Ja, die Apokalypse scheint in den letzten zwei Jahren im Kino richtig im Kommen zu sein. Nachdem bereits der Film „Skyline“ (ich hatte vor zwei Wochen darüber geschrieben) die Vernichtung der Menschheit durch Außerirdische propagierte und dies am Beispiel der USA zeigte, ist nun Russland dran!
„The Darkest Hour“
Dies ist der Titel des gerade einmal sechs Monate nach „Skyline“ veröffentlichten Films. Gewisse Parallelen in der Handlung ließen mich das Schlimmste vermuten. Wenn es hart kommt ein billiger Abklatsch des Hochhaus-Gemetzels. Kommen wir aber erst einmal zur Handlung.
Sean und Ben sind zwei begnadete Programmierer. In Zeiten des Web 2.0 haben sie eine tolle Idee gehabt. Lasst uns verschiedene soziale Netzwerke so miteinander verbinden, dass die Leute interessante Bars, Kneipen und Konzerte ihren Freunden empfehlen können, immer und überall, egal in welcher Großstadt man sich befindet.
Natürlich braucht eine gute Idee auch das passende Geschäftsmodell, sonst bringt es nicht viel. Zu diesem Zweck und um zahlungskräftige Investoren für das Projekt zu werben, befinden sich die beiden auf dem Weg nach Moskau.
Dort angekommen, müssen sie jedoch feststellen, dass ihnen ein befreundeter Geschäftsmann zuvor gekommen ist. Eiskalt hat er ihnen die Idee unter der Nase weg geklaut und verkauft diese gerade an zahlungskräftige Oligarchen als eigene Erfindung. Sean und Ben können nichts machen außer ein wenig Moskau anzuschauen und sich am Abend in einer angesagten Bar volllaufen zu lassen.
Dort treffen sie die beiden Amerikanerinnen Natalie und Anne. Beide sind nur auf der Durchreise und freunden sich schnell mit den Programmierern an. Gerade als der Abend beginnt lustig zu werden, fällt überall in der Stadt der Strom aus. Die Menschen strömen zu Tausenden auf die Straßen und werden dort Zeugen eines eigenartigen Phänomens. Eine Art orangefarbenes Nordlicht erhellt den Himmel und aus diesem fallen tausender kleiner Lichttropfen, welche wiederum mitten in der Stadt landen. Der Zauber des Spektakels ist jedoch schnell verflogen als die geheimnisvollen Objekte anfangen, die ersten Menschen zu pulverisieren. Angezogen durch die elektromagnetischen Impulse, die der menschliche Körper abstrahlt, wird die Flucht von Sean, Ben und den beiden Mädchen zu einer heiklen Angelegenheit. Doch wohin fliehen wenn die Welt gerade am untergehen ist.
Puh! Da habe ich aber noch einmal Glück gehabt! Bereits nach den ersten Minuten stellt sich nämlich heraus das „The Darkest Hour“ kein billiger Abklatsch von „Skyline“ ist.
War beim Hochhausthriller der Schwerpunkt eher auf die grausame Horrorkomponente gerichtet und der Zuschauer fieberte von Minute zu Minute, wann der nächste Protagonist sein Ende findet, zeigt „The Darkest Hour“ eine andere Seite des Weltuntergangs.
Unterstützt von russischen Hip-Hop Klängen, versucht sich das jugendliche Quartett durch die russische Hauptstadt zu schlagen, den Tod permanent im Nacken. Zwar sterben auch dabei etliche Figuren auf nicht gerade angenehme Weise, doch wirkt der gesamte Film actionlastiger, was mir persönlich besser gefiel wie die Horrorstimmung in „Skyline“.
Dieses aufkeimende Lob kann jedoch nicht darüber hinweg täuschen das „The Darkest Hour“ im Vergleich zu großen Hollywood Blockbustern eine eher schwache Handlung aufweist. Man hetzt zwar zusammen mit den Figuren von Station zu Station im Film, doch fehlen vor allem zwei Dinge. Zum einen die ruhigen Momente in denen man mehr zum Hintergrund und den Beziehungen der handelnden Figuren erfährt. Dadurch bleiben diese eher oberflächlich. Der zweite Kritikpunkt betrifft das große Finale der Films. Es gibt nämlich nicht wirklich eines, bzw. fühlt es sich nicht so an. Zwar kommt die kleine Gruppe an einem bestimmten Punkt an (vorsichtig ausgedrückt wegen der Spoiler) doch dasselbe gab es bereits etliche Male zuvor im Film.
Wo ist der große Knall oder der Aha-Effekt?
Im Fazit bleibt „The Darkest Hour“ ein durchaus sehenswerter Film. Im geselligen Kreis mit etwas Popcorn und Cola, kann man den Weltuntergang durchaus konsumieren. All zu anspruchsvoll sollte man jedoch nicht sein. Deswegen von mir an dieser Stelle drei Sterne. Mit gutem Finale wären durchaus vier Sterne drin gewesen.
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