Samstag, 8. September 2012

Zuckersüße Ablenkung

Ich gebe zu in dieser Woche extrem abgelenkt gewesen zu sein, was das Entdecken neuer Kinofilme oder Serien für Euch angeht. Stattdessen hat mich meine Playstation ungewöhnlich stark gefesselt. Das ein oder andere Spiel mal zwischendurch konsumiert oder größere Abenteuer nach und nach durch gezockt. Seltener zieht mich ein Spiel jedoch derart in seinen Bann, dass ich es faktisch am Stück durchspiele und alles andere links liegen lasse.
So geschehen in dieser Woche bei:

„Lollipop Chainsaw“

Juliet ist auf den ersten Blick ein typisch amerikanisches Blondchen. Mehr Zeit wie im Klassenzimmer verbringt sie beim Cheerleader Training auf der Wiese. Zu ihren erklärten Lieblingslebensmitteln zählen Lollis. Neben dem Training mit dem Pom Poms, gibt es seit neustem noch einen Mittelpunkt in Juliets Leben, ihr neuer Freund Nick.
Als sie zu einem Treffen im Park kommt, muss sie jedoch mit ansehen, wie Nick von einer Meute Zombies davon geschliffen wird. Gerade noch rechtzeitig kann sie ihre Kettensäge aus dem Sportbeutel holen um die düsteren Gesellen zu vertreiben oder größtenteils zu durchtrennen. Trotzdem verhindern sie nicht, dass Nick von einem Zombie gebissen wird. Rasend schnell verbreitet sich der Virus im Körper. Nicht lange und auch er wird zu einem Untoten. Juliet hat zum Glück die rettende Idee. Mit ihrer ungestümen Kettensäge trennt sie den Kopf des Jungen vom Rumpf um so ein Übergreifen des Virus auf das Hirn zu verhindern. Doch müsste Nick nicht daran sterben?

Zum Glück nicht, denn Juliet besitzt ein dunkles Geheimnis. Sie stammt aus einer Familie von Zombiejägern. Dies beinhaltet neben einer Kettensäge im Handgepäck, auch das Wissen um etliche Zauberformeln. Darunter eine, welche abgetrennte Köpf über längere Zeit am Leben erhält.
Zusammen mit Nick dem Kopf, begibt sich das Mädchen auf die Suche. Schnell findet sie die Ursache für die Invasion der Untoten. Ein Riss zwischen den Dimensionen unsere und der Welt der Toten. Wo aber kommt dieser Riss her? Und wurde er vielleicht absichtlich verursacht? Die Jagd nach den Drahtziehern beginnt!

Wie man schon am Handlungsabriss erkennt, allzu anspruchsvoll ist der Plot des Spiels nicht. Desweiteren nimmt sich „Lollipop Chainsaw“ auf angenehme Weise selbst nicht sehr ernst und zu gern auch auf die Schippe. Eine schmucke Blondine die mit einer schweren Kettensäge bewaffnet wahre Horden an Untoten meuchelt, währenddessen der Kopf ihres Freundes als Anhänger am Gürtel baumelt.
Das ganze Szenario ist derart schräg, dass es einfach nur Spaß macht dem Intermezzo aus Blutvergießen und High-School-Komödie beizuwohnen.
Im normalen Schwierigkeitsgrad ist ein Großteil des Spiels gut zu meistern, wenngleich einige Passagen und Minispiele fordern, vor allem wenn man nicht sogleich die richtige Strategie parat hat. Doch alles ist schaffbar, höchstens man versucht sich später im Modus „Sehr schwer“, dann kann die Zombiehetze auch schnell frustrieren.
Grafisch, kommt das Spiel an Referenztitel im Ego-Shooter-Bereich, wie etwa „Battlefield“ & Co., nicht heran. Dies ist jedoch völlig nebensächlich. Denn zusammen mit dem extrem passenden 80er Jahre Soundtrack, entschädigt die dichte Atmosphäre für alle eventuellen kleinen Patzer die der Einzelne sicherlich finden wird.

Schon lange hatte ich nicht mehr so viel Spaß bei einem Playstation Spiel. Zombies killen in einer mehr als schrägen, kunterbunten Lolli-Optik und dies mit einer Menge Anleihen auf das klassische Filmgenre (siehe etwa Juliets Schule, die „San Romero High“). Dazu noch eine saubere Steuerung, passender Soundtrack und ein bissiger Humor.
Solche Spiele kommen viel zu selten heraus. Sicher, an der ein oder anderen Stelle wird es etwas zu kritisieren geben, aber um es mit den Worten Dieter Bohlens aus DSDS zu sagen: „Bei „Lollipop Chainsaw“ stimmt einfach das Gesamtpacket“. Von meiner Seite daher eine absolute Kaufempfehlung!


Hier mal ein Trailer für alle Interessierten:

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