Samstag, 12. Mai 2012

Krimi trifft Batman

Wir schreiben das Jahr 1891. In der Baker Street 221b steht eine Hochzeit ins Haus.
Dr. John Watson hat sich endlich entschlossen, seine Mary zu heiraten. Es soll eine stilvolle Hochzeit in einer kleinen Kathedrale im Grünen werden. Einige Kriegsfreunde von Dr. Watson, Freunde und Verwandte.
Derweil nehmen ganz andere Ereignisse auf der Weltbühne ihren Verlauf. Die politischen Beziehungen zwischen Frankreich und Deutschland, sind gelinde gesagt, unterkühlt. Beide Länder scheinen kurz vor einem Krieg zu stehen. Als in Straßburg auch noch eine Bombe explodiert, scheint die Welt an einem Wendepunkt zu stehen.
Ebenfalls zur selben Zeit ist Sherlock Holmes mal wieder seinem Erzfeind Professor Moriarty auf den Fersen. Er kann seine Spur bis zu einer Auktion in London verfolgen. Dort trifft er auf Dr. Hoffmansthal, welcher ein Paket von Professor Moriarty überreicht bekommt. Anstatt des erwarteten Inhalts, entpuppt sich die Schachtel jedoch als raffiniert getarnte Bombe. Nur mit Mühe kann Holmes das Schlimmste verhindern.
Nachdem es in Paris auf einer Konferenz deutsch /französischer Industrieller ebenfalls einen heimtückischen Bombenanschlag gibt, sind die Parallelen offensichtlich.
Holmes beschließt London zu verlassen um auf dem europäischen Festland seine Untersuchungen fortsetzen zu können. Dumm nur das sich Dr. Watson gerade auf dem Weg in seine Flitterwochen befindet.

Ich mag Sherlock Holmes. Ich habe etliche (wenn auch nicht alle) der Romane von Arthur Conan Doyle gelesen, verschiedene Hörspiele in mich aufgesaugt und natürlich auch die amerikanische Verfilmung von 2009 gesehen. Darin schlüpfte Robert Downey Jr. zum ersten Mal in die Rolle des Meisterdetektives. Mit der etwas gewöhnungsbedürftigen Darstellung der klassischen Figur des Holmes, musste man sich erst einmal anfreunden. Ein unordentlicher, extrovertierter Sherlock mit leichtem Hang zu handgreiflichen Auseinandersetzungen (um es nicht Schlägerei zu nennen). Dr. Watson als vernünftige Stimme im Rücken des Detektives, jedoch behaftet mit einer Spielsucht und einer mehr als deutlich dargestellten Vergangenheit als Kriegsveteran.
Trotzdem, die Verfilmung 2009 überzeugte mich bereits damals auf ganzer Linie. Doch wie schaut es mit dem bereits oben angerissenen zweiten Teil des Films aus?

"Sherlock Holmes: Spiel im Schatten"

Was ich nicht für möglich gehalten hätte, der zweite Teil der Reihe konnte mich nochmal ein wenig mehr überzeugen wie sein Vorgänger. Natürlich ist auch diesmal die Geschichte lediglich an die Romanfiguren von Arthur Conan Doyle angelehnt. Doch auch diesmal funktioniert die Mischung aus Krimi, Action und Witz, ganz hervorragend.
Die Handlung ist komplex aufgebaut und geizt nicht mit Aha-Effekten sowie auch mal dem einen oder anderen Rätsel auf dessen Lösung der Zuschauer (bei eingeschalteten grauen Zellen) ganz allein stößt. Die Geschichte hält einen von der ersten bis zur letzten Minute in Atem. Positiv fällt das Fehlen jeglicher Längen im Film auf.
Ein weiteres Sahnehäubchen sind die bereits aus dem ersten Teil bekannten Zeitlupenszenen. Bei etlicher Handlung lässt Holmes eine Art Vorschau in seinem Kopf ablaufen, welche visuell sehr beeindruckend für den Zuschauer dargestellt wird. Beeindruckt hat mich die Waldszene in Deutschland. Allgemein gibt’s an den Effekten nichts auszusetzen.

Schluss endlich bleibt noch die Leistung der Schauspieler zu erwähnen. Ich mochte Robert Downey Jr. bereits als egozentrischer Iron Man, doch auch Sherlock Holmes steht diese Darstellung durch Downey Jr. gut zu Gesicht. Ebenfalls gut ausgewählt wurde Stephen Fry in der Rolle des Professor Moriarty. Man nimmt dem Mann das Fiese Wesen in jeder Sekunde seiner Darstellung ab.

Zusammenfassend ist „Sherlock Holmes: Spiel im Schatten“ ein würdiger zweiter Teil, welcher seinen Vorgänger noch ein wenig in den Schatten spielt. Um ehrlich zu sein, genau so habe ich mir einen Film immer vorgestellt wenn man eine klassische Romanvorlage mit einer Superheldenverfilmung kreuzen würde. Wenn Ihr Euch das Ergebnis selbst anschauen wollt, dann schnell Film ausgeliehen und geschaut. Von meiner Seite sehr empfehlenswert!


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