Mittwoch, 11. Mai 2011
Schlafkultur
Heute Morgen bin ich aufgestanden. Die Sonne strahlte mir ins Gesicht, die Vögel zwitscherten. Ich drehte mich zu meiner Frau, gab ihr einen sanften Kuss auf die Wange und machte mich dann auf den Weg ins Badezimmer.
Ich öffnete die Tür vom Schlafzimmer zur Diele. Die Augen noch ein wenig getrübt und mit dem Sandmännchenstaub der letzten Nacht verschlossen. Plötzlich stolpere ich über ein Paar sorglos herumliegender Schuhe. Werde auf eine fremde Jacke an der Garderobe aufmerksam und höre plötzlich ein Plätschern am Waschbecken im Badezimmer … Was ist hier eigentlich los denke ich mir und male mir verschiedene Möglichkeiten aus:
Erste Möglichkeit:
Unsere Katzen haben es endlich geschafft, das Prinzip der Türklinke zu durchschauen, konnten auch die Technik des Wasserhahns entschlüsseln und sind nun dabei dem Wort „Morgentoilette“ eine ganz neue Bedeutung zu geben.
Zweite Möglichkeit:
Ich habe einen Sohn von dem ich bis heute nichts wusste. Vor wenigen Tagen hat er von seinem wahren Vater erfahren und ist letzte Nacht hier eingezogen ohne dass ich etwas bemerkt habe. Er steht nun im Bad und rasiert sich.
Dritte Möglichkeit:
Ich träume noch immer. Es ist noch mitten in der Nacht, ich schnarche in Wirklichkeit wie ein Holzfäller. Meine Frau hat sich endlich dazu durchgerungen, dass zu tun was sie mir schon immer angedroht hat. Einen Eimer Wasser über den Kopf schütten. Naja, das würde das Plätschern in meinem Traum erklären.
Viel weiter wäre ich mit meinen Erklärungsmöglichkeiten nicht gekommen. Eine umso verrücktere wurde mir jedoch eben im Vorabendprogramm von RTL präsentiert. Das Stichwort heißt „Couch Surfing“ und es gibt sogar schon eine weltweit operierende Vermittlungszentrale und ein soziales Netzwerk. Dort kann man sich tatsächlich kostenlos auf den Wohnzimmersitzmöbeln wildfremder Menschen überall auf der Welt einquartieren, wenn man im Gegenzug auch seine eigene Couch unentgeltlich zur Verfügung stellt.
Sorry, aber es gibt Geschäftsideen, denen kann ich einfach nichts abgewinnen. Weder würde ich fremde Menschen in meiner Wohnung übernachten lassen, noch habe ich Bedarf in der versifften Zweiraum-WG eines bulgarischen Studenten in Sofia zu übernachten.
Was meint Ihr dazu? Hop oder Top?
Für Interessierte hier trotzdem mal die Internetadresse: „Couchsurfing.org“
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