Donnerstag, 20. September 2012

Horror zum Abend

Neben den ganzen aktuellen Kinofilmen habe ich mir am gestrigen Abend, oder wollen wir es mal schon Nacht nennen, einen Horrorfilm aus dem letzten Jahr angeschaut.
Als zweiter Teil, jedoch als Vorgeschichte, des John Carpenter Klassikers aus dem Jahr 1982 konzipiert, war ich sehr gespannt auf:

„The Thing“

Im Jahre 1982 entdecken norwegische Wissenschaftler in der Antarktis ein abgestürztes Raumschiff. Nach ersten Erkenntnissen liegt dieses bereits seit mehreren Jahrzehntausenden dort. Der Federführende Wissenschaftler Dr. Sander Halvorson scharrt schnell ein Team fähiger Wissenschaftler um sich. Mit diesem möchte er die Entdeckung untersuchen. Unter ihnen, die Paläontologin Kate Lloyd. Zuerst fragt sich Kate warum sie als Expertin für die Erforschung ausgestorbener Lebewesen mit an der Expedition teil nimmt. In der Antarktis angekommen, wird aber schnell der Grund ihrer Anwesenheit klar. Dort hat man nämlich nicht nur das außerirdische Raumschiff gefunden, sondern einige hundert Meter davon entfernt, auch einen unbekannten Organismus im Eis eingeschlossen.
Man schneidet das Wesen samt Eisblock aus dem Boden und schafft es in die Forschungsstation. Hier beginnen die ersten Untersuchungen, während das Eis um das Wesen mehr und mehr schmilzt. Nach der Entnahme einer ersten Gewebeprobe kann sich das vermeintlich totgeglaubte Wesen aus dem Block befreien. Nach und nach beginnt es nun Jagd auf die Bewohner der Antarktisstation zu machen.
Kurze Zeit später kann man den Außerirdischen jedoch aufspüren und mit einem Flammenwerfer den Gar aus machen. Doch zu früh gefreut. Da es sich bei dem Wesen um einen Formwandler handelt, hat dieser bereits andere Wissenschaftler mit seinen Zellen infiziert. Diese transformieren den Wirtskörper nach und nach in einem Außerirdischen, aus welchem das fertige Wesen früher oder später hervorbricht. Die Monster haben jedoch eine Schwäche. Anorganisches Material wie Zahnfüllungen, Knochenimplantate oder Schmuck können sie nicht replizieren.
Es beginnt eine bedrückende Zeit in der Station, in der jeder den anderen belauert. Denn jeder könnte bereits infiziert sein.

Was sich nach der idealen Ausgangssituation für einen Horrorfilm anhört, läuft leider allzu sehr nach dem Muster – einer verschwindet nach dem anderen – ab. Dies ist zwar für Horrorfilme nicht ungewöhnlich, doch passiert dies in „The Thing“ auf nicht sehr subtile Weise. Stattdessen stapfen, wunderbar computeranimierte, Körperfresser durch die Station in der Antarktis und verschlingen einen Wissenschaftler nach dem anderen.
Zwar gibt es einige Schreckmomente oder ein gruseliges Geräusch aus dem Dunkel, doch kommt der eigentliche Horror viel zu kurz. Stattdessen setzen die Macher mehr auf die Science-Fiction Komponente und Eckel-Effekte. Letztere werden regelrecht zelebriert, wenn man etwa die Leiche eines Toten aus den Innereien eines Monsters heraus schneidet.
Nee Leute, sorry. Das ist nicht die Art Horror die ich mir bei „The Thing“ gewünscht hätte. Dann doch lieber das subtilere Konzept von in der Dunkelheit verschwindenden Menschen, deren Verbleib bis zum Ende unklar bleibt.

Wenngleich die Neuverfilmung (oder auch Prequel) nicht an das Original von John Carpenter heran kommt, hat man sich alle Mühe gegeben. Schade nur, dass man für meinen Geschmack auf die falschen Akzente gesetzt hat. Eine kräftige Portion mehr Horror und ein gutes Maß weniger Eckel und die Sache hätte gepasst. Somit bleibt jedoch ein kurzes Filmhäppchen für zwischendurch, welches man zwar einmal gesehen haben kann aber nicht unbedingt in der DVD-Sammlung horten muss.
Insofern eher enttäuschend und damit von mir an dieser Stelle zwei Sterne.


Der Trailer zum Film:



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