Zum Abschluss meines langen Film-Wochenendes habe ich mir am gestrigen Abend noch einen echten Woody Allen zu Gemüte geführt.
Bei „Whatever Works - Liebe sich wer kann“ handelt es sich um eine romantische Filmkomödie aus dem Jahr 2009, die in Allens Heimatstadt New York handelt.
Boris Yellnikoff ist ein pensionierter Physikprofessor welcher mit seinen über 80 Jahren bereits mit den Menschen und vor allem der Liebe abgeschlossen hat. Mit seiner einmalig zynischen Art diskutiert er liebend gern über Sinn und Unsinn von Religion, Wirtschaft und reflektiert dabei meist sein eigenes Leben extrem kritisch. Nebenher verdingt sich Boris auch als Schachlehrer für Kinder. Doch auch hier schlägt oft sein Zynismus durch. Da kann es schon einmal vorkommen, dass er eine Siebenjährige als Dilettantin beschimpft oder einem sechsjährigen Jungen die Schachfiguren über den Kopf schüttet.
Sein Leben ändert sich erst grundlegend als die 21jährige Melody in sein Leben tritt. Aus dem konservativen Elternhaus ausgerissen, möchte sich die junge Schönheit aus der texanischen Provinz eigentlich nur bei Boris kurz erholen. Schnell wird daraus jedoch eine absolut gegensätzliche Lebensgemeinschaft. Auf der einen Seite Boris als Physiker mit einem IQ von 200 und nur knapp am Nobelpreis vorbei geschrammt und auf der anderen Seite die strohdumme Blondine, welche ihre größten Erfolge bisher bei Miss-Wahlen auf dem Lande feiern konnte.
Trotzdem arrangiert sich das Paar, mehr noch, nach über einem Jahr heiraten beide sogar, was bei dem Altersunterschied vor allem bei den Mitmenschen sehr kritisch aufgenommen wird.
Richtig Leben kommt aber erst in die Geschichte als Melodys Mutter in New York auftaucht und beschließt Boris und ihre Tochter auseinander zu bringen.
„Whatever Works - Liebe sich wer kann“ ist ein typischer Woody Allen Film. Viel kritischer Stoff wird durch den absoluten Zyniker Boris direkt an den Zuschauer transportiert. Neben der hervorragend dargestellten Handlung auf dem Bildschirm lohnt es vor allem auf die knackigen Kommentare von Boris zu hören. Mehr als einmal findet man darin Weisheit welche man problemlos auch auf sein eigenes Leben beziehen kann. Gewisse Parallelen zur Biographie von Woody Allen sind auch nicht zu bestreiten.
Kurz und knapp gesagt ein toller Film den man unbedingt gesehen haben sollte. So macht Film, so macht Woody Allen Spaß. Nichts für Hollywood Puristen, jedoch für jeden Freund von anspruchsvollem Kino.
Hier ein kleiner Trailer:
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