Freitag, 8. Juni 2012

Horror im Hochhaus

Als ich mich in der gestrigen Nacht, dazu aufraffte endlich mal wieder einen schönen Kinofilm zu schauen, war ich zugegeben bereits ziemlich müde.
Ich dachte mir, entweder ist der Film gut und du hältst bis zum Ende durch oder es ist eine Gurke und nach den ersten zehn Minuten liegst Du im Tiefschlaf. Ich kann schon einmal so viel verraten, ich habe bis zum Schluss durchgehalten, meine Augen waren fest verwurzelt an Los Angeles

"Skyline"

Jarrod und Elaine sind mit dem Flugzeug auf dem Weg nach Los Angeles. Dort wollen sie Jarrods Freund Terry zum Geburtstag besuchen. Terry ist seit seiner Schulzeit mit Jarrod zum erfolgreichen Filmschaffenden aufgestiegen und hat gelinde gesagt Geld wie Heu. In einem noblen Hochhauskomplex wird dann auch eine kräftige Sause gefeiert. Champagner, heiße Mädels und fette Mucke – Terry lässt es richtig krachen.
Ausgepowert vom Feiern, schlafen Elaine und Jarrod ein. Mitten in der Nacht werden sie jedoch von einem gleißenden Licht geweckt. Überall in der Stadt scheinen blau strahlende Leuchtfeuer vom Himmel gefallen zu sein.
Erschreckt müssen die Freunde jedoch feststellen, dass dieses grelle Licht scheinbar eine hypnotische Wirkung auf die Menschen hat. Wer auch immer direkt in das Licht schaut, verspürt plötzlich den Wunsch im Licht aufzugehen. Terry, Jarrod und Elaine beschließen sich erst einmal im Apartment zu verschanzen und die Lage zu beobachten.
Als am zweiten Tag dann aber noch riesige Raumschiffe durch die Wolkendecke brechen, spaltet sich die Gruppe der Freunde in zwei Lager. Die einen meinen das Flüchten aus dem Wolkenkratzer wäre angebracht, Elaine denkt jedoch in der Wohnung in Sicherheit zu sein. Ein spannender Wettlauf gegen die Zeit und vor allem gegen die überall hervor brechenden Aliens beginnt.

Wie bereits eingangs erwähnt hat mich der Film trotz großer Müdigkeit bei der Stange gehalten. Dies lag aber vor allem an den gut gemachten Schockeffekten sowie dem durchgehend hohen Tempo, welches der Film anschlägt. Man könnte sagen Horroraction am laufenden Band. Da bleibt kaum Zeit zum nachdenken.
In Anbetracht der Handlung scheint die wenige Zeit zum Denken jedoch angebracht. Die Story gestaltet sich meiner Meinung nach, mehr als holprig. Hintergründe werden schlecht, teils gar nicht, erläutert. Woher weiß Terry beispielsweise plötzlich dass die Gruppe hinaus aufs Wasser fliehen muss, da die Außerirdischen dort nicht hin kommen? Ein weiterer Kritikpunkt ist die Logik im Film, auch diese kommt zu kurz. Um bei der gleichen Szene zu bleiben, die Außerirdischen scheinen also ein Problem mit Wasser zu haben, trotzdem stapft eines dieser Viecher Sekunden später locker lustig durch den Pool der Hochhauskomplexes.
Wie gesagt, am besten man erwartet nicht allzu viel von der Handlung und konzentriert sich lieber auf den Horroraspekt des Films. Wer dies jedoch nicht lassen kann und doch ein wenig Wert auf Handlung legt, bekommt mit dem mehr als offenen Ende des Films den Todesstoß.
Bleibt abzuwarten ob, wie von den Regisseuren angekündigt, tatsächlich eine Fortsetzung in die Kinos kommt.

Ein Highlight des Film sind dagegen die Spezialeffekte. Hier braucht sich „Skyline“, welches gerade einmal 10 Millionen Dollar in der Produktion kostete, nicht vor großen Blockbustern zu verstecken. Die Aliens sehen toll aus und auch das Zerstörungsszenario in Los Angeles kommt überzeugend rüber.

Im Fazit kommt „Skyline“ leider nicht über den Status eines Lückenfüllers hinweg. Der Film weiß zwar durch sein hohes Tempo und den Horrorfaktor zu überzeugen. Für ein wenig Anspruch fehlt es jedoch zunehmend an Handlung, Kontinuität und Logik im Streifen. Insofern, durchaus für den Kinoabend mit Freunden auf dem Sofa geeignet, vor allem dann wenn sich die Freundin mal wieder angsterfüllt an einen klammern soll.
Für Liebhaber des anspruchsvollen Kinos jedoch eher ungeeignet.


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