortlich für diesen Anschlag, Arthur Bishop, seines Zeichens einer der besten Auftragskiller. Im Auftrag einer geheimnisvollen Organisation erledigt er Attentate unter ganz verschiedenen Anforderungen. Es soll aussehen wie ein natürlicher Tod, ein Unfall oder aber Medikamentenmissbrauch? Arthur ist der Mann für die speziellen Wünsche.
Kniffelig wird es erst, als er den Auftrag bekommt seinen eigenen Lehrmeister und Mentor Harry McKenna zu liquidieren. Harry soll eine ganze Gruppe Killer bei einem Auftrag in Südafrika verraten und dafür eine gehörige Summe Geld kassiert haben. Ein Zwiespalt erfasst Arthur, zum einen kann er nicht an die Schuld Harrys glauben, zum anderen weiß er, dass auch sein letztes Stündlein geschlagen hat, sollte er den Auftrag nicht annehmen. Was also tun?
Nun ja, auch wenn man bei einem Jason Statham Film nicht mehr Handlung erwartet, ganz so einfach geht „The Machanic“ dann doch nicht über die Bühne. Zur oben beschriebenen Ausgangssituation gesellt sich noch Harrys verzogener Sohn Steve McKenna sowie der Boss der Organisation Dean Sanderson. Es beginnt ein Spiel um Ehre, Zugehörigkeit und nicht zuletzt Loyalität.
Schade nur dass die Story so durchschaubar ist wie ein frisch geputztes Fenster. Zwar gibt es massig Drehungen und Wendungen in der Geschichte, doch selbst Anfänger-Cineasten durchschauen Arthurs Handeln recht schnell. Geübten Kinogängern traue ich gar zu, nach den ersten 15 Minuten bereits das Ende des Films zu erahnen.
Doch sein wir ehrlich, schaut man in die Filmografie von Jason Statham – ich sage nur „The Transporter“ & Co. – erwartet man schon von vorn herein keine sehr anspruchsvolle Kost. Ich glaube die Regisseure casten ihn inzwischen nur noch für Action-Knaller am Rande des Adrenalinstoßes. In Sachen Action-Thriller zeigt sich der Film jedoch recht stilsicher. Es gibt reichlich Verfolgungsjagden, gnadenlose Schusswechsel sowie Jason Statham sowie Donald Shuterland in den Hauptrollen. Dazu noch eine Prise nackter Haut und reichlich Kunstblut. Genau diesen Ansprüchen wird „The Mechanic“ in jeder Facette gerecht.
Kurzum, wer „The Transporter“ mochte, Jason Statham gern auf der Mattscheibe sieht und Lust auf gnadenlose Action verspürt, ist mit diesem Film bestens beraten.
Wer jedoch Anspruch und eine innovative Geschichte sucht, dem sei gesagt dass Arthur Bishop diese beiden Gesellen scheinbar bereits am Anfang des Films, zusammen mit dem Drogenbaron, umgenietet hat. Insofern ist „The Mechanic“ wieder einmal ein Film für den richtigen Anlass, nämlich einen echten Männerabend mit einem Bierchen und einer Menge Knabberkram. Mich persönlich hat der Film nicht sonderlich angesprochen. 90 Minuten Action knapp an der Grenze zum Road- bzw. B-Movie.
Hier der deutsche Trailer zum Film:
Gegen meine persönlichen Vorlieben habe ich mich diesmal für einen Action Film aus dem letzten Jahr entschieden, in der Hauptrolle Jason Statham.
„The Mechanic“
Kolumbien, irgendwo im Land des Drogenanbaus und der scheinbar allmächtigen Kartelle und Barone. Der Chef eines einflussreichen Clans kehrt nach getaner Arbeit in seine riesige Villa zurück. Bereits am Eingang sichern schwer bewaffnete Wachen das Gelände, im Garten streifen riesige Bulldogen umher und selbst im Haus erwartet man unter dem Kittel einer jeden Dienstfrau einen 9mm Revolver. Mehr Sicherheit geht nicht. Dies scheint jedoch dringend von Nöten wenn man so viele Feinde hat wie ein Drogenbaron.
Trotzdem, wo ein Wille und eine Menge Geld ist, dort findet sich auch ein Weg. Einsam seine Runden im Schwimmbad drehend, erblickt der Drogenbaron eine wertvolle Uhr am Grund seines Pools. Aus Neugierde taucht er nach dem vermeintlich wertvollen Stück. Er ahnt nicht dass am Grund eine tödliche Gefahr lauert und er die Wasseroberfläche nicht mehr lebendig erreichen wird.
Verantwortlich für diesen Anschlag, Arthur Bishop, seines Zeichens einer der besten Auftragskiller. Im Auftrag einer geheimnisvollen Organisation erledigt er Attentate unter ganz verschiedenen Anforderungen. Es soll aussehen wie ein natürlicher Tod, ein Unfall oder aber Medikamentenmissbrauch? Arthur ist der Mann für die speziellen Wünsche.
Kniffelig wird es erst, als er den Auftrag bekommt seinen eigenen Lehrmeister und Mentor Harry McKenna zu liquidieren. Harry soll eine ganze Gruppe Killer bei einem Auftrag in Südafrika verraten und dafür eine gehörige Summe Geld kassiert haben. Ein Zwiespalt erfasst Arthur, zum einen kann er nicht an die Schuld Harrys glauben, zum anderen weiß er, dass auch sein letztes Stündlein geschlagen hat, sollte er den Auftrag nicht annehmen. Was also tun?
Nun ja, auch wenn man bei einem Jason Statham Film nicht mehr Handlung erwartet, ganz so einfach geht „The Machanic“ dann doch nicht über die Bühne. Zur oben beschriebenen Ausgangssituation gesellt sich noch Harrys verzogener Sohn Steve McKenna sowie der Boss der Organisation Dean Sanderson. Es beginnt ein Spiel um Ehre, Zugehörigkeit und nicht zuletzt Loyalität.
Schade nur dass die Story so durchschaubar ist wie ein frisch geputztes Fenster. Zwar gibt es massig Drehungen und Wendungen in der Geschichte, doch selbst Anfänger-Cineasten durchschauen Arthurs Handeln recht schnell. Geübten Kinogängern traue ich gar zu, nach den ersten 15 Minuten bereits das Ende des Films zu erahnen.
Doch sein wir ehrlich, schaut man in die Filmografie von Jason Statham – ich sage nur „The Transporter“ & Co. – erwartet man schon von vorn herein keine sehr anspruchsvolle Kost. Ich glaube die Regisseure casten ihn inzwischen nur noch für Action-Knaller am Rande des Adrenalinstoßes. In Sachen Action-Thriller zeigt sich der Film jedoch recht stilsicher. Es gibt reichlich Verfolgungsjagden, gnadenlose Schusswechsel sowie Jason Statham sowie Donald Shuterland in den Hauptrollen. Dazu noch eine Prise nackter Haut und reichlich Kunstblut. Genau diesen Ansprüchen wird „The Mechanic“ in jeder Facette gerecht.
Kurzum, wer „The Transporter“ mochte, Jason Statham gern auf der Mattscheibe sieht und Lust auf gnadenlose Action verspürt, ist mit diesem Film bestens beraten.
Wer jedoch Anspruch und eine innovative Geschichte sucht, dem sei gesagt dass Arthur Bishop diese beiden Gesellen scheinbar bereits am Anfang des Films, zusammen mit dem Drogenbaron, umgenietet hat. Insofern ist „The Mechanic“ wieder einmal ein Film für den richtigen Anlass, nämlich einen echten Männerabend mit einem Bierchen und einer Menge Knabberkram. Mich persönlich hat der Film nicht sonderlich angesprochen. 90 Minuten Action knapp an der Grenze zum Road- bzw. B-Movie.
Hier der deutsche Trailer zum Film:
Freitag, 3. August 2012
Unausweichlicher Tod
Ich frage mich ob Bill Murray im Jahre 1993 bereits geahnt hat, dass später einmal ein ganzes Genre an Filmen immer wieder mit seinem Klassiker „Und täglich grüßt das Murmeltier“ verglichen wird. Ein Genre das im Grunde darauf beruht, dass die Hauptperson des Filmes ein und dieselbe Sequenz aus seinem Leben immer und immer wieder durchlebt. Damals, Anfang der Neunziger Jahre war dies relativ neu. In den letzten zwanzig Jahren wurde die Idee nun schon mehrfach kopiert. Das eine Mal recht originell, ein andern mal eher langweilig. Meist aber für Actionfilme wie etwa „Déjà Vu – Wettlauf gegen die Zeit“ aus dem Jahr 2006.
Im Jahr 2011 schickte sich ein weiterer Film in den Kinos an diese Zeitreisegeschichte neu zu interpretieren:
„Source Code“
Colter Stevens ist Hubschrauberpilot in Afghanistan. Gerade noch in einem Einsatz, erwacht er plötzlich in einem Nahverkehrszug in Richtung Chicagoer Innenstadt. Alle Personen im Zugabteil sind völlig fremd. Lediglich die ihm gegenübersitzende Christina Warren scheint eine Bekannte zu sein. Ein Blick auf den Ausweis zeigt Stevens, dass er scheinbar auch nicht Captain Colter Stevens ist. Vielmehr steht dort der Name Sean Fentress, ein Lehrer der in Chicago unterrichtet.
Verwirrt inspiziert Stevens den gut besetzten Zug. Christina macht sich sorgen um ihn. Viel Zeit bleibt ihnen jedoch nicht. Gerade als der Waggon einen Güterzug passiert, bricht das Inferno los. Im Abteil explodiert eine mächtige Bombe und reißt neben dem Zug auch sämtliche Insassen in den Tod. Schnitt!
Gerade noch totgeglaubt, erwacht Captain Stevens in einer Art Raumkapsel. Nach einer kurzen Orientierungsphase, erklärt ihm eine Vorgesetzte, Colleen Goodwin, über ein Display in der Wandung, dass alles was er in den letzten acht Minuten erlebt hat nur eine Art Simulation war.
Mit Hilfe eines Computers ist man in der Lage den Verstand eines Menschen in die Erinnerungen eines anderen zu versetzen. Jedoch nur genau acht Minuten, dann verblassen die elektrischen Ströme der Erinnerungen. Der gerade erlebte Bombenanschlag auf den Zug ist jedoch wirklich geschehen. Die Erinnerungen des sterbenden Lehrer Sean Fentress konnte man noch extrahieren und schickt Captain Colter Stevens nun in die erinnerte Vergangenheit um dort den Attentäter zu identifizieren.
Dies gestaltet sich jedoch nicht so einfach wie man denkt. Der Zug ist voll besetzt und irgendwie scheint jeder verdächtig. Auch Stevens Verhalten im Zug erscheint den anderen Passagieren mehr als eigenartig. Zumindest agiert er bei seinen Nachforschungen im Abteil nicht wie ein gewöhnlicher Pendler. Als zusätzlicher Faktor kommt natürlich noch die hübsche Christina Warren ins Spiel. Nach jedem missglückten Versuch wird Stevens wieder diese acht Minuten in die Vergangenheit geschickt. Immer mehr bemerkt er die Gefühle die er für Christina entwickelt. Eine Frau die jedoch schon längst Tod ist und selbst in den Zeitsprüngen nach acht Minuten tot sein wird.
Die Idee ist wie besagt nicht ganz neu. Der Aspekt jemanden absichtlich in eine eng begrenzte Vergangenheit zu schicken auch nicht. Trotzdem konnte Duncan Jones den Ansatz in einen spannenden Actionthriller mit leicht moralischen Untertönen umsetzen.
Da geht es um Terrorismus und Ehre, typische Motive für einen amerikanischen Streifen. Aber auch um die Liebe zwischen zwei Menschen. Was den Film sehenswert macht sind im Grunde zwei Aspekte. Zum einen die Darsteller, allen voran Jake Gyllenhaal als Colter Stevens und Michelle Monaghan als Christina Warren. Sie machen es dem Zuschauer leicht, sich mit den Figuren zu identifizieren. Auf der anderen Seite tritt der technische Aspekt der Materie dezent in den Hintergrund. Soll heißen, man sinniert in der rasanten Story nicht über die Möglichkeiten dieser Zeitreisen. Es wird nicht ewig lange erklärt wie so etwas funktionieren könnte, sondern die Menschen und deren Tun stehen im Vordergrund. Viele Science Fiction Puristen werden mich für diese Aussage nicht mögen und sogleich den Notizblock zücken um mir die ersten fünf Logikfehler im Film um die Ohren zu hauen. Ich bleibe aber dabei, der Regisseur hat gut daran getan den menschlichen Part in den Vordergrund zu stellen.
Fazit ist. „Source Code“ erfindet das Rad der Zeitreisegeschichte nicht neu. Die Idee war schon einmal da und Action, Terror sowie Patriotismus scheinen im amerikanischen Film allgegenwärtig zu sein. Trotzdem schafft es der kurzweilige Thriller die menschliche Komponente in den Fokus zu stellen. Zusammen mit der spannenden Suche nach dem Schuldigen und der ein oder anderen, unverhofften Wendung in der Geschichte, bekommt man einen anständigen Film für einen schönen DVD Abend geboten. Nicht mehr und nicht weniger!
Zweimal schauen braucht man den Film jedoch nicht, dann ist nämlich die Luft raus.
An dieser Stelle wie immer ein kleiner Trailer zum Film:
Im Jahr 2011 schickte sich ein weiterer Film in den Kinos an diese Zeitreisegeschichte neu zu interpretieren:
„Source Code“
Colter Stevens ist Hubschrauberpilot in Afghanistan. Gerade noch in einem Einsatz, erwacht er plötzlich in einem Nahverkehrszug in Richtung Chicagoer Innenstadt. Alle Personen im Zugabteil sind völlig fremd. Lediglich die ihm gegenübersitzende Christina Warren scheint eine Bekannte zu sein. Ein Blick auf den Ausweis zeigt Stevens, dass er scheinbar auch nicht Captain Colter Stevens ist. Vielmehr steht dort der Name Sean Fentress, ein Lehrer der in Chicago unterrichtet.
Verwirrt inspiziert Stevens den gut besetzten Zug. Christina macht sich sorgen um ihn. Viel Zeit bleibt ihnen jedoch nicht. Gerade als der Waggon einen Güterzug passiert, bricht das Inferno los. Im Abteil explodiert eine mächtige Bombe und reißt neben dem Zug auch sämtliche Insassen in den Tod. Schnitt!
Gerade noch totgeglaubt, erwacht Captain Stevens in einer Art Raumkapsel. Nach einer kurzen Orientierungsphase, erklärt ihm eine Vorgesetzte, Colleen Goodwin, über ein Display in der Wandung, dass alles was er in den letzten acht Minuten erlebt hat nur eine Art Simulation war.
Mit Hilfe eines Computers ist man in der Lage den Verstand eines Menschen in die Erinnerungen eines anderen zu versetzen. Jedoch nur genau acht Minuten, dann verblassen die elektrischen Ströme der Erinnerungen. Der gerade erlebte Bombenanschlag auf den Zug ist jedoch wirklich geschehen. Die Erinnerungen des sterbenden Lehrer Sean Fentress konnte man noch extrahieren und schickt Captain Colter Stevens nun in die erinnerte Vergangenheit um dort den Attentäter zu identifizieren.
Dies gestaltet sich jedoch nicht so einfach wie man denkt. Der Zug ist voll besetzt und irgendwie scheint jeder verdächtig. Auch Stevens Verhalten im Zug erscheint den anderen Passagieren mehr als eigenartig. Zumindest agiert er bei seinen Nachforschungen im Abteil nicht wie ein gewöhnlicher Pendler. Als zusätzlicher Faktor kommt natürlich noch die hübsche Christina Warren ins Spiel. Nach jedem missglückten Versuch wird Stevens wieder diese acht Minuten in die Vergangenheit geschickt. Immer mehr bemerkt er die Gefühle die er für Christina entwickelt. Eine Frau die jedoch schon längst Tod ist und selbst in den Zeitsprüngen nach acht Minuten tot sein wird.
Die Idee ist wie besagt nicht ganz neu. Der Aspekt jemanden absichtlich in eine eng begrenzte Vergangenheit zu schicken auch nicht. Trotzdem konnte Duncan Jones den Ansatz in einen spannenden Actionthriller mit leicht moralischen Untertönen umsetzen.
Da geht es um Terrorismus und Ehre, typische Motive für einen amerikanischen Streifen. Aber auch um die Liebe zwischen zwei Menschen. Was den Film sehenswert macht sind im Grunde zwei Aspekte. Zum einen die Darsteller, allen voran Jake Gyllenhaal als Colter Stevens und Michelle Monaghan als Christina Warren. Sie machen es dem Zuschauer leicht, sich mit den Figuren zu identifizieren. Auf der anderen Seite tritt der technische Aspekt der Materie dezent in den Hintergrund. Soll heißen, man sinniert in der rasanten Story nicht über die Möglichkeiten dieser Zeitreisen. Es wird nicht ewig lange erklärt wie so etwas funktionieren könnte, sondern die Menschen und deren Tun stehen im Vordergrund. Viele Science Fiction Puristen werden mich für diese Aussage nicht mögen und sogleich den Notizblock zücken um mir die ersten fünf Logikfehler im Film um die Ohren zu hauen. Ich bleibe aber dabei, der Regisseur hat gut daran getan den menschlichen Part in den Vordergrund zu stellen.
Fazit ist. „Source Code“ erfindet das Rad der Zeitreisegeschichte nicht neu. Die Idee war schon einmal da und Action, Terror sowie Patriotismus scheinen im amerikanischen Film allgegenwärtig zu sein. Trotzdem schafft es der kurzweilige Thriller die menschliche Komponente in den Fokus zu stellen. Zusammen mit der spannenden Suche nach dem Schuldigen und der ein oder anderen, unverhofften Wendung in der Geschichte, bekommt man einen anständigen Film für einen schönen DVD Abend geboten. Nicht mehr und nicht weniger!
Zweimal schauen braucht man den Film jedoch nicht, dann ist nämlich die Luft raus.
An dieser Stelle wie immer ein kleiner Trailer zum Film:
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