Donnerstag, 31. Oktober 2013

Abducken und unten bleiben!

Ich gebe es offen zu, ich bin kein Freund der amerikanischen Halloweenbräuche, welche in den letzten Jahren immer stärker zu uns nach Deutschland schwappen. Dies mag an meiner Generation liegen. Von uns wurde in der Kindheit eher ein Erntedankfest gefeiert, anstatt die Nachbarn in gruseligen Monsterkostümen zu erschrecken und um Naschwerk zu bitten.

Was mich jedoch viel mehr stört als ein Brauch, welchen es in unserem Kulturkreis einfach bisher nicht gab, ist die Penetranz mit welcher Halloween hier zu Lande betrieben wird.

Das beginnt bei der Industrie, wo vom Gummibärchengespenst bis zur Halbfettmagarine im Monsterpack alles dem Halloweendesign und -dogma unterworfen wird. Das Ganze setzt sich im Handel fort. Hier wird promotet, geschmückt und verkauft was der Kürbiskopf hergibt. Die Krönung findet die Penetranz dann heute Abend bei uns allen an den Haustüren.

Klingelpartien, teils unverschämter Jugendlicher, sowie Zahnpasta unter der Türklinke wenn die Süßwaren beim Verteilen nicht zusagen.
Ich habe nichts gegen einen geschminkten Sechsjährigen, welcher mit seiner Mutter vor meiner Haustür steht und um Bonbons bittet. Ich mag nur keine Jugendlichen welche die Zigarette erst kurz vor meiner Haustür ausdrücken und preisgünstige Schokoriegel vom Discounter aus Prinzip ablehnen. Klingt ein wenig pessimistisch? Glaubt mir alles schon erlebt! Wir hatten bereits einmal ein rohes Ei am Fenster!

Abducken und unten bleiben, heißt es deshalb für alle, die dem unausweichlichen Wahnsinn entgehen wollen. Dumm nur, dass die Nachbarn mit den sechs Kindern genau wissen, dass wir daheim sind wenn das Auto unten steht. Verdammt! ;o)

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