Sonntag, 8. Juli 2012

Zukunft der Kirchensteuer

Tja, meine eigene Großmutter hätte mich wahrscheinlich vor 20 Jahren noch höchst selbst an die Hand genommen und an diesem Sonntag, pünktlich um 10 Uhr zum Gottesdienst geschleift.
Diese Zeiten sind jedoch schon längst vorbei. Die Kirche sehe ich so gut wie nie von innen, außer bei Besichtigungen im Urlaub, an den Gott glaube ich nicht und das Taufbecken habe ich nie gesehen.
Stattdessen habe ich mir heute einen Film mit Bezügen zur Kirche angeschaut … so sieht also die Zukunft aus!

„Priest“

Der Krieg zwischen Menschen und Vampiren tobt seit Jahrhunderten. Erst mit Pfeil und Bogen, dann in Ritterrüstungen und später auch mit Schusswaffen. Nun, in einer düsteren und verwüsteten Zukunft ist es geschafft. Die Menschen leben, abgeschottet hinter dicken Mauern in riesigen Megastädten, während die verbliebenen Vampire in einige Reservate eingepfercht wurden.
Zu verdanken ist dies alles der Kirche. Nachdem die Großstädte und Staaten dieser Welt nämlich längst dem Untergang geweiht waren, bildeten sie mit den Priestern eine unbesiegbare Kampftruppe aus. Die Priester sorgten für Ordnung, befreiten Städte, drangen in die Nester der Vampire ein und stellten damit sicher, dass die Menschen endgültig die Oberhand im ewigen Kampf erhielten.
Jetzt aber sind die Bösewichter bezwungen, die Kirche hat sich zur weltbeherrschenden Kraft aufgeschwungen und zwingt den Menschen ihren Glauben auf. Da ist kein Platz mehr für eine kampfgestählte Sondereinheit. So kommt es, dass man für die Priester plötzlich keine Verwendung mehr hat. Als Killer von der restlichen Gesellschaft geächtet, fristen die Mitglieder der Einheit fortan ein erbärmliches Leben in Armut, doch immer bewacht von den vorsichtigen Augen der Kirche. Als bei einem der Priester jedoch der Sherriff einer kleinen Wüstenstadt auftaucht und im erzählt das seine Nichte von Vampiren entführt wurde, ändert sich die Lage. Der Priester verlangt vom Klerus eine Rettungsmission, scheitert damit jedoch. Schließlich will man der Bevölkerung weis machen, dass es dank der Kirche keine Bedrohung mehr gibt … plötzlich auftauchende Vampire passen da nicht ins Konzept.

Der Film, welcher 2011 nach einem koreanischen Comic entstand, wartet gleich zu Beginn mit einem recht erdrückenden Endzeitszenario auf. Düstere Großstädte, einem Moloch gleich, erinnern an Science-Fiction Klassiker wie „Blade Runner“. Auch sonst findet man in "Priest" eine gewagte Mischung aus Cyberpunk und Kirchenstaat. Für meinen Geschmack eine recht gelungene Kombination.
Die Handlung folgt im gesamten Film einem recht geradlinigen, einfachen Strickmuster. Zwar gibt es reichlich Action, doch sind die Motive der Figuren mittelmäßig ausgearbeitet und Wendungen oder Aha!-Effekte kaum zu finden.
Was „Priest“ trotzdem sehenswert macht, ist die gelungene Kombination aus temporeicher Handlung und der atmosphärischen Welt. Leider wird diese Welt in den geraden einmal 87 minütigen Film nur unzureichend gezeigt, trotzdem hat man als Zuschauer das Gefühl den Ausschnitt eines großen, interessanten Universums zu betrachten.

Trotz der zugegeben etwas flachen und vorhersehbaren Handlung, schafft es „Priest“ sich im Verlauf des Films zu einem sehenswerten Sehvergnügen zu mausern.
Dafür sorgen eine tolle Cyberpunk-, Endzeitatmosphäre sowie die Tatsache dass der Film in nur 87 Minuten sehr actionreich daherkommt. Ich sage ganz ehrlich, die Kürze des Films kommt ihm zugute, denn dadurch fehlen sämtliche Längen, die eine solche Handlung nicht ausgeglichen hätte.
Ich hatte auf alle Fälle anderthalb Stunden eine Menge Spaß. Der Film ist absolut popcorntauglich und am besten abends mit Freunden zu schauen. Hollywood Kino ohne zuviel Anspruch, nicht mehr und nicht weniger! Deshalb gebe ich an dieser Stelle drei Sterne!


Ein kleiner Trailer soll nicht fehlen:




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