Nachdem ich mich in den letzten Wochen vor allem von Filmen „aus der Konserve“, also sprich von DVD und Blu-Ray, ernährt habe, war am gestrigen Abend mal wieder das Kino an der Reihe.
Bei den derzeitigen Eintrittspreisen und den Benzinkosten überlegt man es sich inzwischen wirklich zweimal ins Kino zu fahren. In diesem Jahr stehen jedoch einige Blockbuster für die Kinoleinwand an, welche man nicht verpassen sollte. Hugo Cabret lief bereits, der neue „Men in Black 3“ kommt noch im Mai und auch den Dunklen Ritter in Fledermausgestalt („Dark Rises“) sollte man im Kino schauen.
Aktuell standen jedoch „The Avangers“ auf dem Programm. Schauen wir also mal ob es sich gelohnt hat.
Nachdem die Geheimorganisation S.H.I.E.L.D. in den Besitz des geheimnisvollen Teserakts (siehe: „Captain America – The First Avenger“), einem Kristall mit scheinbar unendlichen Energievorräten, gelangt ist, wird mit diesem munter herum experimentiert.
In einer geheimen Forschungseinrichtung arbeitet man unter dem Code: Projekt Pegasus an der Nutzung der Energie. Zu welchem Zweck wird dem Außenstehenden nicht gleich klar. Trotz brillanter Köpfe, tritt man in Sachen Teserakt Anfangs auf der Stelle. Auch Professor Erik Selveg (siehe: „Thor“) kann die Energie des Kristalls nicht erschließen, ganz im Gegenteil, der Stein zeigt keinerlei Reaktion auf seine Experimente. Erst als der Stein scheinbar von ganz allein zu reagieren beginnt, ist die Aufregung groß.
Fast zu spät erkennt S.H.I.E.L.D. die Bedeutung der neuerlichen Entwicklung. Nicht die Menschen haben den Kristall zu seinem Energieausbruch veranlasst, sondern eine außerirdische Macht versucht von der anderen Seite ein Portal zu öffnen und dies mit zweifelhaften Hintergedanken.
Aus dem ersten kleinen, temporären Portal tritt zu aller Überraschung der Totgeglaubte Loki, Bruder des Halbgottes Thor. In der Folge legt er den kompletten Stützpunkt in Schutt und Asche und bringt die wichtigsten Personen in seine Gewalt. Sein Ziel, das Öffnen eines riesigen , dauerhaften Portals um den Chitauri – geheimnisvolle Wesen und Feinde Asgards – eine Invasion der Erde zu ermöglichen.
Die Menschheit scheint dieser Übermacht hoffnungslos unterlegen. Die einzige Chance besteht nun darin, dass Nick Fury (Samuel L. Jackson), seines Zeichens Direktor von S.H.I.E.L.D. , alle Superhelden unter einen Hut bekommt, ihre Kräfte bündelt und gegen die Schergen Lokis in Feld führt.
Leider hat aber auch Nick Fury einige Leichen im Keller. Was die Aufgabe nicht einfacher macht.
Da es sich bei „The Avengers“ um das Finale einer Reihe von Superhelden-Filmen aus dem „Marvel“- Universum handelt, stellt sich zuerst die Frage ob Vorkenntnisse der bisherigen Filme nötig sind. Um dies zu testen hatte ich meine Frau mit im Kino, welche außer IRON MAN 2 keinen der anderen Filme kannte.
Ich bin zu dem Schluss gekommen, Vorkenntnisse sind zwar nicht nötig, mit einem bestimmten Wissen, machen die meisten der Szenen aber oft mehr Spaß. Man erkennt einfach mehr Zusammenhänge und auch die typischen „Aha“-Effekte sind nicht zu unterschätzen.
Doch auch für Neueinsteiger hat Regisseur Joss Whedon es geschafft, alle Figuren kurz einzuführen und ihre Hintergründe anzureißen. Auf diesen Umstand führe ich die extreme Länge des Films von 142 Minuten zurück. Die erste Stunde wird nämlich in fast chronologischer Reihenfolge dazu genutzt, die einzelnen Superhelden in das Avenger-Universum einzufügen. Dabei werden die verschiedenen Eigenschaften, wie etwa das extrovertierte Wesen eines Tony Stark oder der überspitze Heldenmut eines Captain Amerika hervorragend herausgearbeitet.
Insgesamt punktet der Film vor allem durch seine Kontinuität – fast alle Rollen wurden wieder mit den original Darstellern besetzt – und die hohe Stardichte, selbst in kleinen Nebenrollen wie etwa Gwyneth Paltrow als Tony Starks Freundin Pepper.
Bei der Handlung zeigt sich „The Avengers“ dann erwartungsgemäß unspektakulär. Will heißen, wie so oft läuft die Story nach dem Schema „Aggressor /Bedrohung– Superhelden/Rettung – Happy End/Welt wieder in Ordnung“ ab. Hier sollte man also nicht so viel Innovation erwarten.
Dies laste ich dem Film jedoch nicht an. Genau so läuft ein Superheldenfilm nun mal ab und bei der technisch aufwendigen Umsetzung wie bei „The Avengers“ macht der Kinogang für echte Comicfans einfach nur Freude.
Zum Schluss noch einmal ein Wörtchen zur Technik. Der Film wird zwar in vielen Kinos in 3D gezeigt, doch ist er mal wieder ein Beispiel dafür das 3D nicht immer nötig ist. Zwar werden ab und an mal die technischen Möglichkeiten des 3D aufgezeigt, der Film bräuchte dies aber keinesfalls. Das Filmerlebnis funktioniert auch so. Der Film wurde scheinbar nicht explizit auf 3D hin gedreht. Hier hat man sich einfach nur dem Massenzwang 3D angeschlossen, frei dem Motte: „Es ist derzeit halt in Mode“. Also, den Film ruhig in 2D schauen, das Erlebnis bleibt das Gleiche!
Von meiner Seite auf jeden Fall eine Empfehlung vor allem für Comicgans. Doch auch wer einfach nur auf großes Actionkino steht, wird bei „The Avengers“ bestens bedient. Ich hatte Spaß!
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