Freitag, 7. März 2014

Zuhause in den Krisengebieten dieser Welt

Manch einer wird sich fragen, was der Einkauf beim IKEA mit der großen Weltpolitik zu tun hat. Wie ich festgestellt habe, eine ganze Menge!

Das viele unserer Textilien in Bangladesch genäht werden und Elektronik meist aus China stammt, ist vielen nicht erst seit den Aufständen der Hungerlöhner in diesen Ländern im Bewusstsein.

Dass ich aber in meiner eigenen Wohnung im Grunde permanent unruhig schlafen müsste, wurde mir beim Auspacken der IKEA Möbel aus dem Auto bewusst. Fürs gemütliche Wohnzimmer Stühle aus der Ukraine, wo diese Möbelstücke derzeit eher zum Bau von Barrikaden verwendet werden. Selbst die Spannbettlaken fürs Bett wurden in Pakistan gefertigt. Wahrscheinlich in einem Gebiet wo gleich nebenan einem Talibankämpfer Unterschlupf gewährt wird.


Auf unangenehme Weise ist mir die allseits verfochtene Globalisierung sauer aufgestoßen. Was ist nur aus dem Bettbezug geworden, welchen Oma noch selbst genäht hat oder dem abgewetzten Sessel aus dem Erbe der Eltern den man bereits dreimal zum Polsterer gebracht hat.

Versteht mich nicht falsch, so etwas würde ich mir selbst nicht mehr in die Wohnung stellen. Dabei die Welt zu retten, stolpern wir jedoch, so glaube ich, über unsere eigenen Ansprüche.

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