… in zauberhaft langsamen Bildern.
Am heutigen Abend habe ich mir mal „Cashback“ vorgenommen.
Ein britischer Spielfilm aus dem Jahre 2006 welcher auf einem preisgekrönten Kurzfilm aus dem Jahre 2004 basiert.
Der Film ist mal wieder eines dieser Kleinode, welche fast nie oder nur selten in größeren Lichtspielhäusern zu sehen sind. Wenngleich die Streifen selbst oft mehr als sehenswert sind.
Der Film berichtet über das Leben und Leiden des Kunststudenten Ben. Gleich zu Beginn erlebt man seine schmerzhafte Trennung von Freundin Suzy, welche ihm in einer beeindruckend langen Zeitlupenszene verbal all das um die Ohren haut, was es bei einer Trennung zu sagen gibt.
Wenngleich Ben für die Beziehung keine Zukunft sah, wiegt die Trennung schwer in seinem Leben. Fortan bekommt er Schlafstörungen und tut kein Auge mehr zu. Nach mehreren Tagen Schlafentzug kommt er dann auf die Idee, die zusätzlichen acht Stunden der Nacht, gewinnbringend einzusetzen. Er beginnt in einem Supermarkt als Aushilfe und hofft so schnell über Suzy hinweg zu kommen.
Der Supermarkt macht es Ben anfangs jedoch nicht leichter. Sein narzisstischer Chef Jenkins und die Chaostruppe Barry und Matt, welche neben ihm die Nachtschicht bestreiten, geben seinem Leben nicht unbedingt eine sinnvollere Richtung.
Erst als er die Kassiererin Sharon kennenlernt, verändert sich Bens Leben langsam. Und langsam ist dabei wohl die treffendste Bezeichnung, den Ben besitzt die Fähigkeit die Zeit um sich herum anzuhalten.
Mit einer vollkommen anderen Erwartungshaltung an „Cashback“ heran gegangen, hat mich der Film am Ende mehr als positiv überrascht.
Bei Filmen „von der Insel“ erwartet man eher schwarzen, trockenen … eben halt britischen Humor, naja vielleicht auch noch eine kleine Priese Gesellschaftskritik.
„Cashback“ jedoch ist mehr wie eine englische Version von „Die zauberhafte Welt der Amelie“.
Die gesamte Handlung des Films spielt sich in gerade einmal acht Wochen ab und beinhaltet im Grunde nicht vielmehr als eine kleine Episode aus Bens Leben. Die nämlich in der seine alte Freundin mit ihm Schluss macht, er über den Schmerz hinweg kommen muss, bis hin zu dem Zeitpunkt als er eine neue Frau kennenlernt.
Diese doch so banal wirkende Handlung wird dabei aber in einer derart fantastischen Art und Weise erzählt. Überdehnte Zeitlupenaufnahmen, Zeit die einfach mal still steht - während der Hauptakteur zwischen den eingefrorenen Protagonisten umher wandert - Gedankengänge die jeder von uns schon einmal gehabt hat.
All dies wird in einer fast bedrückenden (ungewohnten) Langsamkeit erzählt, so dass man durch „Cashback“ für gute 100 Minuten mal aus der uns all umgebenden Hektik heraus gerissen wird.
Mir bleibt nichts weiter zu sagen als „alle Damen nach oben!“
Unbedingt anschauen, vor raus gesetzt ihr findet den schon etwas betagteren Film noch in den Regalen Eures Händlers bzw. Eurer Videothek!
Hier noch ein kleiner Trailer zum Film:
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