Samstag, 21. April 2012

Wenn das Niveau überhandnimmt

Ich gebe es zu, am heutigen Abend bin ich auf meinen Meister gestoßen.
Ein Film, der auf etlichen Filmfestivals hoch gepriesen wurde und einen Regisseur mit viel Vorschusslorbeeren vorzuweisen hat. Ich habe dem Film trotzdem nichts abgewinnen können.

„Dogville“

Wir schreiben die 1930er Jahre. Die Weltwirtschaftskrise zeigt vor allem in den aufstrebenden USA ihre hässliche Fratze. Auch Dogville, einem kleinen Dorf am Rande der Rocky Mountains geht es da nicht viel besser.
Hier lebt Tom Edison, ein junger Hobbyautor. Immer mal wieder stellt der junge Tom neue Thesen über sich, die Menschen und deren Wesen auf und versucht daraufhin das gesamte Dorf im Gemeindehaus davon zu überzeugen.
Seine neuste Vermutung: Menschen hätten ein Problem damit Geschenke anzunehmen und mit diesen umzugehen.
Gerade recht als Beispiel für seine These kommt die junge Grace in die Stadt. Gehetzt von bislang unbekannten Verfolgern, versteckt Tom sie vor ihren Peinigern. Später versucht er Grace in die Gemeinschaft der Dorfbewohner einzubringen. Mit sehr viel Skepsis billigen ihr die Einwohner zwei Wochen Bleiberecht zu. Tom empfiehlt ihr, sich bei den Bewohnern durch Hilfsdienste beliebt zu machen.
Doch sehr schnell zeigt sich mal wieder das wahre Wesen der Menschen, als diese beginnen Grace schamlos auszunutzen.

Unter anderem als Kritik am menschlichen Wesen gedacht, spielt der gesamte Film in recht kargen Theaterkulissen und nicht wie gewohnt an echten Schauplätzen.
Lars von Trier wählte diese minimalistische Aufmachung sowie die Einteilung in neun streng abgegrenzte Kapitel absichtlich um damit besser auf den Inhalt der Handlung hinarbeiten zu können.
So sehr ich ein Freund von experimentellen Ideen und Ansätzen bin, ich fand die Kulissen von der ersten Minute an eher langweilig und wenig dienlich. Einen fast dreistündigen Film in immer den gleichen Theaterkulissen handeln zu lassen, ist auf der Mattscheibe ohne das Flair eines echten Theaters einfach nur langweilig und nerv tötend
So fand ich auch den Kommentar eines Filmkritikers sehr passend, welchen ich vor einiger Zeit über „Dogville“ las. Die einen Zuschauer wird der neue Film von Lars von Trier aus dem Kinosaal treiben, die anderen werden eine wahre Offenbarung erleben.

Tja, schade dass es für mich keine Offenbarung gab. Mich hat es dann nach zwei Stunden tatsächlich von der DVD-Couch getrieben. Der Film ist meines Erachtens stinklangweilig auch wenn eine Nicole Kidman sicherlich nicht oft in einer europäischen Koproduktion zu sehen ist.
Sorry Lars von Trier …. nächste Woche ist wieder Hollywood dran!

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