Ich bin immer wieder erstaunt wie aufwendig und stimmungsvoll einige Serie heut zu Tage produziert werden. Zwar verringert sich dadurch meist die Anzahl an Episoden pro Staffel, trotzdem Wahnsinn was man dafür manchmal auf dem Bildschirm präsentiert bekommt.
„The Walking Dead“
Dies ist der Titel der hier heut besprochenen Serie und dabei trifft der Begriff Wahnsinn gleich auf mehrere Arten zu. Doch kommen wir wie immer erst einmal zu einem kurzen Storyausblick.
Rick Grimes ist Hilfssherriff in King Country einer eher verschlafenen Kleinstadt in den USA. Zusammen mit seinem Kollegen Shane Walsh versieht er in der Regel einen ruhigen Dienst. Als es eines Tages jedoch zu einer Verfolgungsjagd kommt, ist Rick ganz vorn mit dabei, als man die Täter mit dem Auto stoppen und stellen kann. Durch eine unbedachte Bewegung fängt er sich dabei jedoch eine Kugel ein und fällt schwer verletzt ins Koma.
Als er daraus aufwacht, ist eine nicht näher benannte Zeit verstrichen. Im Krankenhaus in dem er liegt, herrscht wortwörtlich eine Totenruhe. Als Rick sich aus dem Krankenzimmer befreit hat, findet er die Gänge des Hospitals über und über mit Leichen gepflastert. Viele weisen bestialische Bissverletzungen auf, der andere Teil scheint unnatürlich entstellt.
Auch vor dem Krankenhaus schaut es nicht besser aus. Zwischen bestialischen Verwesungsgestank und Bergen an Leichen trifft Rick dabei erstmals auf scheinbar lebendige Wesen. Der Schein trügt jedoch. Herunterhängende Hautfetzen, glasige Augen und fehlende Körperteile sprechen eine deutliche Sprache, diese Menschen können nicht mehr am Leben sein. Aber was ist passiert? Wo sind seine Freunde, seine Familie?
Um darüber nachzudenken bleibt Rick jedoch nicht viel Zeit. Scheinbar durch den Geruch eines Lebenden angelockt, strömen die Untoten im Dutzend aus den Seitenstraßen und Hauseingängen. Überleben heißt von hier an die Hauptdevise und wenn dann noch Zeit bleibt, das Forschen nach Ursachen.
Was bereits in der Beschreibung ziemlich widerlich klingt, wird auch mit den Bildern dieser sehr aufwendig produzierten Serie unterstrichen. Was bereits in der Pilotepisode an Blut fließt, Körperteile abgetrennt werden und Menschen sterben, spottet allem bisherigen. Der Gewaltlevel in der Serie ist allgemein sehr hoch. Auch wenn die deutsche DVD-Box bereits eine FSK18 Einstufung erhalten hat, beinhaltet sie gegenüber dem Original noch immer Schnitte. Dies ist jedoch in Ordnung. Trotzdem wird hier nämlich geköpft, gemeuchelt und gestochen was das Zeug hält. Der Kopfschuss gehört (handlungsbedingt) zum guten Ton und auch vor Kindern wird nicht Halt gemacht.
Ich gebe ehrlich zu, in der Mitte des Pilotfilms hätte ich am liebsten abgeschalten, wäre da nicht die Handlung gewesen!
Diese hält nämlich auch den angewiderten Zuschauer durchaus bei der Stange. Die Szenen sind enorm aufwendig ausgearbeitet. Die Umgebung, die Stimmung der Serie erdrückend und gleichzeitig mitreißend. Man möchte einfach wissen ob die Hauptpersonen den Zombies entkommen können und stolpert dabei auf zwischenmenschliche Reibereien, die man so nicht erwartet hätte. Klar, hinter jeder Ecke erwartet einen ein Untoter, da liegen die Nerven halt blank. Hinzu kommen Rassismus, Liebe, Verzweiflung und natürlich die Hoffnung.
Ich habe die gerade einmal sechs Episoden umfassende erste Staffel der Serie mit Faszination und Eckel durchgestanden und schwanke ein wenig zwischen Abscheu und Begeisterung. Fakt ist, die Serie ist nichts für sanfte Gemüter, auch sollte man tunlichst seine Kinder ins Bett schicken, bevor man die DVD einlegt, sonst gibt es Alpträume. Trotzdem, wenn man nicht all zu leicht besaitet ist, unbedingt anschauen!
Bin gespannt auf die zweite Staffel. Aufgrund des Erfolges wurden nämlich 13 weitere Episoden produziert. Ob man darin den Spannungsbogen aufrecht erhalten kann, ohne in Trash und Gewalt abzurutschen? Schauen wir mal!
P.S. Für die erste Staffel der Serie gab es im Jahr 2010 eine recht makabere Werbekampagne. Die Produktionsfirma ließ in 24 Großstädten weltweit, Schauspieler als Zombies schminken und durch die Innenstädte ziehen. Eine dieser Städte war neben New York, Tokyo und London auch München.
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