Eigentlich sollte es an diesem Wochenende bei uns mal nur auf dem Grill heiß her gehen. Leckere Steaks vom Rind, Grillspieße in Kräutermarinade … oh, man was soll man sonst bei Temperaturen um die 30°C machen außer zu grillen?
Naja, irgendwann war dann doch das letzte Steak verdrückt, die Hitze wurde ein wenig zu viel und ich habe mich am späten Nachmittag vor meinen Blu-Ray-Player verdrückt um endlich mal einen schon etwas betagteren Blockbuster zu schauen, der seit Monaten bei mir auf dem Schreibtisch lag.
„World Invasion: Battle Los Angeles“
Staff Sergeant Nantz ist nach zwanzig Jahren Dienst bei den Marines sowie einem mehr als unglücklich verlaufenen Einsatz in Afghanistan seiner Rolle als Soldat müde. Er bittet um seine Entlassung aus der US-Army .
Dazu soll es jedoch nicht kommen. Nur wenige Stunden vor seinem Dienstende, tauchen geheimnisvolle Meteoriten im Sonnensystem auf. Diese steuern erstaunlich genau auf die Küstengebiete vor großen Metropolen der Welt zu. Tokio, New York aber auch Los Angeles.
Glaubte man anfänglich an ein natürliches Phänomen, wird dem Militär schnell klar, dass es sich hier um den Angriff eines unbekannten Aggressors handelt.
Alle verfügbaren Kräfte des Militärs werden in Marsch gesetzt um der Bedrohung entgegen zu wirken. Staff Sergeant Nantz wird mit seiner Einheit der Verteidigung Los Angeles zugeteilt. Ihre Aufgabe, das Retten von Zivilisten in den umkämpften Gebieten. Nach etlichen Verlusten bei ihrer Mission, entdecken sie plötzlich eine Achillesferse mit der die bisher übermächtigen Aliens geschlagen werden könnten. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt.
Als großer Skeptiker in Sachen amerikanischer Kriegsfilme, bin ich mit recht niedrigen Erwartungen an den Streifen ran gegangen. Zum Teil wurde meine Meinungen bestätigt zum anderen konnte „Battle Los Angeles“ auch überzeugen. Beginnen wir am besten mit den negativen Punkten.
Schwerwiegendster Fakt, der Pathos. Ganz ehrlich, ich kann es als deutscher Zuschauer schon gar nicht mehr hören. Wir US-Marines sind die Besten, die Tollsten, die Stärksten. Mag sein das man mich jetzt jenseits des großen Teiches als verkappten und durch den 2. Weltkrieg vorbelasteten Deutschen abstempelt. Aber mal ehrlich Jungs, geht Euch das nicht auch auf den Zeiger? Als Kind hätte ich gesagt: „Eigenlob stinkt“, würde man danach gehen müssten US-Militärs permanent mit Gasmaske rumlaufen und bei Kriegsfilmen im TV sollte man am besten „Dauerwerbesendung“ einblenden. Naja, aber was soll es, so sind sie nun mal.
Was die eigentliche Story angeht, konnte man einen sehr spannenden Handlungsbogen aufbauen. Mir hat besonders gefallen, dass man sich mit LA auf nur einen Schauplatz und nur eine Gruppe an Akteuren konzentriert hat. Man entwickelt eine Beziehung vor allem zu Staff Sergeant Nantz und möchte trotz einiger Längen des fast zweistündigen Films wissen, wie er die Aliens ausschaltet.
Dass er die Aliens ausschaltet, steht natürlich von Beginn an außer Frage bei solchen Filmen, was wiederum eine kleine Schwäche ist.
Insgesamt also großes Popcorn-Kino mit nicht allzu viel Anspruch, Unmengen von Knall, Rauch und Effekten aber auch einer tragenden, spannenden Handlung welche bis zum Schluss fesselt.
In diesem Sinne, ein Film den man sich mal angesehen haben kann, der aber nicht unbedingt als Silberling in der heimischen Sammlung stehen muss.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen