Samstag, 21. September 2013

Wählerrekrutierung ... modern

Als ich am gestrigen Abend meiner Frau auf dem Sofa über die Schultern schaute, staunte ich nicht schlecht. Wie immer flimmerten verschiedene Vorabendserien über die Mattscheibe, während ich nebenbei in einem Buch las. Soweit nichts Besonderes.
Hellhörig wurde ich erst, als einer dieser Seriendarsteller plötzlich zum Musikbarden mutierte und mit seiner Klampfe unter dem Slogan „Bewegt Euren Arsch“ die jungen Leute dazu aufrief am morgigen Sonntag zur Bundestagswahl ihre Stimme abzugeben.


Sieht so moderne Wählerrekrutierung aus? Muss man so, anstatt durch mitreißende Inhalte der Parteien, die Jugend ansprechen, damit sie ihre beiden Kreuze auf einen Wahlzettel kritzelt?
Als etwas älteres Semester fand ich das ein wenig befremdlich. Es zeigt mal wieder in welche Richtung unsere Gesellschaft triftet.

Im zweiten Atemzug habe ich mir vorgestellt, wie eine solche Kampagne in meiner Jugend in den Achtzigern ausgesehen hätte. Damals wäre sicherlich Michael Knight mit seinem sprechenden Auto K.I.T.T. über den Bildschirm gebraust und hätten mir den Weg zum nächsten Wahllokal gewiesen oder aber der dunkelhäutige Hüne B.A. Baracus aus dem „A-Team“ stünde mit einer halbautomatischen Knarre vor mir und fordert dazu auf mein Kreuz bei der CDU zu machen, damit Helmut Kohl wieder Bundeskanzler wird.

Tja, so ändern sich die Zeiten. Doch egal, morgen wird erst einmal gewählt und in vier Jahren schau wir dann, ob die neuen Kanzlerkandidaten vielleicht bereits eigene Musikvideos drehen und diese per „You Tube“ oder „Twitter“ unters junge Wählervolk bringen

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