Dienstag, 16. August 2011

Märchen mit Botschaft

Gerade habe ich mir einen Film angesehen, welchen ich bereits seit Wochen im Regal liegen habe - „Mic Macs“.

Eine französische Komödie die von der Werbung als ebenbürtig und vor allem ebenso magisch wie „Die fabelhafte Welt der Amelie“ angepriesen wurde.

Bazil – die Hauptperson des Films – hat es nicht leicht. Sein Vater stirbt 1979 als französischer Minenräumer auf irgendeinem Schlachtfeld dieser Welt.
Bazil kommt daraufhin ins Heim wo er aufwächst. Dreißig Jahre später hat sich das Leben für ihn nicht merklich verbessert.
Als Angestellter in einer Pariser Vorstadt Videothek fristet er sein Dasein. Als eines Abends jedoch der Platz vor dem Laden Schauplatz einer Schießerei wird, ahnt Bazil noch nicht dass sich sein Leben grundlegend ändern wird.
Im Verlauf des Schusswechsels bekommt er eine Kugel in den Kopf, stirbt aber nicht daran. Die Ärzte entscheiden die Kugel dort zu belassen, um an seinem Hirn nicht noch mehr Schaden anzurichten. Als Totalschaden kann man fortan jedoch Bazils Leben beschreiben. Wohnung weg, Job verloren … für ihn gibt es einfach nichts mehr für was er leben könnte, bis auf eine Sache. Rache!

Bazil sinnt auf Rache und zwar gegen beide französischen Rüstungskonzerne die einmal die Mine produzierten, welche seinen Vater tötete und zum anderen gegen den Hersteller der Pistolenkugel in seinem Kopf. Fortan entfaltet sich ein Rachefeldzug den man so im Kino noch nie gesehen hat.

Wie bereits einige Kritiker vor mir schrieben, in einem amerikanischen Film hätte man spätestens an dieser Stelle zu den Waffen gegriffen. Nicht so in Frankreich.
Regisseur Jean-Pierre Jeunet präsentiert stattdessen ein herrlich skurriles Ensemble aus einer Schlangenfrau, einem Ex-Knacki, ein verkannter Künstler, ein Marokkaner der sich nur in Sprichworten und Metaphern ausdrückt und eine junge Frau die in Sachen Längen und Maße jedem Mathegenie das Wasser reichen könnte.
Zusammen macht sich die Truppe auf, zwei große Rüstungskonzerne gegeneinander auszuspielen.

Um es gleich vorweg zu nehmen, die Atmosphäre steht der von Amelie wirklich in nichts nach. Die Aufnahmen, die Settings, die Details einfach die gesamte Stimmung zieht einen mit in dieses moderne Märchen. Ein Übriges steuern die tollen Darsteller dazu bei.
„Mic Macs“ ist einfach eine Art modernes Märchen, das es auch noch schafft eine Botschaft zu transportieren. Selten habe ich so gelacht und selten hat mich allein die Atmosphäre eines Films so in seinen Bann gezogen.


Bei „Mic Macs“ handelt es sich um einen Ausnahmefilm den man unbedingt gesehen haben sollte. Von meiner Seite alle Daumen hoch!

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