Wie Ihr sicherlich in den letzten Tagen mitbekommen habt, ich bin mit meiner Frau derzeit auf Urlaubsreise durch Deutschland. Da es sich auf Handy und Tabletcomputer leider nicht so gut bloggt, wie man allgemein glauben mag, möchte ich mich für die Abstinenz entschuldigen. Doch ich gelobe Besserung und werde in dieser Woche ein wenig verstärkt auf meine Reiseerfahrungen eingehen. Natürlich auf meine etwas eigene Art, hier bei „Alltag querbeet“.
Kennt ihr das? Auf der Autobahn ist gerade mal sehr wenig los, der Regen legt gerade eine Pause ein und lässt die Sonne durch und auch unsere Freunde von der LKW fahrenden Fraktion halten sich mit ihren Überholmanövern zurück.
Sprich, man hätte mal die Chance echt zügig voran zu kommen. Bis, tja bis im Radio eine Sofortmeldung für die gerade befahrene Autobahn durchgerufen wird: „Auf beiden Fahrspuren liegen ein Spanngurt und mehrere LKW-Teile auf der Fahrbahn. Bitte fahren sie besonders vorsichtig.“
Ich habe dann natürlich auch noch das Glück, dass einige Meter vor mir die Straßenbahnmeisterei die Autobahn dicht macht und anfängt den Müll von der Autobahn zu sammeln.
Da steht man dann im Stau und hat Zeit sich ein wenig in der Landschaft umzuschauen. Wie schon gesagt, die Sonne schaute gerade hinter den Wolken hervor und es war ein noch tolleres Bild, als ich nur wenige Meter entfernt eine riesige Apfelplantage erblickte. In unüberschaubaren Reihen hingen dicke, saftig rote Äpfel auf den Bäumen. Die Regentropfen reflektierten das Licht auf den Früchten und verstärkten bei mir noch den aufkommenden Appetit auf frische Äpfel. Über all dem prangte das werbewirksame Plakat eines regionalen Obsterzeugers. Echt mir tropfte der Zahn! Die Szene hätte aus einem Obstwerbespot im Fernsehen stammen können.
Die Idylle und auch mein aufkeimender Appetit wurden jedoch rasch zerstört als der Verkehr plötzlich weiter floss und ein ukrainischer LKW Fahrer aufs Gaspedal drückte. Eine riesige Abgaswolke nebelte die ersten drei Reihen Apfelbäume ein und zerstörte jäh mein Bild von taufrischem Obst.
Erst jetzt begann ich darüber nachzudenken. Die Bäume mit den Früchten stehen Tag ein, Tag aus an dieser Stelle und stündlich donnern tausende von Fahrzeugen an ihnen vorbei. Wie lecker kann ein Apfel aus dieser Plantage wirklich sein? Sind solche Früchte nicht ungemein hoch mit Schwermetallen belastet? Schmecken solche Äpfel auf dem Kuchen nach Eisen?
Fragen über Fragen die mir bisher noch keiner beantwortet hat. Mir ist auf jeden Fall erst einmal der Hunger auf einheimische Äpfel vergangen. Was nicht heißen soll, dass die Früchte in Spanien oder Südafrika vielleicht auch an Autobahnen wachsen.
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