Montag, 6. August 2012

Wie ein Klempner in den Gelben Seiten

Nach zahlreichen Kinobesuchen an den letzten Wochenenden musste ich mich diesmal wieder an den „Konserven“ sprich DVDs bzw. Blu-Rays bedienen. Ist ja nicht so, dass in einer gut sortierten Filmsammlung immer auch einige Scheiben noch darauf warten, geschaut zu werden.
Gegen meine persönlichen Vorlieben habe ich mich diesmal für einen Action Film aus dem letzten Jahr entschieden, in der Hauptrolle Jason Statham.

„The Mechanic“

Kolumbien, irgendwo im Land des Drogenanbaus und der scheinbar allmächtigen Kartelle und Barone. Der Chef eines einflussreichen Clans kehrt nach getaner Arbeit in seine riesige Villa zurück. Bereits am Eingang sichern schwer bewaffnete Wachen das Gelände, im Garten streifen riesige Bulldogen umher und selbst im Haus erwartet man unter dem Kittel einer jeden Dienstfrau einen 9mm Revolver. Mehr Sicherheit geht nicht. Dies scheint jedoch dringend von Nöten wenn man so viele Feinde hat wie ein Drogenbaron.
Trotzdem, wo ein Wille und eine Menge Geld ist, dort findet sich auch ein Weg. Einsam seine Runden im Schwimmbad drehend, erblickt der Drogenbaron eine wertvolle Uhr am Grund seines Pools. Aus Neugierde taucht er nach dem vermeintlich wertvollen Stück. Er ahnt nicht dass am Grund eine tödliche Gefahr lauert und er die Wasseroberfläche nicht mehr lebendig erreichen wird.

Verantwortlich für diesen Anschlag, Arthur Bishop, seines Zeichens einer der besten Auftragskiller. Im Auftrag einer geheimnisvollen Organisation erledigt er Attentate unter ganz verschiedenen Anforderungen. Es soll aussehen wie ein natürlicher Tod, ein Unfall oder aber Medikamentenmissbrauch? Arthur ist der Mann für die speziellen Wünsche.
Kniffelig wird es erst, als er den Auftrag bekommt seinen eigenen Lehrmeister und Mentor Harry McKenna zu liquidieren. Harry soll eine ganze Gruppe Killer bei einem Auftrag in Südafrika verraten und dafür eine gehörige Summe Geld kassiert haben. Ein Zwiespalt erfasst Arthur, zum einen kann er nicht an die Schuld Harrys glauben, zum anderen weiß er, dass auch sein letztes Stündlein geschlagen hat, sollte er den Auftrag nicht annehmen. Was also tun?

Nun ja, auch wenn man bei einem Jason Statham Film nicht mehr Handlung erwartet, ganz so einfach geht „The Machanic“ dann doch nicht über die Bühne. Zur oben beschriebenen Ausgangssituation gesellt sich noch Harrys verzogener Sohn Steve McKenna sowie der Boss der Organisation Dean Sanderson. Es beginnt ein Spiel um Ehre, Zugehörigkeit und nicht zuletzt Loyalität.

Schade nur dass die Story so durchschaubar ist wie ein frisch geputztes Fenster. Zwar gibt es massig Drehungen und Wendungen in der Geschichte, doch selbst Anfänger-Cineasten durchschauen Arthurs Handeln recht schnell. Geübten Kinogängern traue ich gar zu, nach den ersten 15 Minuten bereits das Ende des Films zu erahnen.
Doch sein wir ehrlich, schaut man in die Filmografie von Jason Statham – ich sage nur „The Transporter“ & Co. – erwartet man schon von vorn herein keine sehr anspruchsvolle Kost. Ich glaube die Regisseure casten ihn inzwischen nur noch für Action-Knaller am Rande des Adrenalinstoßes. In Sachen Action-Thriller zeigt sich der Film jedoch recht stilsicher. Es gibt reichlich Verfolgungsjagden, gnadenlose Schusswechsel sowie Jason Statham sowie Donald Shuterland in den Hauptrollen. Dazu noch eine Prise nackter Haut und reichlich Kunstblut. Genau diesen Ansprüchen wird „The Mechanic“ in jeder Facette gerecht.

Kurzum, wer „The Transporter“ mochte, Jason Statham gern auf der Mattscheibe sieht und Lust auf gnadenlose Action verspürt, ist mit diesem Film bestens beraten.
Wer jedoch Anspruch und eine innovative Geschichte sucht, dem sei gesagt dass Arthur Bishop diese beiden Gesellen scheinbar bereits am Anfang des Films, zusammen mit dem Drogenbaron, umgenietet hat. Insofern ist „The Mechanic“ wieder einmal ein Film für den richtigen Anlass, nämlich einen echten Männerabend mit einem Bierchen und einer Menge Knabberkram. Mich persönlich hat der Film nicht sonderlich angesprochen. 90 Minuten Action knapp an der Grenze zum Road- bzw. B-Movie.


Hier der deutsche Trailer zum Film:




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