Woran erkennt man mit ziemlicher Sicherheit, dass ein Film an den Kinokassen nicht sehr erfolgreich war? Im Grunde ist das ganz einfach. Wählen die Filmstudios und Verleiher meist eine Frist von etwa sechs Monaten von der Leinwand bis auf DVD, so wird dieses Zeitfenster bei Flops auch gern mal unterschritten.
Ich habe beim heute besprochenen Film nicht ganz genau die Tage gezählt, doch vor sechs Monaten war es ganz bestimmt nicht als es auf den Kinoplakaten stand:
„Lockout“
Wir schreiben das Jahr 2079. Die orbitale Raumfahrt hat Fortschritte gemacht. Um ein Spaceshuttle ins Weltall zu bringen, bedarf es längst nicht mehr Wochen und Monate. Im Ernstfall ist man in der Lage einen Menschen innerhalb von nur sechs Stunden hinauf zu bringen. Auch die internationale Raumstation ISS, weilt nicht mehr als einziger künstlicher Körper in der Erdumlaufbahn.
Mit der „MS One“ haben die Vereinigten Staaten sogar ein Hochsicherheitsgefängnis 80 Kilometer über der Erde errichtet. Bislang 500 Schwerverbrecher fristen dort in Kälteschlafkammern ihr Dasein.
Bald könnten es jedoch 501 Häftling sein.
Auf der Erde hat man nämlich gerade den Ex-CIA Agenten Snow festgesetzt. Ihm wird vorgeworfen bei einer Übergabe von Informationen einen Kollegen erschossen zu haben. Nun ist neben dem Geheimdienst auch der Secret Service des Präsidenten auf der Suche nach diesen brisanten Daten. Snow jedoch schweigt und löst damit ein Ticket für eine Kälteschlafkammer im Weltall.
Währenddessen ist Emilie Warnock, die Tochter des Präsidenten, in humanitärer Mission unterwegs. Zusammen mit einigen Experten möchte sie sich von der Lage auf der Gefangenenstation im Orbit überzeugen. Schon länger wird vermutet, dass illegale Experimente mit den Gefangenen durchgeführt werden und auch sonst unhaltbare Zustände in dem schwebenden Hochsicherheitsgefängnis herrschen. Bei ihrem Besuch kommt es zu einem Zwischenfall. Einer der Häftlinge kann sich befreien und schafft es, die Station unter seine Kontrolle zu bringen – einschließlich der Tochter des Präsidenten.
Guter Rat ist teuer. Welcher Lebensmüde lässt sich schon freiwillig in eine Raumstation mit 500 Gefangenen einschleusen um eine einzige Frau gesund dort raus zu bringen. Nur gut das man gerade einen Ex-CIA Agenten hat, welcher der „MS One“ sowieso einen Besuch abstatten sollte.
Als amerikanisch/französische Koproduktion war am Drehbuch unter anderem auch Luc Besson beteiligt. Regie führten James Mather und Stephen St. Leger, die einen tollen Science Fiction Film, mit reichlich Actioneinlagen auf die Leinwand zaubern. Vor allem der hervorragend spielende Guy Pearce lässt als Ex-CIA Agent den coolen Matcho heraus hängen. Fast in jeder Szene ein trockener Spruch und ein Schmunzeln beim Zuschauer.
Mit dieser Leistung kann „Lockout“ leider nicht vollständig über die relative Einfallslosigkeit der Handlung hinweg täuschen. Einen harten Mann, der ein weitere Person durch feindliches Gebiet bringen muss, dies haben wir nun nicht erst einmal gesehen. So kommt es das der Film stellenweise regelrecht zusammengeflickt wirkt. Öfters hat man das Gefühl diese oder eine ähnliche Szene bereits aus anderen Filmen zu kennen.
Gleiches gilt für die visuellen Effekte. Zwar hat man sich bei den Weltraumszenen nicht lumpen lassen, die Raumstationen sehen toll aus, doch an anderen Stellen hapert es umso mehr. Beispielsweise sieht die Verfolgungsjagd auf dem Motorrad am Anfang des Streifens richtig schlecht aus. Auch mit ungeübtem Auge erkennt man, dass hier Computeranimationen im Spiel sind. Mit der heutigen Technik geht das bei weitem realistischer. Dies ist auch bei der kleine Raumschlacht zum Ende des Films zu beobachten. Ein solch qualitativer Unterschied bei den Effekten darf bei einem Kinoblockbuster einfach nicht vorkommen.
Letztendlich hätte man, so glaube ich, lieber Luc Besson die Regie überlassen sollen. Mit „Das fünfte Element“ hat er bewiesen, wie Science Fiction im Kino auszusehen hat. Da reicht „Lockout“ bei weitem nicht ran. So kann man den Streifen jedoch nur als mittelmäßiges Popcorn Kino durchgehen lassen, dass vor allem durch seinen gut spielenden Hauptdarsteller Guy Pearce gerettet wird.
Einmal kann man sich den Film anschauen aber ich bin richtig froh es damals nicht ins Kino geschafft zu haben. Ich bleibe bei meiner harten Wertungslinie in diesem Monat und gebe dem Film nur zwei Sterne.
Für den ersten Eindruck, hier der Trailer:
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