Mittwoch, 19. September 2012

Kleine Jungs im Sandkasten

Um ehrlich zu sein, ich weiß nicht ganz wer hier im Beitrag die kleinen Jungs sind. Entweder man zählt die ganzen Alt-Stars auf der Leinwand zu dieser Gruppe oder uns Kinobesucher, die vermutlich zu 90% aus männlichen Zuschauern im Alter zwischen 25 und 40 Jahren bestehen wird.
Sprich die Gruppe, welche ihre ersten Kinoerlebnisse Mitte der 1980er bis in die 1990er Jahre hinein erlebte.

„The Expendables 2“

Barney Ross (Sylvester Stallone) erhält mit seiner Gruppe aus Draufgängern einen Auftrag. Die Aufgabe, einen chinesischen Milliardär aus einem Lager in Nepal befreien. Zusammen mit Gunnar (Dolph Lundgren), Hale Caesar (Terry Crews), Yin Yang (Jet Li), Lee Christmas (Jason Statham) und dem neuen Scharfschützen Bill „The Kid“ Timmons (Liam Hemsworth) bricht er zu dieser nicht ganz einfachen Mission auf. Wann aber waren die Einsätze schon einmal einfach?
Vor Ort trifft das Team auf ein bis an die Zähne bewaffnetes Millitärcamp. Aber auch das schreckt einen Barney Ross nicht ab. Routiniert kämpfen sich seine Mannen bis zur Geisel vor. Das Erstaunen ist jedoch groß, als man neben dem Chinesen auch Barneys schärfsten Konkurrenten Trench (Arnold Schwarzenegger) gefesselt im Gebäude findet.

Trotz aller Überraschungen heißt es am Ende „Auftrag ausgeführt“ und es geht mit dem Flugzeug zurück nach New Orleans, ihrem Stützpunkt. Gerade als man dabei ist, die gelungenen Mission mit ein paar Bierchen zu begießen, wird Barney von dem geheimnisvollen Church (Bruce Willis) aufgesucht.
Dieser konfrontiert ihn mit einer alten Schuld und droht ihn verhaften zu lassen, sollte er einen ganz bestimmten Auftrag nicht annehmen. Dieser besteht in der Bergung eines kleinen Tresors, welcher sich an Bord eines Flugzeuges befand, dass über Albanien abstürzte.
Bereits am nächsten Morgen fliegen die Expendables also in Richtung Europa. Auf Wunsch von Church hin, werden Barney & Co. von der Chinesin Maggie Chan begleitet.
Die Bergung des Tresors verläuft relativ problemlos. Man kann das Flugzeug und den Peilsender schnell ausmachen, auch der Sicherheitscode des Stahlbehälters stellt sich als machbare Herausforderung dar.
Problematisch wird es erst, als man sich auf dem Rückzug zum Flugzeug befindet. Auf dem Weg dorthin, werden die Expendables von einer Gruppe Bewaffneter überfallen. Ihr Anführer Jean Vilain (Jean-Claude Van Damme) ist ebenfalls auf der Suche nach dem Inhalt des Safes. Kampflos muss man dem Schurken die Beute überlassen, doch Barney Ross schwört Rache und diese wird äußerst blutig sein.

Wie zu erwarten, ist die Geschichte welche in „The Expendables 2“ erzählt wird, nicht all zu anspruchsvoll. Man ist auf der äußerst blutigen Jagd nach einem Gegenstand, mäht dabei Reihen von Gegner mit allen möglichen Waffen nieder, um am Ende auf den Oberbösewicht zu stoßen. So und nicht anders läuft das einfache Muster im Film ab. Wenden in der Handlung oder überraschende Offenbarungen sucht man vergebens.

Doch soll ich mal was sagen, dies hat mich bei diesem Film in keiner Weise gestört! Stattdessen werden einem am laufenden Band Action-Stars der alten Schule geboten. Neben den bereits oben genannten Darstellern hat auch, der in die Jahre gekommene Chuck Norris einen würdigen Gastauftritt. Das Beste dabei, egal ob Arnie, Jean-Claude oder eben Norris - alle Darsteller nehmen sich selbst und ihre bisherige Rolle im Actionfilm auf die Schippe. Unvergessen die Stelle in der Arnie die Munition ausgeht und er zu Bruce Willis sagt: „Ich komme zurück!“ („I'll be back“) und dieser darauf antwortet: „Wie oft willst du noch zurückkommen?“. Der Kinosaal hat gelegen vor Lachen. Und genau diese Stimmung ist, es welche „The Expendables 2“ ausmacht. Über alle Unzulänglichkeiten in der Handlung hinweg, nimmt der Film sich selbst nicht ernst und zelebriert stattdessen die gute alte Zeit des Action-Kinos. Die Zeit, als man noch mit strahlenden Augen den neusten Arnold Schwarzenegger Film entgegen fieberte und Dolph Lundgren nicht in belanglosen B-Movies herum turnte.

Im Fazit bleibt ein Film, der seine gesamte Faszination einfach aus den Stars, den klassischen Anleihen und der Selbstironie bezieht.
Dies ist in keiner Weise abwertend zu sehen. Denn auch wenn die Handlung kaum erwähnenswert ist, hatte ich selten einen schöneren Kinobesuch. Die Stimmung im Publikum war einfach fantastisch, jeder erkannte die Anleihen, jeder Gag hat eingeschlagen wie eine Bombe und im Handumdrehen waren die 103 Minuten des Films vergangen. Ich selbst konnte kaum fassen dass der Streifen bereits vorbei sein sollte. Wegen meiner hätte es noch zwei Stunden so weiter gehen können.
Aus diesem Grund bekommt „The Expendables 2“ von mir ganze vier Sterne, wenngleich man an vielen Stellen herum kritisieren könnte. Zusammengefasst in einem Satz:

Eine Zeitreise zum Preis einer Kinokarte


Hier wie immer ein Trailer zum Film:





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