Dienstag, 15. November 2016

Ein Vergleich der mächtig hinkt

Gestern ist mir mal wieder eine sehr interessante Statistik unter gekommen. Es ging dabei um den Konsumvergleich zwischen frischem Obst und Fleisch in der deutschen Bevölkerung. Soweit nicht ungewöhnlich. Wie so oft konstatiert, essen wir Deutschen zu viel Fleisch und zu wenig und abwechslungsreich Obst. Dieses oder ähnliche Ergebnisse sind diesen Auswertungen fast immer zu eigen.
Etwas kritischer stand ich dabei der Herangehensweise der Autoren gegenüber. Anstatt nämlich die Menge des verspeisten Obstes oder Fleisches heran zu ziehen, verlegte man sich darauf die monatlichen Ausgaben für das jeweilige Lebensmittel zu ermitteln! Wie ich finde ist dies nicht sehr objektiv! So wurde gemeldet, jeder Deutsche gibt für Fleisch monatlich um die 30€ aus, für Obst hingegen nur 25€.

Für mich sagt dies aber nichts im geringsten über den wirklichen Verbrauch aus. Guter Aufschnitt kostet mindestens 10€/pro Kilo, beim guten Rindersteak ist man bei uns ab 15€/pro Kilo dabei. Sprich, es kann sein, dass man für die besagten 30€ gerade einmal etwas über 2 Kilo Fleisch verspeisen kann.
Dagegen gibt es die 3 Kilo Kiste mit Tafeläpfeln diese Woche bei unserem Discounter um die Ecke für 1,99€. Was wiederum, überspitzt dargestellt, heißt, für den besagten Betrag könnte ich über 36 Kilogramm Obst im Monat essen.


Womit sich Obst und Fleisch im Verhältnis 1:12 gegenüber stünden, was dann schon gar nicht mehr so ungesund klingt! ;o)

Ihr seht, diese Statistik hinkt eindeutig und ist für mich kaum aussagekräftig. Für das Frühstücksthema auf Arbeit oder den Radiobeitrag zwischen zwei Songs, reicht es allemal!

Mittwoch, 9. November 2016

Die lila Kuh ist nicht genug …

Nachdem die Süßwaren Marke "Milka" zum Graus sämtlicher Pädagogen die lila Kuh seit Jahrzehnten in den Köpfen unserer Kinder zementiert hat, geht es nun daran dass nächste Symbol einer normalen Welt zu verunglimpfen. Den Weihnachtsmann!

Zwar ist der fleißige und gemütliche Gesell laut Legende in seiner jetzigen Form auch nur ein Produkt findiger Werbestrategen bei "Coca Cola". Dies hält Milka jedoch nicht davon ab, ihn seit einigen Jahren auch in einem lila Gewand (siehe Foto) zu präsentieren. Wenn wir als Eltern da nicht bald aktiv gegensteuern, wird der Weihnachtsmann unserer Kinder nicht mehr wie bei uns im roten Mantel auf einem Rentier daher kommen, sondern auf einer lila Kuh mit lila Umhang die Kinder- und Wohnzimmer erobern.

Stellt sich mir wie immer die Frage, was ist als nächstes dran um lilafiziert zu werden?

Sonntag, 28. August 2016

Umweltverschmutzung - Industrie erkennt das Problem!?

Immer verrückter wird die Konsumwelt um uns herum! Gab es früher nur zu bestimmten Jahreszeiten Kartoffeln, welche man sich einkellern musste um auch den Winter über etwas zum Mittag zu haben, boten bereits sehr früh viele Händler und Gemüseläden die Knolle ganzjährig an. Heute jedoch gibt es Kartoffeln, bereits geschält, gefroren, mariniert oder als Pommes Frites. Da wirkt es bereits altbacken wer sie sich wie damals im 2,5 Kilogramm Netz kauft um sie selbst zuzubereiten.

So oder ähnlich geht es bei allen Sortimenten zu. Die normale Zubereitung reicht nicht mehr aus. Es muss einfach von allem mindestens zehn Sorten in fünf Abstufungen geben, dazu natürlich alles nochmal in Vegi und Vegan!

Die Folge, jede Menge Verpackungsmaterial welches unsere Umwelt verschmutzt. Um bei dem Beispiel zu bleiben, kam die Kartoffel früher in einem einfachen Netz daher, liegt sie mariniert oder geschält natürlich in einer vakuumverschweißten Plastikpackung im Kühlregal.
Wozu das führt erkennt langsam auch die Politik. Für die Plastiktüte an der Supermarktkasse muss neuerdings ein Mindestendgeld entrichtet werden. Aktivistengruppen bauen in den großen Ozeanen Fangstationen für umhertreibenden Plastikmüll und nun springt auch noch ein großer Fischkonservenhersteller auf diesen Zug auf!

Wer sich dieser Tage etwas genauer im Supermarkt umschaut kann sie entdecken. Große Werbeplakate zeigen einen stolzen Fischadler, wie er aus einem noch strahlend blauen Teil des küstennahen Ozeans ein Stück Altmetall greift und davon fliegt (siehe Foto)!


Ich persönlich finde, eine sehr skurrile Art sich für den Umweltschutz zu engagieren. Fischadler abrichten um Schrott zu sammeln? Wäre es für den Hersteller nicht einfacher gewesen auf umweltfreundlichere Verpackungen umzusteigen, zukünftig eine Umverpackung weg zu lassen oder die Lieferflotte auf Elektroantrieb umzustellen.

Doch wir wollen nicht rumnörgeln, zeigt es in erster Linie trotzdem sehr schön, die Hersteller haben das Problem erkannt!
Weiter so!

Montag, 22. August 2016

Vorbildliche Kundeninformation

Wenn es darum geht ihre Produkte an den Mann zu bringen, überschlagen sich die Hersteller mit Qualitätsmerkmal. Da sind Apfelsäfte, hergestellt aus Früchten welche von einer Streuobstwiese stammen. Auf dieser weiden natürlich nur Bio Schafe und halten das Gras knapp über der vor Humus strotzenden Erde.

Ebenfalls beliebt sind besonders hochwertige Inhaltsstoffe, exotische Modefrüchte sowie ein besonders hoher Frucht- oder Vitaminanteil.

Diese Eigenschaften werden dann natürlich groß auf der Verpackung herausgestellt. Sei es eine wildromantische Wiese, oder eine malerische Frucht wie sie in der Natur nie vorkommen würde. Dem Kunden soll Appetit auf die Ware gemacht werden, nicht mehr und nicht weniger.

Ungesunde Inhaltsstoffe wie etwa Zucker müssen laut Gesetz zwar auch aufgeführt werden, finden sich aber meist so klein wie möglich gedruckt, in der Zutatenliste.

Bei meinem heutigen Einkauf bin ich wider Erwarten auf ein Hersteller gestoßen, welcher mal so total von dieser bekannten Masche abweicht. Anstatt klamm und heimlich auf der Rückseite den verschwindend geringen Fruchtanteil zu proklamieren, wird gut sichtbar und in der Form eines Qualitätssiegel auf der Front der Verpackung regelrecht damit geprahlt: “ Dieses Getränk enthält nur ein Prozent Fruchtanteil.”!


Stellt sich mir die Frage: "Warum kommuniziert der Hersteller dies so offen?". Wenn ihm wirklich so viel an gesunden Ernährungsgewohnheiten beim Kunden liegt, warum erhöht er nicht einfach den Fruchtanteil? Transparenz ist zwar gut, weshalb aber das eigene Produkt nicht besser machen, wenn man seine Fehler und Schwächen kennt?

Anders herum gedacht, sollte dem Herstellern nichts an der Qualität seines Produktes oder am Kunden liegen, warum druckt er solch eine negative Information derart prominent und gut sichtbar auf die Packung?

Oder ist es einfach nur wieder einer dieser Fälle, wo die Marketingabteilung gepennt hat und in der Qualitätskontrolle einfach keiner noch mal drüber geschaut hat?

Ich finde es auf alle Fälle sehr lustig, vielleicht achtet ihr ja mal bei eurem nächsten Einkauf darauf!

Sonntag, 14. August 2016

Nachwuchs im Märchenland

Jeder hat bereits bemerkt dass in den Fernsehsendungen die Grimmschen Märchen der Zeit ein wahres Revival erleben. Da werden Figuren wie Rapunzel in die reale Welt verfrachtet. Rumpelstilzchen begeht die unterschiedlichsten Verbrechen von Menschenraub bis Diebstahl, welche dann aufgeklärt werden müssen. Gestern auf der Einschulung einer Verwandten staunte ich jedoch nicht schlecht, als diese eine Puppe der Tochter von Rotkäppchen unter dem Arm mit sich herumtrug.

Rotkäppchen hat eine Tochter ???

Ihr Name, Cerise Hood! (siehe Foto)

Diese Erkenntnis war für mich ernüchternd! Zwar war es mir als Kind nicht bewusst aber spätestens als Jugendlicher verstand ich, dass Leute auch älter werden. So bestimmt auch das Rotkäppchen!
Wann aber, und vor allem wo, hatte sie im Märchenwald einen Mann kennengelernt? An der Weggabelung 500 Meter vor dem Haus ihrer Großmutter? Vielleicht war der ominöse Verehrer auch ein Bekannter der Oma, welcher des Öfteren zum Bridge-Spiel vorbei schaute?
Bei genauerer Betrachtung entdeckte ich dann, dass Rotkäppchens Tochter den Nachnamen "Hood" trägt! Vielleicht ein Indiz dafür, dass sie eine Liaison mit dem berühmten Wegelagerer und Beschützer der Armen, Robin Hood eingegangen ist? Dies ist jedoch unwahrscheinlich. Zum einen liegt der Sherwood Forest in England, während der Märchenwald der Gebrüder Grimm wohl eher auf dem germanischen Festland verortet sein sollte. Außerdem entstammen die Legenden um Robin Hood etwa dem 15. Jahrhundert, Rotkäppchen tauchte frühestens Ende des 19. Jahrhunderts in den Erzählungen auf. Ein klein wenig älter kann der Mann ja manchmal schon sein, aber dies wäre übertrieben! ;o)


Die Frage wer der leibliche Vater von Rotkäppchens Tochter ist, bleibt also erst einmal ungeklärt! Auf der anderen Seite, warum taucht Cerise Hood erst jetzt in den Medien auf? Wurde sie während der Kindheit von ihrer berühmten Mutter vor den Medien abgeschirmt um in Ruhe aufwachsen zu können? Warum ist sie nun doch in die Fußstapfen ihrer berühmten Mutter getreten? Puhhh!

Ihr seht schon, diese Erkenntnise rund um Rotkäppchens bisher scheinbar unbekanntes Privatleben stürzt mich in ein regelrechtes Dilemma! Ich laufe Gefahr dass alle Grundfeste auf welchen meine Kindheit ruhen, erschüttert werden. Stellt Euch mal vor es stellt sich irgendwann heraus, das Kind ist unehelich geboren. Meine gutbürgerliche Erziehung wäre im Nachhinein zur Hölle.

Am besten ich verfolge diese Gedanken jetzt einfach nicht weiter! Das nächste Mal drücke ich meiner Nichte die Puppe gleich wieder in die Hand und gehe vor zum warmen Buffet und lasse es mir gut gehen! ;o)

Sonntag, 7. August 2016

Warum ich Wimmelbücher liebe!

Kennt Ihr auch noch diese Wimmelbücher aus Eurer Kindheit? Meist unter einem Thema gibt es ein knallbuntes, seitenfüllendes Bild, meist ohne Text, in dem es jede Menge zu entdecken gibt.
Da wimmelt es am Flughafen, auf der Baustelle, am Badestrand, unterm Weihnachtsbaum oder auch auf der Pirateninsel. Unsere Tochter (2 Jahre) liebt diese Wimmelbücher derzeit! Ich muss gestehen, ich auch!

Als Kind ist es mir nie so bewusst gewesen aber diese Bücher sind einfach toll! Wenn es gut durchdachte und gezeichnete Wimmelbücher sind, gibt es auch für Erwachsene Lustiges zu entdecken.
Während sich meine Tochter natürlich zumeist über die vielen bunten Bilder freut, entdecke ich schon einmal einen Gebrauchtwarenshop für Holzbeine an der Küste einer Pirateninsel, in welchem man auch Ratenzahlung akzeptiert (siehe Abbildung). Ebenfalls lustig, eine Katze welche über die Fischauslage eines Markthändlers tigert oder ein Strandbesucher welcher dem Apple Gründer Steve Jobs in Badehosen zum verwechseln ähnlich sieht und mit seinem Walkman nicht klar kommt. Sehr beliebt sind auch so genannte "Running Gags". Dies sind kleine Hinweise, Szenen oder Figuren welche sich durch ganze Bücher oder Bildreihen ziehen. So haben wir ein toll gemachtes Weihnachts-Wimmelbuch in dem auf jeder Seite, gut versteckt, eine kleine Maus zu finden ist. Einmal unter dem Rock des Weihnachtsmanns, tiefgefroren zwischen den Eisblumen am Fenster des Hauses oder inmitten eines Strohballens im Grippenspiel der Kirchengemeinde. Es macht mir einen Heidenspaß auch als Erwachsener mir diese bunten Bilderbücher mit meiner Tochter zu betrachten!


Wenngleich viele jetzt sagen werden: "Das ist doch Kinderkram!", ich empfehle Euch, schaut Euch bei Gelegenheit mal wieder ein gutes "Wimmelbuch" an! Die Betonung liegt auf "gut", es gibt nämlich viele lieblos gestaltete Bücher. Wenn Ihr aber das Richtige habt, könnt auch Ihr eine Menge Spaß haben! ;o)

Sonntag, 31. Juli 2016

Übergewichtige Kinder stehen auf Tritte!

Ganz ehrlich, manchmal denke ich Hersteller von Kinderspielzeug und Kinderutensilien sind schizophren.
Auf der einen Seite darf man fast kein Spielzeug, keine Haarbürste oder Handtuch von 0 bis 3 Jahren verwenden, überall dieses bekannte Symbol (siehe Bild). Dabei wird immer wieder auf Kleinteile hingewiesen, wo oftmals gar keine sind. Etwa die Quietsche-Ente meiner Tochter die ebenfalls diesen Warnhinweis trägt. Mit dieser spielt sie seit ihrem ersten Lebensjahr, zu diesem Zeitpunkt war die Gummiente noch so groß wie ihr Unterarm lang. Zwar bin ich kein Kinderarzt aber ich bezweifle, dass meine Tochter in diesem Alter ihren Unterkiefer wie eine Schlange ausrenken konnte um diesen riesen Brocken versehentlich zu verschlucken.
Man hat oft das Gefühl, die Firmen drucken diese Warnung lieber einmal öfters auf ihre Sachen um sich vor Gerichtsverfahren und Klagen zu schützen, anstatt ihre Produkte objektiv zu testen.

Heute nun ist mir das genau Gegenteil untergekommen. Bei unserer Tochter kommt nämlich gerade die Phase in welcher sie alles selber machen möchte. Gut so!
Da gehört neben Hose anziehen und Treppensteigen natürlich auch das Händewaschen dazu. Verständlich dass die Höhe des Waschbeckens für sie noch eine enorme Hürde darstellt. Deshalb bedienen wir uns eines dieser Plastikhocker, welche es überall zu kaufen gibt. Mit diesem Tritt kommt die Kleine nun problemlos bis nach oben und kann sich die Hände waschen, Zähne putzen und auch die Frisur wird manchmal schon im Spiegel beschaut.
Dabei fiel mir wieder einer dieser vermaledeiten Warnhinweise auf! Was denn nun schon wieder? Darf ich den Hocker nicht in der Spülmaschine reinigen? In Berührung mit Fußschweiß bildet sich eine glitschige Schleimschicht auf der Trittfläche?


Nein! Mein weißt mich doch echt darauf hin, dass mein 2 Jahre altes Kind nicht mehr wie 100kg wiegen darf um den Tritt gefahrlos nutzen zu können!
Na holla! Das ist doch mal eine Ansage bei der sich viele Ernährungsphysiologen ins Knie beißen werden. Wozu gesunde Ernährung - Obst, frisches Gemüse und ungesättigte Fettsäuren? Wozu? Der Badezimmerhocker meines Kleinkindes hält bis zu 100kg!

In diesem Sinne. Euch allen noch einen schönen Tag und viel Spaß Planen des Mittagessen für die nächste Woche! ;o)

Sonntag, 24. Juli 2016

Berufswunsch: Farbendichter

Es gibt manchmal Berufe da fragt man sich: "Gibt es das wirklich?".
Meiner Frau hat vor langer Zeit das "Berufsinformationszentrum" (BIZ) der Arbeitsagenturen einmal vorgeschlagen, den Beruf des Spielzeugmachers zu erlernen. Damals fragte ich mich: "Welcher Tätigkeit geht so ein Spielzeugmacher eigentlich nach?". Sitzt er in einer Werkstatt und schnitzt in aller Ruhe die kleinen Figuren für die Monopoly-Spiele, reitet er die Schaukelpferde für die Kinder dieser Welt zu? Doch selbst wenn ich mir bis heute nichts so richtig darunter vorstellen kann, den Beruf gibt es bis heute als anerkannte Ausbildung.

Beim gestrigen Besuch eines Baumarktes fiel es mir dann in der Farbenabteilung wie Schuppen von den Augen. Vor uns allen verborgen und den meisten sicherlich nicht einmal bewusst, muss es auch den Farbendichter geben!

Hatten Farben vor Urzeiten einfache Namen wie Rot, Blau oder Gelb, begann man schon Mitte der Neunziger Jahre mit Begriffen wie Aubergine oder Limette, welche oftmals nur noch die Frauen auseinander halten und zuordnen konnten.

Nun aber bin ich auf "Dächer von Paris", "Glanz des Sonnenkönigs", "Stärke der Berge" oder "Dezente Opulenz" gestoßen und dies sind nur vier Beispiele von vielen! Das Erstaunliche, dabei handelt es sich nicht um Gedichte, Erzählungen oder anderweitige Literatur sondern tatsächlich um Farben! Mal ehrlich, welcher Mann kann damit noch etwas anfangen? "Schatz! Streichst Du mir die Küchenwand nächste Woche bitte in dezenter Opulenz?" Beide Begriffe schließen sich faktisch aus. Während das Adjektiv dezent einem faktischen den Minimalismus diktiert, setzt man Opulenz hingegen mit einem fürstlichen Überfluss gleich. Welch lautschreiender Gegensatz! Ganz davon abgesehen, dass auch Opulenz nur ein substantiviertes Adjektiv darstellt.


Deshalb bin ich zu dem Schluss gekommen, dass die Farbenhersteller wie "Alpina" & Co. in geheimen Kämmerlein Literaten beschäftigen, welche uns Kunden in die Irre führen sollen. Sie erfinden verwirrende Produktbezeichnungen und zwingen uns unschuldige Männer dazu, unzählige Male mit unseren gestaltungswütigen Frauen durch die Fach- und Baumärkte dieser Republik zu ziehen. Mich würde nicht wundern wenn der Beruf des Farbendichters bald ein anerkannter Ausbildungsberuf würde.

Wie schön waren da die Zeiten als Farben noch die Namen von Farben trugen und sich maximal durch die Vorsilben Hell- oder Dunkel- unterschieden! ;o)

Freitag, 22. Juli 2016

Babys aufziehen - digital

Ich sehe es schon vor mir! "Früher war alles viel einfacher!". Glaubt man den Worten meiner Eltern, so haben wir es beim Babygroßziehen viel leichter als damals.

Da bekommt man dann Geschichten aufgetischt, dass etwa Stoffwindeln mit der Hand gewaschen werden mussten oder aber der Schnellkochtopf noch nicht erfunden war um etwas Babybrei in kürzester Zeit zu kochen. Wir dagegen haben jetzt moderne Wärmelampen, Babynahrung gibt es im Supermarkt und so weiter ... . Ich frage mich ernsthaft haben meine Eltern damals ein Lagerfeuer neben der Wickelkommode gemacht?

Hoffentlich werde ich später nicht auch mal so! Schließlich zeichnet sich schon jetzt die digitale Zukunft ab. So hat erst vor kurzem der Hersteller "Pampers" eine Windel vorgestellt, welche per NFC Chip anzeigt wann sie voll ist. Dies kann man sich natürlich auch auf dem Smartphone anzeigen lassen. Kaum noch erstaunt war ich gestern als der Hersteller "Whitings" nun auch noch ein WLAN-Fieberthermometer vorstellte. Dieses kann man natürlich drahtlos mit einer Handy-App auslesen.

Da fragt man sich unweigerlich wozu soll dies gut sein? Wenn ich meinem Kind Fiebermesser stehe ich am Wickeltisch direkt daneben, lese das Ergebnis auf dem Display ab und weiß wie ich zu handeln habe. Wozu also das WLAN? Lassen die Eltern in Zukunft ihre Kinder einfach mit dem Thermometer im Po auf der Wickelkommode liegen? Ab ins Nebenzimmer, auf die Couch und schnell noch ein paar Nichrichten geschrieben oder ein "YouTube" Video geschaut? Wenn das Thermometer dann mit der Messung fertig ist, gehen sie wieder zurück ins Kinderzimmer und schaue nach was der Knirps so treibt!


Bei genauer Produktbeschreibung des Herstellers wird erklärt, dass die WLAN-Funktion hauptsächlich dazu gedacht ist, die Messungen in einer App zu archivieren. Später ist angedacht anhand dieser Daten eine zielgenaue Bestellung von Medikamenten vorzunehmen oder den Eltern die richtige Behandlung vorzuschlagen.

Aber auch dies muss ich glaube nicht unbedingt gut finden. Bedeutet es nichts anderes als dass Google jetzt auch noch das Fieber meines Kindes auswertet. Vielleicht werden mir dann entsprechende Werbeangebote für Fiebersaft und Hustentropfen angezeigt oder noch schlimmer, die Daten für immer und ewig im Internet gespeichert um an Großkonzerne für Studien verscherbelt zu werden.

Ich würde sagen dies ist mal wieder so ein typisches Produkt über welches man streiten kann. Drumherum kommen werden wir kaum. In zehn Jahren haben wahrscheinlich alle Fieberthermometer WLAN.

Ich werde jetzt erst einmal wieder in die Waschküche gehen und schauen ob wir vielleicht noch einen Kessel haben in dem ich unsere Windeln wieder von Hand auskochen kann. Danach richte ich das Lagerfeuer neben der Wickelkommode her und sinniere über die guten alten Zeiten! ;o)

Montag, 18. Juli 2016

Ich kauf mir eine Bohrinsel!

Viele mögen jetzt denken: "Was schreibt der denn da schon wieder für einen Schmarrn!". Andere horchen auf und sagen sich: "Stimmt, bei den niedrigen Zinsen bei den Banken sollte man doch vielleicht lieber in Immobilien und Rohstoffe investieren!".
Beide Fraktionen würden aber mit ihren Aussagen danebenliegen. Ich habe nämlich einen ganzen anderen Grund mir eine Bohrinsel, etwa in der Nordsee, zuzulegen. Seit heute kenne ich nämlich jemanden, der mir diese in Schuss halten kann und dies dank meines wöchentlichen Einkaufs im Supermarkt!

Inzwischen wird man ja überall mit Werbung im Alltag zugetextet. Da ist die Plakatwand am Straßenrand fast schon die klassische Variante. Heut zu Tage tummelt sich Werbung aber auch etwa auf diesen Warentrennstäben auf dem Fließband an der Kasse und eben auch vorn an den Einkaufskörben in die ich meine Waren deponiere um sie später zu bezahlen.

Genau dort schaue ich in der Regel schon gar nicht mehr hin. Dort ein neues Geschäft für Brautmoden, eine neue Physiotherapie hat um die Ecke eröffnet, der neueste Geländewagen von Skoda, manchmal auch ein Dachdecker welcher seine Dienste anbietet. Im Grunde stinklangweilige, jedoch nachvollziehbare Dienstleistungen die dort feilgeboten werden.

Umso erstaunlicher fand ich es, als an eben dieser Stelle, vorn am Einkaufswagen im Supermarkt, ein Ingenieur seine Leistung für die Wartung elektrischer Anlagen in der Petrochemie auf hoher See (diese Bezeichnung muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen!) anbot. Sprich, diesen Mann kann man anrufen, wenn mal meine Ölförderpumpe auf der Bohrinsel 150km vor der Küste ausfällt!

Wow! Wie naheliegend! Da frage ich mich unweigerlich, wie viele Kunden dieses Supermarktes werden jemals diese Dienstleistung in Anspruch nehmen? Warum wirbt man mit dieser Dienstleistung auf einem Einkaufswagen?


Ich könnte verstehen wenn der Mann eine ganzseitige Anzeige in einem Fachmagazin für Rohstoffförderung schaltet, Bandenwerbung bei einem Fußballspiel in den Vereinigten Arabischen Emiraten oder Plakatwände auf einem Kongress der Ölverarbeitenden Industrie.

Wieder einmal musste ich heute also erkennen: "Manche Dinge in meinem Alltag werden mir für immer ein Rätsel bleiben.". Ist zu hoffen dass der Supermarkt wenigstens nicht zu viel Provision für diese Werbung genommen hat! Ansonsten tut mir der Ingenieur dann doch schon wieder ein wenig leid! ;o)

Donnerstag, 14. Juli 2016

Schuhe shoppen mit Mann und Kinderwagen

In vielen Bereichen ist man es leider bereits gewohnt. Junge Familien mit Kinder werden benachteiligt. Am häufigsten wird in der Arbeitswelt vergessen welchen Aufwand die "Lieben Kleinen" machen, dass sie dann doch einmal öfters krank werden unvorhersehbar Fieber bekommen. Bei vielen Arbeitgebern stößt dies auf Unverständnis.

Was hat dies aber mit Schuhen zu tun? Ganz einfach! Ich höchst persönlich habe heute Nachmittag einen fast schon skandalösen Umstand aufgedeckt, welcher an schieres Kunden-Mobbing grenzt! Beim Besuch einer "Deichmann" Filiale, natürlich Frau, Kind und Kinderwagen im Schlepptau (oder besser meine Frau uns alle anderen) kam ich plötzlich nicht weiter.

Jedes Mal wenn ich mit dem Kinderwagen vom Hauptgang in einen der weiterführenden Wege einbiegen wollte, wurde dieser mutwillig mit Hockern, Bänken oder anderen Sitzgelegenheiten blockiert (siehe Fotos!). Egal ob Frauenschuhe, Männer-Sneacker oder Babyabteilung, nirgends kam ich mit meinem Kinderwagen weiter! Ich hatte faktisch keine Möglichkeit in irgendeine Abteilung abzubiegen! Keiner, aber wirklich keiner der Gänge war blockadefrei, scheinbar absichtlich hatte man sämtliche Wege verstellt.

Pure Boshaftigkeit oder möchte man mich dazu zwingen nur die scheinbaren "Sonderangebote" im Hauptgang zu kaufen? Ein Fall von gezielter Diskreminierung?

Ich bin sicher dass es bei anderen Schuhketten wie "Reno" oder "ABC Schuh-Center" nicht anders ausschaut. Junge Eltern dieser Republik, schaut Euch bei Eurem nächsten Schuheinkauf etwas genauer um. Vielleicht verfassen wir bei ausreichendem Interesse mal ein Schreiben an die Geschäftsleitung dieser Kaufhäuser oder noch besser, eine Petition an den Antidiskriminierungsausschuss des Bundestages! ;o)

Sonntag, 10. Juli 2016

3D Pool für heiße Tage

Passend zum heutigen Wetter erzählte mir meine Frau gerade beim Mittagessen etwas von einem 3D Pool, welchen sich Bekannte angeschafft hätten! Da sie gleich darauf das Thema am Tisch wechselte, blieb ich ein wenig verdutzt zurück. Was genau ist ein 3D Pool? Sind diese Planschbecken für Kinder, welche man im Garten aufstellt nicht von Natur aus in 3D. Gehen also sowohl in die Länge, Breite und auch Tiefe?

Deshalb spekulierte ich in Gedanken kurz auf ein neues 3D System für den Fernseher (siehe selbst erstellte Grafik). Jeder kennt sicherlich noch diese "Kaminfeuer"-DVDs. Da legt man eine Scheibe ein und starrt auf dem Fernseher stundenlang auf ein brennendes Feuer im Kamin.
Vielleicht ist der 3D Pool ja die Weiterentwicklung davon? Zusammen mit der für 3D Fernseher ausgelegten Blu-Ray bekommt man eventuell noch ein 40x40 Zentimeter aufblasbares Fußbad dazu. Dann kann man bei heißem Wetter vor der Glotze sitzen, sich in 3D die Unterwasserwelt anschauen und kühlt sich nebenbei die Füße!

Vielleicht sollte ich mir das Konzept patentieren lassen! ;o)


Am Ende fragte ich dann doch lieber noch einmal nach. Das Ergebnis war ernüchternd.

Es handelt sich tatsächlich nur um einen aufblasbaren Pool für den Garten. In den Seitenwänden sind Figuren von Fischen aufgedruckt, welche zusammen mit speziellen 3D-Schwimmbrillen einen räumlichen Effekt bewirken.

Ich weiß nicht, da fand ich ehrlich gesagt meine Idee für echte Nerds etwas charmanter! ;o)

Samstag, 9. Juli 2016

Leben kann tödlich sein ...

Mit dieser Eröffnung schlage ich ein sehr kontroverses Thema an - Nichtraucherschutz.
Gleich zu Beginn möchte ich auch darauf hinweisen, dass ich absoluter Nichtraucher bin, mein Lebtag noch keine Zigarette geraucht habe und auch mit einem Verbot des Glimmstängels keine Probleme hätte.

Was mich stört ist die derzeitige Präventionspolitik. Die neuen, seit Mai verpflichtenden, Ekelbilder stören mich ziemlich. Zumal sie, wie der Name bereits sagt, nicht nur abschrecken, sondern einfach ekelig sind. Dummerweise werde ich auch als nichtrauchender Supermarktkunde mit diesen Bildchen belästigt. Dies möchte ich nicht! Mal abgesehen von Lungenkrebs und abgestorbenen Gliedmaßen finde ich das rauchende Baby (siehe Foto) besonders pervers.

Eher dümmliche, bei genauerer Betrachtung aber fast schon philosophische Ausmaße nehmen dagegen einige Sprüche auf den Schachtel an. Beispiel: "Rauchen ist tödlich". Was für eine Erkenntnis! Auch das Leben ist nachgewiesen tödlich! Tag für Tag, wenn ich meinen Körper den Umwelteinflüssen wie Sonne, Kohlenhydraten oder der Luft aussetze, altern meine Zellen unaufhaltsam. Es soll wissenschaftlich nachgewiesen sein, dass dies in jedem Falle und umfassend bei allen Menschen tödlich endet! Bekommen wir deshalb beim Standesamt zusammen mit der Geburtsurkunde einen Zettel mit Warnhinweisen betreffs des Lebens ausgehändigt "Leben endet immer tödlich"?


Mensch Leute, lieber Gesetzgeber. Ich sage ja nicht das Prävention unnütz ist. Bei Dingen wie der Sonne, welcher man sich schwer entziehen kann, ist Prävention vor Hautkrebs absolut angebracht. Bei Zigaretten jedoch, wenn sie denn so gefährlich sind und das Gesundheitssystem jährlich Milliarden kosten, warum macht ihr nicht Nägel mit Köpfen? Verbietet den Anbau von Tabak, die Produktion von Zigaretten sowie deren Verkauf. Punkt, Schluss aus und alle Probleme gelöst! Weniger Krebstote, keine Steuermillionen mehr für Präventionskampagnen und ich muss mir beim Wocheneinkauf endlich keine abgefaulten Zehen mehr anschauen!

Dumm nur das die Tabakindustrie dem Staat jährlich satte Steuereinnahmen bringt oder wie erklärt Ihr Euch die Zurückhaltung des Gesetzgebers?

Freitag, 8. Juli 2016

Alles "Neue" bringt der Zeitungskiosk

In Zeiten der digitalen Medien, der E-Books und Facebook-Posts könnte ich wetten, dass einige von Euch eine Buchhandlung oder Zeitungskiosk seit Monaten nicht mehr betreten haben!
Es soll da draußen aber tatsächlich noch eine Generation geben, die sich solche Sachen wie Magazine, Zeitschriften und gedruckte Bücher ins Haus holt um darin zu schmökern.

Gestern bekam ich von der netten Nachbarin gerade rüber, zu Fuß ist sie nicht mehr ganz so fit, den Auftrag ein Magazin aus der Stadt zu besorgen. Diesen Gefallen tat ich ihr gern und war nur eine Stunde später ein ziemlich verdutzter Kunde in einem Zeitungskiosk. Erst dort wurde mir nämlich klar, dass ich nicht so aufmerksam zuhörte als sie mir den Titel der Zeitschrift nannte. Zwar konnte ich mich noch an den Namenszusatz "Neue" erinnern, doch dass es dermaßen viele Zeitschriften mit diesem Wort im Titel gibt, war mir bis dahin nie aufgefallen! (siehe Foto)


Ich hatte mir das ehrlich gesagt etwas einfacher vorgestellt. Der Zusatz "Neue" muss im Konkurrenzkampf zwischen den Magazinen eine zentrale Rolle spielen. Dies kann doch kein Zufall sein. "Das neue Blatt", "Neue Post", "Neue Pause", "Neue Welt" oder "Die neue Frau". So viele Neuigkeiten kann es doch nicht geben. Trotzdem wartete jedes dieser Blätter auf dem Umschlag mit einer scheinbaren Exklusivgeschichte auf.

Um dieser Industrie neuen Stoff für ihren schier unstillbaren Wissensdurst zu bieten, habe ich kurz überlegt die Exklusivrechte an den Bilder der Geburt unseres zweiten Kindes an eine dieser Redaktionen zu verkaufen. Ich schätze aber dies interessiert dann doch einige Leute zu wenig.

Kurzum. Bei Durchschnittspreisen zwischen 50 Cent und einem Euro, habe ich meiner Nachbarin fünf dieser Magazine gekauft. Eine davon scheint die Richtige gewesen zu sein. Sie hat alle fünf freudestrahlend in Empfang genommen und sich nicht beschwert. Böse Zungen könnten jetzt jedoch behaupten, dass all diese Zeitschriften ein solch abgestumpftes Profil besitzen, dass sie ohne weiteres gegeneinander austauschbar sind.

So und jetzt zurück an meinen E-Book-Reader!

Montag, 4. Juli 2016

Mutter und Kind auf dem Motorroller

Weshalb hat vor einigen Jahren der "Mutter-Kind-Parkplatz" (kurz: MKP) eigentlich solch einen Aufschwung erlebt? Das er sicherlich schon eher erfunden wurde, bezweifle ich in keiner Weise. Doch erst vor einigen Jahren schickten sich plötzlich jedes Kaufhaus, jeder Supermarkt und fast alle Parkhäuser an, neben den gesetzlich verpflichtenden Behindertenparkplätzen diese MKPs einzuführen. Ich sag ganz ehrlich ich finde die Idee inzwischen, da wir selbst ein Kind haben, super toll. Die MKPs sind meist etwas breiter wie die normalen Parknieschen, weshalb man den Knirps einfacher auf seinen Sitz verfrachten kann oder die Babyschale bei Bedarf auch einmal umbauen kann, ohne dem Nachbarauto einen Kratzer im Lack zu verpassen.

Wie aber bereits angedeutet, sind die MKPs nur ein freiwilliger Service der Betreiber. Im Gegensatz zu Behindertenparkplätzen kann ein Verstoß nicht mit einem Bußgeld geahndet werden. Auf gut Deutsch, da kann sich jeder mit seinem Wagen drauf stellen, der möchte. Außer ein schlechtes Gewissen am Abend kann im faktisch niemand auf die Pelle rücken. Dieser Umstand spricht sich scheinbar immer weiter herum. So kommt es dass die MKPs in letzter Zeit immer häufiger von Unbefugten besetzt sind.

Der von Mama und Papa tiefer gelegte BMW mit Heckspoiler, dessen Fahrer sich schnell noch ein Pickelwässerchen aus der Drogerie holen muss bevor er zu seinem Date geht. Der grauhaarige Rentner, dem beim zu schnellen Einparken fast der Hut und die Toilettenpapierrolle aus der hinteren Abläge fällt. Die Klientel ist mannigfaltig.

Heute jedoch durfte ich eine äußerst seltene Form der Großfamilie beobachten, welche die MKPs für sich in Anspruch nahm. Die vierköpfige Großfamilie beim Wocheneinkauf auf einem 50 Kubik Motorroller. Großzügiger weise nutzten die Roller nur einen Parkplatz für gleich zwei Gefährte (siehe Foto). Man sollte ihnen aus Dank einen Orden verleihen!


Ich dagegen musste deshalb zwei Reihen weiter hinten parken. Links von mir ein Gestrüpp im Rücken achtete ich peinlichst darauf, dass meine Tochter auf der anderen Seite mit ihrem Nuckelband nicht an den blauen Skoda nebenan kam. Selbst auf dem Nachhauseweg nach dem Einkauf verspürte ich solch ein unbestimmtes Bedürfnis einen Rollerfahrer von seinem Gefährt zu stoßen.

Freitag, 1. Juli 2016

Wehmut und Brettspiele

Heute bin ich seit Monaten mal wieder in solch einer richtig großen Spielwarenhandlung gewesen, deren Namen ich an dieser Stelle nicht nennen möchte (zumindest nicht bis ich ein gewisses Sümmchen Sponsoring-Gelder überwiesen bekomme). Es ging darum ein Geburtstagsgeschenk für meine sechsjährige Nichte zu bekommen. Natürlich hätte ich dabei gleich zu dem Regal mit den Nintendo-Spielen oder am besten gleich bei den Tablets vorbei schauen können. Ich habe mir aber mal die Zeit genommen und bin in aller Seelenruhe durch den gesamten Laden geschlendert.

In der Abteilung mit den Brettspielen habe ich dann fast schon ein wenig Augenpipi bekommen. Da gab es doch tatsächlich eine ganz toll gemachte Juniorausgabe der "Siedler von Catan". Ich setze jetzt einfach mal voraus, dass meine Leser hier, zumindest in groben Zügen, diesen Brettspieleklassiker kennen. Mit niedlicheren Grafiken, weniger Karten und vereinfachten Regeln können nun bereits Sechsjährige ihre eigene kleine Inselwirtschaft aufbauen, Handel treiben und Strategien gegen andere Spieler aushecken. Wirklich echt toll gemacht (siehe Foto).


Als Kind haben wir zu Hause regelmäßig Brettspieleabende veranstaltet. In meiner Zeit der Berufsausbildung haben wir im Internat hin und wieder Brettspiele gezockt und auch in Zeiten meiner ersten eigenen Wohnung kann ich mich erinnern, regelmäßig die Nachbarn von gegenüber und Freunde zu Brettspielen eingeladen zu haben.

Nach zehn Minuten mit der Spielepackung in der Hand und zurück aus meiner eigenen kleinen Traumwelt aus wehmütiger Erinnerung, war ich fast versucht meiner Nichte dieses Spiel zu kaufen. Blieb nur das Problem: "Wie erkläre ich der Kleinen, dass eine Schachtel mit bunten Karten, einem Würfel und vielen tollen lustigen Plastikfiguren, tausend Mal besser ist als etwa "Angry Birds" auf einem doofen Tablet oder Pferde füttern in einer sinnfreien Tiersimulation auf einem Nintendo DS?".

Eine Lösung für das Problem fand ich nicht. Am Ende stellte ich die Packung wieder ins Regal, kaufte aber auch keines der anderen gewünschten Dinge. Zwar muss mir nun spätestens nächste Woche kurzfristig etwas einfallen, doch sei es drum. Dies war ich heute meinen geliebten Brettspielen einfach schuldig!

Donnerstag, 30. Juni 2016

Landwirte auf Abwegen

Milchpreise im Keller, Subventionen der EU bleiben aus, Traktorkorso vor dem Parlament in Straßburg, Landwirte kämpfen um ihr Überleben. Mit diesen oder ähnlichen Nachrichten warten die Nachrichten in den letzten Monaten immer wieder auf. Mal liegt es an der abgeschafften Milchquote innerhalb der Europäischen Union und der damit einhergehenden Überproduktion, dann ist es das Agrarembargo Russlands und natürlich trägt der Konsument eine gewisse Mitschuld.

Vielen Bauern gelingt es unter diesen Bedingungen nicht mehr ihren Betrieb wirtschaftlich rentabel zu führen. Umso erschrockener war ich als ich dieses Schild (siehe Bild) letzte Woche in unserem Urlaub im Havelland, an einem Feldrain fotografierte!

"Landwirtschaft mit guten Kontakten zu Unterwelt!"


Was bedeutet dies in diesen wirtschaftlich schwierigen Zeiten genau? Ist es wirklich schon so weit, dass die deutschen Landwirte mit der Mafia kooperieren? Wird auf den Feldern bald statt Getreide nur noch Hanf angebaut? Roter Moon, statt gelbem Raps soweit das Auge reicht um daraus Kokain zu gewinnen? Oder verkaufen Bauern ihr Grund und Boden an zwielichtige Zuhälter aus Osteuropa um darauf Vergnügungsviertel zu errichten?

Wie gefährlich kann es wirklich werden, wenn deutsche Bauern anstatt Firmenzentralen mit Traktoren zu blockieren, jetzt plakativ ankündigen ihre Kontakte zur Unterwelt auszubauen? Spätestens dies sollte die Politik und Konzerne wach rütteln! Sollten die Bauern nämlich Ernst machen, ist es aus mit dem Dinkelbrot beim Bäcker, dann gibt es dort bald nur noch Hasch-Kekse. Die Farbe der Frischmilch in den Supermarktregalen variiert zwischen giftgrün und lila, je nach Zusammensetzung der halluzinogenen Droge welche beigemischt ist.

Mittwoch, 22. Juni 2016

Der Niedergang der deutschen Küche

Ihr braucht sicherlich nicht lange in diesem Blog suchen, einen Beitrag zu finden in dem ich über Fertiggerichte statt zünftiger Hausmannskost schwadroniere. Meist gekrönt mit einem recht absurden Beispiel aus der aktuellen Konsumwelt. Bei mir immer noch sehr beliebt der "Rührei-Würzer"!

Doch auch wenn ich mich wiederhole, bin ich der Meinung vor allem jüngere Semester unter uns, können gar nicht mehr richtig kochen. Vielleicht ein paar Nudeln mit Tomatensoße. Meist aber scheitert es schon bei den Koch- bzw. Dünstzeiten von einfachen Gemüsesorten. Von einem anständigen Braten aus dem Stehgreif, wage ich hier nicht zu sprechen.

Warum aber auch. Für alles gibt es inzwischen seit Jahrzehnten die Maggi-Fixe. Kaum ein Gericht, welches man nicht mit diesen Tüten zubereiten kann. Dabei wird das Sortiment von Jahr zu Jahr größer. Immer neue Kreationen drängen auf den Markt.

Kein Wunder dass in Großstädten inzwischen Kochkurse wie Pilze aus dem Boden sprießen, in denen man lernen kann, wie man von den Tütengerichten wieder weg zur normalen Hausmannskost zurück findet.

Diese Initiativen erfahren in diesem Sommer jedoch einen herben Rückschlag. Nicht dass etwa die Umsätze bei den Fix-Gerichten über Nacht um 20% angezogen hätten, nein! Viel schlimmer!
Ein findiger Hersteller (sicherlich aus China) wirft nun das Ordnungssystem für Maggi-Fixe (siehe Foto) auf den Markt. Ähnlich einem Karteikasten kann man dort seine Fertigtüten übersichtlich einsortieren und jederzeit schnell darauf zugreifen. Mit dieser Maßnahme zementieren sich die unsäglichen Fixe noch fester im Küchenschrank ein und verdrängen Soßenfond, Koriander und Semmelbrösel endgültig aus den Schubfächern und Vorratskammern.


Ein echter Abgesang auf das selbst zubereitete Essen und ein ernst zu nehmender Angriff auf die individuellen Geschmacksknospen einer ganzen Nation! Man fragt sich ob manche Supermärkte sich der Reichweite und Folgen ihrer Angebote bewusst sind! ;o)

Sonntag, 19. Juni 2016

Von Bienen, Blumen und Babys

Viele Eltern stehen, wenn das zweite Kind im Anmarsch ist, vor dem Problem: "Wie erkläre ich es dem zukünftigen Geschwisterchen!". Die mir bekannteste Regel, welche auch von vielen angewandt wird, das neue Geschwisterchen bringt dem bisherigen Kind ein Willkommensgeschenk aus dem Krankenhaus mit. Damit soll der Zusammenhalt gleich von Anfang an gestärkt sowie Neid und Eifersucht minimiert werden.

Wie erklärt man einem knapp zweijährigen Kind jedoch bereits vor der Geburt, warum Mamas Bauch immer runder wird, sie sich manchmal wie eine 85jährige durch die Wohnung bewegt und sehr häufig zum Onkel Doktor muss?

Also wir haben da ein ganz tolles Bilderbuch, zeigen ihr regelmäßig die neuen kleinen Strampler und Bodys welche wir kaufen und auch bei den Ultraschallterminen ist die Kleine live mit dabei.

Gestern, als wir auf Besuch bei der Familie waren, entdeckte unsere Tochter plötzlich in einer versteckten Ecke des Esszimmers ein Puppenhaus. Soweit nichts Ungewöhnliches. Betten umstellen, Schrankwand einräumen, sie war voll in ihrem Element! Plötzlich rief sie aber auf ihre niedliche Art und Weise: "Papa helfen, Papa helfen ...!" und streckte mir zwei ungewöhnliche Mini-Möbelstücke entgegen, welche sie keinem Zimmer zuordnen konnte (siehe Foto).



Tja, dass es so etwas als Einrichtung für Puppenhäuser gibt, wusste ich ehrlich bisher nicht! Aber da hätten wir uns den Spaß mit der Aufklärung rund um Mamas neuerliche Schwangerschaft viel leichter machen können! ;o)

Donnerstag, 16. Juni 2016

Willkommen in der Moderne!

Schon seit Wochen fällt mir ein recht betagter Mercedes-PKW mit stumpfen Lack, unzähligen Rostbeulen und blinden Scheinwerfern auf, welcher ab und an mal in der Nachbarschaft parkt (siehe Foto). Ich vermute mal es ist ein Student der hiesigen Fachhochschule, der eine kleine Wohnung oder Wohngemeinschaft in der Nähe bewohnt.

Es sei ihm verziehen, dass er ab und an mal meinen Lieblingsparkplatz in der Straße belegt. ;o) Viel lustiger finde ich jedoch den auffällig grünen Aufkleber auf seiner Kofferraumklappe. Dieser bewegt mich immer wieder zu einem kleinen Schmunzeln.
Dort steht geschrieben: "Moderne Landwirtschaft ist unverzichtbar!".


Wie oft hat es mir bereits in den Fingern gejuckt, mir einen wasserfesten Fasermaler zu schnappen und darunter zu schreiben: "Ein neues Auto tät es für`s Erste auch ...". Schade, dass dies sicherlich den Tatbestand der Sachbeschädigung erfüllen würde.

Lange Rede kurzer Sinn. Dies ist mal wieder ein tolles Beispiel für skurrile Situationen, die wohl jedem von uns im Alltag begegnen! ;o)

Samstag, 4. Juni 2016

Fußball EM 2016 - Fan oder Patriot?

Immer wieder werde ich vor Entscheidungen gestellt, welchen ich so in der Vergangenheit nie begegnete.

Eigentlich braucht man dieser Tage, kurz vor Eröffnung der Fußball Europameisterschaft 2016, beim Einkauf nicht die Augen nach Fanartikeln offen halten. Vielmehr wird man davon erschlagen. Selbst mit geschlossenen Augen würde man eher früher als später im Supermarkt einem Fanartikel begegnen.

In der Molkereiabteilung meiner Einkaufsstätte wurde ich nun aber vor eine echte Gewissensfrage gestellt! Kaufe ich meine gekochten "Halbzeit-Eier" nun eigentlich im Fußball-Design und oute mich als Fan dieser Sportart oder greife ich dann doch lieber zum "Schwarz-Rot-Goldenen" Ei und stehe patriotisch hinter meiner Nation? Ich konnte mich echt nicht entscheiden.

Erst nach kurzem Nachdenken fiel mir dann ein: "Im Grunde habe ich noch nie in der Halbzeit eines Fußballspiels fertig gekochte Eier gegessen!". In der Regel gibt es Kartoffelchips, Bier, Mineralwasser und eventuell ein wenig Schokolade, aber nie Eier! Wird mir hier etwa von der cleveren Marketingmaschinerie wieder einmal etwas aufgeschwatzt?

Egal. Schließlich kann man die Eier auch mit auf die Arbeit nehmen oder im Kreise der Familie zum Frühstück verspeisen. Dies klärt aber noch immer nicht mein Dilemma - Fan oder Patriot?


Ach, wie herrlich einfach sind die wenigen Monate am Anfang des Jahres, wenn einem die Teile als bunt gefärbt und gekochte Ostereier verkauft werden. Selbst mit der restjährigen Deklaration als "buntes Frühstücksei" gehe ich noch mit. Aber warum müsst ihr mich derart auf die Probe stellen?

Ich denke ich werde einfach von jeder Sorte eine Packung nehmen, damit wäre ich auf der sicheren Seite. Bei Betrachtung des Haltbarkeitsdatums (25.06.) fällt mir jedoch auf, dass der Hersteller entweder nicht davon ausgeht, dass Deutschland am 10.07. im Finale des Wettbewerbs steht oder die Eier so gut schmecken, dass die vorangegangenen Halbzeiten ausreichten um alle Eier zu verdrücken.

In diesem Sinne ... Mahlzeit!

Donnerstag, 2. Juni 2016

Schwere Zeiten für Zauberlehrlinge - Grill den Harry!

Es ist wieder so weit. Die Sonne knallt vom Himmel, der Badesee frohlockt zum Badespaß, da darf beim Deutschen natürlich der Grill nicht fehlen.
Wenngleich die Grillkultur bei vielen europäischen Nachbarn nicht ganz so stark, bis gar nicht, ausgebildet ist, gibt es kaum einen Deutschen der dieser Tätigkeit im Sommer nicht entgegenfiebert.

Egal ob Holzkohle-, Gas- oder Elektrogrill, trotz aller Glaubensfragen wird gegrillt was das Zeug hält. Die Zeiten in denen dabei einfach marinierte Steaks und ein paar Würstchen aufs Rost kamen, sind längst vorbei. Die Vorlieben fächern sich inzwischen immer weiter auf. Geflügel, Fisch, Gemüse und gar Obst tummeln sich neben Rind und Schwein über der Holzkohle. Unterstützt wird dieser Trend natürlich von der Lebensmittelindustrie. An immer raffinierteren Gerichten lässt sich natürlich auch immer mehr Geld verdienen. Da verblasst das schnöden Schweinesteak von damals.

Ob scharf eingelegte Grillkartoffeln, ein vegetarischer Schaschlik-Spieß mit Feta-Käse oder Regenbogenforelle in einem Backteig aus Chia-Samen. In diesem Jahr ist mir bereits einiges untergekommen. Nun musste ich aber feststellen, dass man allem scheinbar die Krone aufsetzen kann!

So ruft ein bekannter Backwarenhersteller auf großen Plakaten in verschiedenen Supermärkten dazu auf:"Grill den Harry!".


So weit ist es also gekommen! Nach sieben Büchern, acht Kinofilmen und vielen Jahren in denen millionen Kinder mit Tränen in den Augen jedem neuen Event entgegenfieberten, hat der Zauberlehrling aus der Feder von Joanne K. Rowling scheinbar endgültig ausgedient. Einer Hexenjagd gleich, ruft man nun in aller Öffentlichkeit dazu auf!

Armer Harry! Bleibt zu hoffen, dass ihn sein Zauberbesen "Nimbus 2000" schnell genug davon trägt wenn er mal wieder über Deutschlands Gärten, Hinterhöfe und Balkone hinweg fegt!

Montag, 30. Mai 2016

Wie der Affe auf dem Schleifstein

Die Temperaturen steigen, die Luftfeuchtigkeit der letzten Tage ist unerträglich und auch die damit einhergehenden Unwetter sind in den letzten beiden Nächten über uns hinweg gezogen. Längst haben die Freibäder geöffnet und auch die Leute tragen immer weniger Stoff auf der Haut. Doch weder möchte ich über das Wetter, noch über diese komischen kurzen Hosen bei den Damen reden, welche sie sich inzwischen bis fast unter die Achseln ziehen. Das nennt sich angeblich Modetrend! ;o)

Mir hingegen sind zahllose Strandräder aufgefallen, welche bei uns in der Stadt durch die Häuserschluchten kurven. Vom Aussehen werden sie gern auch mit Holländerrädern verwechselt. Ihr kennt diese Teile, dicker runder Rahmen, noch dickere und breitere Reifen, das Hinterrad meist durch ein sehr tief gezogenes Schutzblech verborgen, Sattel und Lenker scheinen den späten 1950er Jahren entsprungen zu sein.

Eigentlich haben diese Räder durchaus einen praktischen Zweck. Am Strand soll man durch diese breite Bereifung nicht im Sand einsinken. Alle anderen "Stilelemente" wie die Uralt-Sättel und antiquarischen Lenker, waren ursprünglich den alten wieder aufgearbeiteten Fahrradrahmen geschuldet, welche man zu einem günstigen Strandrad umarbeitete.

Nun aber scheint auch diese Form des Strandrades zu einem Modetrend geworden zu sein.
Wozu aber? Mal abgesehen von der kleinen 150 Meter-Schneise am nahegelegenen Baggersee kenne ich in den nächsten 100 Kilometern Umkreis keinen einzigen Strand!

Somit haben die breiten Räder, welche man problemlos auch an einem Traktor montieren könnte, keinen Sinn. Ganz im Gegenteil! Wer im Physikunterricht aufgepasst hat, wird erkennen, dass es durch die Reibung viel schwerer ist mit den Teilen zu fahren. Nutzen die Mädels die Strandräder also insgeheim als Fitnessgeräte um die Figur auch nach dem zweiten Eisbecher in der Woche zu halten?

Hinzu kommen noch extrem billige Ausführungen der Räder "Made in Fernost". Ich habe mal das Strandrad meiner Schwägerin angehoben. Den Begriff "Alu-Rahmen" haben diese Drahtesel noch nie gehört, sauschwer und oft schlecht verschweißt trifft es eher!


Desweiteren noch die bereits angesprochenen ledernen Flachsättel und die extrem hoch eingestellten Lenker. Der ein oder andere mag das eventuell noch mit einer gesünderen Haltung auf dem Fahrrad begründen, für mich schaut es dagegen vor allem nach dem bereits im Titel benannten "Affen auf dem Schleifstein" aus.

Warum also?
Warum kauft ihr euch diese überteuerten, schweren sowie unpraktischen Vehikel?
Damit ihr cooler seit wie die anderen?
Totale Fehlentscheidung. Mit meinem KTM-Citybike habe ich bisher jede noch so lange Radtour überstanden, es wiegt zehnmal weniger und ist durch Gepäckträger & Co. weitaus praktischer.

Man muss einfach nicht jeden Schwachsinn nachahmen, nur weil der Nachbar oder die Freundin es ebenfalls besitzen! ;o)

Sonntag, 29. Mai 2016

Fußball EM 2016 - Von schlechten Nachbarn und beliebten Fußballspielern

Natürlich hatte ich mich auch in diesem Jahr darauf eingestellt, hier im Blog, das ein oder andere Fußballthema aufzunehmen. Ganz klar, es ist Fußball-Europameisterschaft. Kaum einen lässt dieses Großereignis unberührt. Dachte ich jedoch, dass wie vor zwei Jahren bei der Weltmeisterschaft, die lustigen Begebenheiten oder skurrile Produkte die Texte beherrschen, schleicht sich in diesem Jahr verstärkt die Politik in die Themen.

Beschäftigten wir uns erst vor wenigen Tagen mit der Prämisse "Die AfD und die Kinderschokolade", hat der AfD-Parteivize Alexander Gauland dem ganzen noch einmal ein Krönchen aufgesetzt! Sinngemäß äußerte er in der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung": "Jérôme Boateng mögen viele für einen tollen Fußballspieler halten, als Nachbarn wollten ihn die wenigsten.".


Hm, da hat aber jemand glaube nicht richtig nachgedacht. Ich habe diese Aussage einfach mal an meiner persönlichen Situation analysiert.

Was würde sich in meinem Leben ändern, wenn Jérôme Boateng mein Nachbar wäre?

1.
Die Preise für Grundstücke und Häuser dürften sich sehr positiv entwickeln wenn ein solcher Multimillionär in der Nachbarschaft wohnt. Gut wenn man mal Haus und Grundstück verkaufen möchte. Zustand jetzt ... runtergekommene Nachbarklitsche. Ich glaub derzeit müsste ich noch was drauflegen um beides los zu werden.

2.
Der nette Gärtner, welchen ein solcher Star sicherlich angestellt hat, würde den Rasen und das Unkraut auf dem Nachbargrundstück in Schach halten, sodass es sich nicht wie jetzt, jedes Mal in meinem Garten ausbreitet!

3.
Lamborghini, Bugatti, Porsche und BMW. Endlich vernünftige und gepflegte Autos in den Parkbuchten und Einfahrten der Straße. Wie gern würde ich auf den 23 Jahre alten "Ford Escort" vom Nachbarn verzichten, welcher regelmäßig vor meiner Einfahrt parkend sein Öl verliert.

4.
Grillpartys. Wenn den mal der Herr Boateng zu Hause ist, was nicht oft der Fall sein wird, wird es auch mal den ein oder anderen Grillabend geben. Selbst wenn ich mich nicht der Illusion hingebe dort eingeladen zu sein, so ist mir das zu erwartende leichte klirren der Schampusgläser tausendfach lieber wie die Studentenfete am gestrigen Samstag hinter unserem Schlafzimmerfenster. Ghettoblaster-Musik bis halb Vier in der Früh muss nicht sein.

5.
Nettes kommen und gehen. Wie bei Punkt 4 bereits festgestellt, wird der Herr Boateng zwar nicht oft daheim sein, trotzdem gehe ich bei zufälligen Treffen vor der Haustür davon aus, dass ein Star diesen Kalibers den Anstand hat zu Grüßen oder sich zu verabschieden. Gleiches gilt für seine zu erwartende Hausangestellten.
Im Augenblick habe ich einen Nachbarn, der mir bei jeder Gelegenheit, weit aus dem Fensterbrett gelehnt, dumme Sprüche zuwirft. Desweiteren bin ich der Meinung, dass er seit Jahren hinter der Gardine protokolliert, wann ich am Wochenende von Kinobesuchen oder Konzerten nach Hause zurück kehre. Ich glaube nicht dass solche Trivialitäten Jérôme Boateng wirklich interessieren.

Ihr seht, der Herr Gauland hat seine Äußerungen nicht gut durchdacht. Sollte sich Jérôme Boateng noch vor der Europameisterschaft 2016 dazu entschließen in unsere Nachbarhaus zu ziehen, würde ich mich freiwillig zum Möbelschleppen anbieten. Nicht ganz uneigennützig aber ich denke wir kommen miteinander aus! ;o)

In diesem Sinne ... auf gute Nachbarschaft!

Mittwoch, 25. Mai 2016

Fußball EM 2016 - Andere Zeiten, andere Gesichtspunkte ... andere Meinungen

Eine aktuelle Meldung in etlichen Nachrichtensendungen ließ mich heute aufhorchen!
Der Süßwarenhersteller "Ferrero" zeigt zur Fußball EM 2016, Kinderfotos unserer Nationalspieler auf den Tafeln der "Kinderschokolade". Aufmerksame Leser von "Alltag Querbeet" werden jetzt sofort denken: "Das hatten wir doch schon einmal!", und genau so ist es!
Unter dem Titel "Süße Fratzen" berichtete ich an dieser Stelle bereits am 01. Juni 2014 von der identischen Aktion zur Fußball Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien.

Natürlich lag mir bereits ein beißender Kommentar auf der Zunge. Wie langweilig ist das denn!? Zwei Mal die gleich Aktion, ist "Ferrero" diesmal nichts besseres eingefallen?

Auf den zweiten Blick ist das Thema jedoch immer noch (oder schon wieder?) recht interessant. Vor dem Hintergrund der politischen Ereignisse der letzten beiden Jahre, hat diese Aktion vor allem im Internet einen ganz anderen Kontext erhalten. Sinnierte ich damals vor allem in Richtung: "Toll das mal nicht immer nur perfekte Menschen auf der Verpackung abgebildet werden.", geht das nun in eine völlig andere Richtung.


Plötzlich beginnen in sozialen Netzwerken, Ortsverbände der Partei "Alternative für Deutschland" (kurz "AfD") über Kinderbilder von Spielern wie Jérôme Boateng oder İlkay Gündoğan zu schwadronieren. Dumme Sprüche über Solidaritätsaktionen für Migrationskinder begleiten die Diskussion ... und so weiter.

Echt, ich finde es erschreckend wie ein und das selbe Thema in nur zwei Jahren eine so unterschiedliche Reaktion in der Bevölkerung hervorrufen kann. Dies beweist jedoch wie stark freiwillig oder nicht uns alle die derzeitigen Flüchtlingsströme beeinflussen.

Ich hoffe nur wir lassen uns dadurch nicht die Fußball EM ab 10.Juni diesen Jahres kaputt machen. Zumindest ich habe nichts gegen Jérôme Boateng auf meiner Schokolade! ;o)

Freitag, 20. Mai 2016

Da brat mir doch einer ein ... Ei!

Seit der Erfindung von "Maggi Fix" und Konsorten, wird es den Menschen immer einfacher gemacht, aufwendige Gerichte zu kochen. Waren es am Anfang vor allem Tütensuppen, welche man durch einfache Zugabe von Wasser, in ein paar Minuten zaubern konnte, vergrößerte sich bald das Sortiment. Vor allem Aufläufe erfreuten sich im letzten Jahrzehnt großer Beliebtheit. Doch die Gerichte wurden immer raffinierter, überbackene Hähnchenfilets, Zucchini/Auberginen-Gratin und was es nicht alles gibt.
Selbst für einstmals einfache Gerichte wie Gulasch oder Rouladen tummeln sich diese kleinen Tüten im Supermarktregal und machen es dem Konsumenten unglaublich einfach. Fakt ist, kaum jemand unter 40 Jahren ist heute noch in der Lage ohne aufwendiges Kochbuch die zehn beliebtesten deutschen Gerichte zuzubereiten. Oft scheitert es bereits am oben erwähnten Gulasch.

Wer nun aber dachte: "Nun gut, das Ende der Fahnenstange ist erreicht!" irrt gewaltig. Heute musste ich beim Einkauf allen Ernstes das "Rührei-Gewürzsalz" entdecken! (siehe Foto).

Jetzt traut man also der Generation "McDonalds" nicht mal mehr zu, sich ihr Rührei selbst mit Pfeffer, Salz und anderen Gewürzen abzuschmecken!
Natürlich läuft man bei der Selbstwürzung permanent Gefahr, sich das Ei zu versalzen, wo aber bleibt die Individualität? Der eine schneidet sich gern noch ein paar Ringe Frühlingszwiebeln ins Rührei, mein Nachbar schwört auf zwei Oreganoblätter und ganz hartgesottene sollen auch schon mal den allseits beliebten Knoblauch in der Bratpfanne versenken.
Nun aber wird tatsächlich versucht unseren Geschmack auch noch beim Rührei gleichzuschalten! Schlimm genug dass viele Kinder inzwischen den "Maggi-Geschmack" der Hausmannskost vorziehen. Ich sehe es schon kommen, dass mich meine Tochter in zehn Jahren fragen wird, wenn der "Rührei-Würzer" leer ist, welche Zutaten man stattdessen ans Frühstücksei gibt.


Du liebe Güte! Traut man den Menschen heut zu Tage einfach gar nichts mehr zu oder ist das Verlangen der Gewinnmaximierung bei den Herstellern inzwischen so groß, dass man es billigend akzeptiert den Käufer für dumm zu verkaufen? Frei dem Motto: "Irgendein Idiot wird es schon benutzen!".

Ich finde. Ein Produkt welches man wirklich nicht braucht!

Mittwoch, 4. Mai 2016

Seriöse Nachrichten auf den ersten Blick

Ich gebe zu, ich bin gerne gut informiert.
Wie Millionen anderer Mitmenschen, nutze ich dazu mein Smartphone. Um nicht alle Internetseiten mit Nachrichten täglich abklappern zu müssen, sammelt für mich ein News-Reader relevante Themen. Eine schnuckelige kleine App, welche mir bei meinen bevorzugten Anbietern die Schlagzeilen zusammenstellt und anzeigt. Interessiert mich ein Thema genauer, kann ich darauf klicken und bekomme den gesamten Artikel oder Bericht. In der illustren Runde befinden sich etwa Politik und Wirtschaft von der "Tagesschau", Techniknews von "Golem.de" sowie einige Verlagsseiten und Blogs welche ich verfolge.

Auch heute Morgen blickte ich beim Frühstück auf mein Handy um schnell und präzise informiert zu sein, bevor es ins Büro geht. "Amerikanische Notenbank senkt den Leitzins weiter!" oder "Brasilianisches Parlament setzt Präsidentin Rousseff ab!" erwartete ich in den Überschriften, doch weit gefehlt! (siehe Foto)


Gleich auf der ersten Seite wurde ich darüber informiert, dass sich die Vereinigten Arabischen Emirate einen Berg wünschen, damit sich Wetterwolken abregnen können und die Wüste begrünen. Desweiteren machte sich ein Experte Gedanken vor zu intensiven zwischenmenschlichen Begegnungen in selbstfahrenden Autos! Welche Gefahren könnte die mit sich bringen, wie steht es mit dem Versicherungsschutz!

Mal ganz abgesehen, dass ich andere ablenkenden Tätigkeiten beim Autofahren für wahrscheinlicher halte, muss ich an dieser Stelle bemerken, dass ich keines dieser Autos bisher persönlich gesehen habe. Natürlich liest man ab und an darüber, doch bis die Thematik "Fortpflanzung auf Deutschlands Straßen" an Brisanz gewinnt, dürfte noch einige Zeit vergehen.
Genauso lange werden die Saudis und Nachbarn wahrscheinlich brauchen um ihren Berg aufzuschütten. Fragt sich wo sie den ganzen Abraum herbekommen. Gegen ein entsprechendes Sümmchen verkaufe ich ihnen gern den Kiesberg bei uns hinterm Haus. ;o)

Sonntag, 24. April 2016

Wenn es abends länger hell bleibt ...

... dann muss dies nicht unbedingt an der Sonnenwende liegen, welche die Tage im Frühjahr später auch noch hell sein lässt. Nein, es kann auch an einem bekannten Drogeriemarkt liegen!

Dort gibt es sicherlich nur für kurze Zeit, eine Kerze welche "gratis" ganze 3 Stunden länger Licht spendet! Kannte man solche Bonuszugabe bisher nur bei Lebensmitteln, scheint das Beispiel auch bei Kerzen Schule zu machen. Dass halte ich sogar für ganz logisch. Kaufe ich mir etwa eine Tafel Schokolade mit 20 Gramm zusätzlichem Gratisinhalt sowie eine Limonade mit 75ml Dreingabe, brauche ich abends schließlich länger um sie zu verzehren. Möchte ich dies nicht im Dunklen bewerkstelligen, kaufe ich mir nun einfach diese Kerze und habe somit auch an Stellen ohne elektrischem Licht, in aller Ruhe die Chance dazu!


Überlegt doch mal auf welche Bereiche man diese "Gratis-Zeit-Zugaben" alles anwenden könnte. Etwa bei Zeitschriften und Büchern. Dann schreibt man halt nicht: "Diesmal mit 20 Extraseiten!" sondern: "45 Minuten länger Lesespaß!". Dies klingt doch gleich viel besser!

Ein weiteres Einsatzgebiet sehe ich bei der "Deutschen Bahn". Etwa wenn der Zug eine Stunde Verspätung hat, könnte man Durchsagen veranlassen wie etwa: "Heute erhalten sie zusätzliche 60 Minuten Fahrspaß und Komfort in unserem Zügen zum selben Preis!".

Ich verstehe nicht, dass erst eine Drogerie kommen musste, um zu zeigen, dass man Verkaufsanreize auch durch die Zugabe von Zeit schaffen kann! Wie ich finde, ein ganz neues Konzept. Achtet mal drauf!

Montag, 18. April 2016

Verfehlung 2.0 - Strafe leicht gemacht

Zu meinem heutigen Thema bewegte mich ein Radiobericht, welchen ich am Morgen im Auto hörte. Darin wurde berichtet, der Ostdeutsche Sparkassenverband stellt ein neues, noch einfacheres Bezahlsystem vor. Damit könne man unter anderem bei Behörden per Handy-App und mit einem Klick, Ordnungs- oder Verwarngelder bezahlen.

Nicht so dass wir in Deutschland mit "PayPal" und diversen kleineren Mitbewerbern einige sehr potente Zahlungsdienste auf dem Markt haben. Klar kann der deutsche Sparkassenverband einen weiteren Wettbewerber schaffen. Den Kunden freut es wenn Bewegung auf dem Markt ist und im besten Fall die Preise purzeln, dass Argument mit den Strafzetteln fand ich aber ein wenig unpassend.

Warum muss man dem Täter bei einer Ordnungswidrigkeit, das Leben (sprich die Strafzahlung) danach auch noch einfach gestalten? Konterkariert dies nicht den Effekt des Bereuens, des Lernens? Wenn das Parkhaus um die Ecke fast 10€ kostet, ich aber die 15€ für das Falschparken in Zukunft bequem mit einer Handy-App (am besten noch mit QR Code auf dem Knöllchen) bezahlen kann, wo macht so etwas Sinn? Oder bekräftigt diese Vorgehensweise eher den schon immer vorgeworfenen Gedanken des Abzockens seitens der Städte und Gemeinden? Dann hätte man bei den Ordnungsämtern aber längst mal "PayPal" als offizielle Zahlungsmöglichkeit einführen können.
Doch ganz im Gegenteil, ich würde die Täter mit einem Einzahlbeleg dazu zwingen, ihre Bank zu den ungünstigsten Öffnungszeiten am Schalter aufzusuchen. Dann wird nämlich der Gang zum Bankinstitut zur eigentlichen Strafe. Viele juckt in der heutigen Zeit das Verwarngeld nur wenig, fehlende Zeit ist da schön eine größere Bürde.


Spinnen wir den Gedanken mal überspitzt weiter. Fährt der Häftling im Strafvollzug in Zukunft nicht mehr in der Justizvollzugsanstalt ein, sondern klebt sich Folien mit stilisierten Gitterstäben ins Küchenfenster? Bedeutet gemeinnützige Arbeit bald nicht mehr das Herrichten von Kinderspielplätzen sondern das Verkosten neuer Eissorten bei "McDonalds"?

Verrückte Welt, verrückte Welt ...

Mittwoch, 13. April 2016

Konfitüre aus Panama

Was tut man als ostdeutscher Bürger nicht alles für sein Umfeld! Damit spreche ich nicht die immer wieder aufgekochten Statistiken an, wir Ossis wären immer hilfsbereiter als andere usw. Dies kann ich ehrlich gesagt schlecht objektiv einschätzen.

Was ich aber weiß, Pakete mit ostdeutschen Konsumprodukten sind bei der Verwandtschaft und Freunden aus Westdeutschland in der Regel sehr beliebt. Seien es die leckeren "Halloren Kugeln", der unverwechselbare "Bautzner Senf", zartschmelzender Nougat von "Viba", der Nutella-Ersatz "Nudossi" oder nicht zu vergessen natürlich der "Rötkäppchen" Sekt aus Freyburg.

So verschenkten wir auch letztens einen selbst geschnürten Ossi-Präsentkorb an Freunde, welche zwar aus der Gegend hier stammen, längst aber in der Nähe von Frankfurt am Main eine zweite Heimat fanden. Natürlich waren die üblichen Verdächtigen im Korb enthalten, zusätzlich jedoch diesmal auch ein Gläschen Konfitüre aus dem thüringischen Mühlhausen.

Dieser Tage nun bekam ich per Post sinngemäß folgende Antwort: "Die Marmelade aus dem Präsentkorb hat mir sehr gut geschmeckt, seit wann aber gehört Mönchengladbach zu Thüringen?".

Da war ich erst einmal von den Socken und begab mich auf Spurensuche im Supermarkt. Tatsächlich, die Konfitüre mit dem markanten Stadttor der thüringischen Stadt Mühlhausen werden zu großen Teilen in Mönchengladbach (Nordrhein-Westphalen) hergestellt, auch hat die produzierende GmbH dort ihren Sitz.

Ohne weiter nachzuforschen machte ich mir also Gedanken wie es zu solch einem "Pseudo-Ossi-Produkt" kommen konnte. Dabei bin ich auf drei Denkansätze gestoßen.

1.
Die Mühlhäuser GmbH war irgendwann mal tatsächlich eine thüringische Firma, gründete jedoch irgendwann nach 1990 eine Briefkastenfirma in Panama. Leider wurde auf Grund eines logistischen Fehlers der Kasten nicht in Mühlhausen angebracht, sondern an eine Häuserfassade in Mönchengladbach geschraubt. Da dies bei solchen Geschäften aber vollkommen unerheblich ist, hat man es einfach dabei belassen. Seither liegt der Firmensitz in Mönchengladbach.

2.
Wir unterlagen alle bisher einem riesigen Irrtum. Der Name der Konfitüre stammt nicht von der Thüringer Stadt Mühlhausen. Stattdessen besitzt Mönchengladbach einen mir zwar unbekannten aber durchaus möglichen Stadtteil Mühlhausen in welchem die Fabriken stehen. Schließlich hat auch Stuttgart einen Stadtteil mit diesem Namen!

3.
Annektion! Russland hat es mit der Halbinsel Grimm vorgemacht, Thüringen zieht nach.
In einigen Bundesländer bereits vollzogen und in Thüringen gerade auf der politischen Agenda, die Kreisgebietsreform. Um Verwaltungskosten zu sparen und die Strukturen zu straffen, werden Kommunen und Landkreise zusammen gelegt.
Im Zuge dessen wurde Mönchengladbach einfach mal dem Stadtgebiet von Mühlhausen angegliedert. Ob dies von der Bevölkerung gewünscht wird, fragt meist ehe keiner!

Egal welche Vermutung jetzt zutreffender ist. Mühlhäuser Konfitüre könnte man als echten Wolf im Schafspelz bezeichnen. Natürlich gehören auch bereits viele andere Marken wie etwa der "Bautzner Senf" zu global agierenden Lebensmittelkonzernen. Produziert wird aber meist immer noch in Ostdeutschland und nach alten Rezepten. Ich muss mich also an dieser Stelle aufrichtig für die "Verunreinigung" unseres Geschenkes entschuldigen. Man möge es mir verzeihen, in Zukunft sollte ich die rückseitigen Etiketten doch besser studieren! ;o)



* Natürlich habe ich mich im Zuge dieses Beitrags zu den ernsthaften Hintergründen informiert. Bereits im Jahr 2012 gab es von der Firma "Mühlhäuser GmbH" aus Mönchengladbach dazu diese Stellungname:

Zitat:
"Bei der auf dem vorderseitigen Etikett enthaltene Angabe "Mühlhäuser" und der stilisierten Abbildung des Stadttores Mühlhausen handelt es sich hingegen um eingetragene Marken unseres Hauses. Diese Kennzeichnung steht nach den vom EuGH gebilligten Grundsätzen der Rechtssprechung in Einklang mit den gesetzlichen Vorschriften und ist keinesfalls irreführungsgeeignet oder täuschend."
Zitat Ende

Na, diese Aussage lassen wir jetzt mal auf uns wirken! Danach können wir mal abstimmen wer sich getäuscht fühlt und wer nicht! ;o)

Samstag, 9. April 2016

Fußball EM 2016 - Mit Bockwurst, Gurke und Vuvuzela zum Titelgewinn

Alle vier, oder sagen wir besser zwei, Jahre läuft sie an, die Vermarktungsindustrie rund um des Deutschen liebstes Leder, dem Fußball. Ja es ist wieder so weit! Die Fußball Europameisterschaft steht vor der Tür!

Pünktlich nachdem die letzten Weihnachtsmänner aus den Supermarktregalen verschwunden sind und auch der Osterhase seine Leckereien wieder mit dorthin genommen hat wo der Pfeffer wächst, stoßen die ersten Fanproduckte auf den Markt. Das Oster in diesem Jahr im Monat März lag und damit recht zeitig, die Europameisterschaft aber erst in einem Vierteljahr startet, interessiert nicht wirklich jemanden. Das Motto scheint: "Desto eher man den Ball ins Rollen bringt, umso besser!"

Neben den schon fast gewohnten Schaumküssen der Marke "Dickmanns" im EM-Fandesign, was nur auf die Packung zutrifft, legt in diesem Jahr der Salathersteller "Homann" vor. Mit Bockwurst- und Gurkeneinlage in einem Kartoffelsalat möchte man den geneigten deutschen Fußballfan schon einmal auf das Eröffnungsspiel am 10. Juni einstimmen. Schaumküsse und Kartoffelsalat, alles sehr sportliche Produkte.


Ich bin gespannt was uns in den nächsten drei Monaten erwartet! Meine Idee, passend zum Austragungsland Frankreich, vielleicht mal abweichend zum inzwischen bekannten Fußball-Brötchen beim Discounter, ein Fußball-Baguette oder Weingummi in Form des Eifelturms!

Was mir abschließend Sorgen bereitet, eine Rückkehr der unsäglichen Vuvuzelas ist nicht auszuschließen. Vergleicht man nämlich das Aussehen der beiden typisch französischen Nationalinstrumente Klarinette und Bombarde mit der Vuvuzela, wird mir Angst und Bange! ;o)

Donnerstag, 7. April 2016

Atom-Eier vom Discounter

Das Osterfest ist nicht mal 14 Tage vorüber, da geistert scheinbar ein Lebensmittelskandal rund um das Hühnerei durch den Lebensmitteleinzelhandel. Bei genauer Betrachtung entpuppt er sich für meine Begriffe jedoch als Skandälchen.

In den letzten beiden Wochen sollen, vor allem beim Discounter LIDL in Baden Württemberg und Bayern, Eier mit dem falschen Mindesthaltbarkeitsdatum verkauft worden sein. Statt dem 07.04.2016 (also dem heutigen Tag) wurde versehentlich der 07.06.2016 aufgedruckt. Einige Medien wollten jetzt schon wieder den großen Buh-Mann "Einzelhandel" an die Wand werfen. Letztendlich wird es jedoch nur ein kleiner Flüchtigkeitsfehler beim Hersteller mit großen Auswirkungen gewesen sein.


Klar muss man diese Marge vollständig zurückrufen, dass man den Verbraucher täuschen wollte, mag ich jedoch ernsthaft bezweifeln. Wer dies trotzdem für möglich hält, sollte beim Einkauf vielleicht doch mal das Hirn einschalten! Ein frisches Ei, welches im März verkauft wird und ein Vierteljahr halten soll? Das ist ja wie Frischmilch von der Kuh, welche nicht pasteurisiert wurde und in einem halben Jahr immer noch genießbar ist!
Wäre es ein Bio-Ei, betreten und bebrütet worden, hätte das geschlüpfte Huhn bereits einen Großteil seines Lebens hinter sich!

Nee, Sorry Jungs und Mädels ... manchmal hilft auch einfaches Mitdenken und nicht nur stupides dahin trotten im Alltag! Daher von meiner Seite kein Verständnis für die vielen selbst ernannten Verbraucherschützer, welche sich bei solch einem Versehen brüskieren.

Montag, 4. April 2016

Der Beginn einer neuen Eiszeit

Bei dem unverschämt tollen Wetter am vergangenen Wochenende, öffnete natürlich auch noch die letzte Eisdiele, welche dies nicht bereits zum Osterfest tat, ihre Pforten.

Nun als Vater einer kleinen Tochter, informierte ich mich bereits im letzten Sommer etwas intensiver über die derzeit in Mode gekommenen Geschmacksrichtungen bei der kühlen Leckerei. Längst sind die Standardsorten mit welchen wir groß wurden, etwa Vanille, Erdbeere oder das fast vergessene Schokoladeneis bei den unter Achtjährigen ein absolutes "No-Go"!

Da muss es schon ein wenig bunter und bei Möglichkeit markenbewusster zugehen. Schnell verköstigte ich im letzten Jahr Eis mit der Geschmacksrichtung "Kinderschokolade". Was nicht sooo außergewöhnlich war. Bei grellblauem "Schlumpfeis" durfte ich, nach einiger Überwindung und dem verdrängten Gedanken an chemische Zusatzstoffe, lernen wie es schmecken würde, wenn man einen Fruchtkaugummi in Vanilleeis drückt. "Schmeckerfatz" ist bunt gemixtes Fruchteis und so ließe sich die Liste um einiges fortsetzen.

Auf meinem heutigen Trip mit unserer Tochter und dem obligatorischen Gang zur Eisdiele habe ich meinen Meister gefunden! Eine neue Eissorte mit dem verwirrenden Namen "Kattivissimo", welches scheinbar eine Lizenz des Kinderfilm "Ich - Einfach unverbesserlich" besitzt.
Rein interessenshalber fragte ich die Verkäuferin hinter der Bedientheke welche Geschmacksrichtung "Kattivissimo" den besitze. Diese musste schmunzeln, scheinbar war ich nicht der erste Papa, welcher diese Frage stellte. "Ganz normaler Bananengeschmack." meinte sie, worauf ich antwortete: "Bananengeschmack gab es doch bereits in den letzten Jahren! Unter der Bezeichnung Banane, nur 10 Cent pro Kugel günstiger!".


Bedeutet dies etwa ich refinanziere jetzt neuerdings ein Hollywoodstudio, nur weil in einem Kinderfilm komische gelbe (wenn auch niedliche) Figuren immer "Banana" vor sich hin brabbeln? Außerdem, was soll dieser sinnverwirrende Name für ein stinknormales Bananeneis?

Da es sich bei "Alltag querbeet" natürlich um einen gut recherchierten Blog handelt, habe ich den Begriff zu Hause erst einmal in den Fremdsprachendatenbanken nachgeschlagen. Es kommt aus dem Italienischen (oh große Verwunderung!) und man kann es sinngemäß übersetzen mit "Das unverbesserliche Eis", na wie passend zum deutschen Filmtitel "Ich - Einfach unverbesserlich".

Zusammenfassend muss man bei der diesjährigen Mode-Eissorten also noch kräftiger in die Geldbörse greifen um Filmlizenzen zu finanzieren und belegt am besten noch einen Fremdsprachenkurs, falls das eigene Kind mal nach der Bedeutung des Namens fragt!

Na dann, Mahlzeit!

Mittwoch, 30. März 2016

Gnadenlos Vegan

Wieder habe ich es getan! Ich konnte heute einfach nicht anders als die beiden, geschätzt 12jährigen, Jungen vor mir an der Supermarktkasse zu belauschen. Einer der Beiden hielt eine Flasche Shampoo in der Hand, welche sie offenkundig bezahlen wollten. Das Gespräch lief in etwa so ab.

Junge 1: "Ich verstehe nicht warum dieses Shampoo vegan sein soll?"
Junge 2: "Aber da steht es auf dem Etikett!"
Junge 1: "Shampoo schmeckt aber nach gar nichts! Ich glaub da ist auch sonst kein Fleisch drinnen."
Junge 2: "Vielleicht darf man damit zu Hause nicht den Hund waschen ... ?"

An dieser Stelle war die alte Dame bei der Kassiererin leider damit fertig, ihren säumigen Euro in einzelnen Cent Stücken aus der Geldbörse zu sammeln, das Kassenband ruckte weiter. Beide Jungs bezahlten fix und zogen mit der Shampoo Flasche von dannen. Meine Wenigkeit blieb mit so einigen Fragen auf den Lippen zurück.


Die erste Frage, vielmehr eine Erkenntnis, es gibt veganes Haarshampoo?! Im Verlauf fragte ich mich woher der erste Junge wissen konnte, dass Shampoo nach nichts schmeckt. Ich gebe zu es nie probiert zu haben, ich bin bisher aber immer davon ausgegangen, Pfirsichshampoo schmeckt zwar etwas seifig aber nach Pfirsich, Erdbeer nach der roten Frucht vom Felde und so weiter. Vielleicht sollten die Hersteller in Zukunft aus Sicherheitsgründen lieber das "Vegan"-Logo durch den Hinweis "nicht zum Verzehr geeignet" ersetzen.
Dritter Punkt. Wie kommt die Jugend auch nur ansatzweise darauf, in allen anderen herkömmlichen Shampoos könnte Fleisch enthalten sein? Das Rückseitenetikett mit den Inhaltsstoffen kannten sie scheinbar nicht, wenngleich auch ein bisschen gesunder Verstand an dieser Stelle weitergeholfen hätte. Zuletzt tat mir dann kurz der heimische Köter leid. Wenn es dumm lief und die Beiden den Gedanken mit dem Shampoo weiter spannen, muss dieser heute Abend vielleicht noch darunter leiden. Ein gnadenloser Tierversuch in der heimischen Badewanne wäre die Folge. Dann jedoch könnte sich das Produkt nicht mehr als "vegan" bezeichnen und folglich seine Jungfräulichkeit verlieren.

Oh ich sag es Euch, ich habe immer wieder meinen Spaß anderen Menschen zuzuhören. Dies sollte man echt viel öfters tun. So manche Eintrittskarte zum Kabarett könnte man sich so ersparen ... ;o)

Freitag, 25. März 2016

Der Eine der nicht mehr lacht ...

"Ich heb ab, nichts hält mich am Boden ... " so könnte man derzeit meinen Gemütszustand zusammenfassen. Nachdem ich in den letzten Tagen vermehrt Radio hörte, sei es beim Frühstück, im Auto auf dem Weg zur Arbeit oder in der Freizeit, reifte in mir ein Gedanke. Kann es eigentlich sein, dass im Radio derzeit (gefühlt) immer dieselben zehn Songs herauf und herunter gespielt werden? Wenn bereits die ersten Takte von Sido`s "Astronaut" (feat. Andreas Bourani) angespielt werden, stellen sich meine Nackenhaare auf. Gefolgt zumeist etwa von Ellie Gouldings "Love Me Like You Do" oder X Ambassadors "Renegades".
Ganz ehrlich es kommt auf den großen Radiostationen immer nur noch der gleiche Brei. Wären diese gefühlten zehn Lieder vom Stil her wenigstens noch abwechslungsreich. Doch Fehlanzeige, die derzeitigen Mainstreamcharts scheinen alle vom selben Liedermacher komponiert zu sein.

Besonders penetrant empfand ich von Echosmith "Cool Kids". Bei diesem Lied trieb es mir inzwischen die Feuerröte in die Augen. Nach und nach verschwand jetzt dieses Lied langsam von den Playlists der Radiostationen, nur um einem neuen Nerv-Kandidaten Platz zu machen: Stereoact "Die immer lacht". Kaum Text, geschweige denn sinnvoll, und eine dudelnde Melodie mit null Anspruch und 100% Mainstremcharakter.


Natürlich leben wir in Zeiten von Musikstreaming in denen man eigentlich nicht mehr auf die Radiosender angewiesen ist. Drumherum kommt man trotzdem nicht. Auf der Arbeit läuft der Empfänger am Nachbarschreibtisch, im Taxi säuselt die Kiste vorn beim Fahrer und selbst im Supermarkt werden die Werbedurchsagen inzwischen mit diesen Liedern ausgeschmückt.

Ich bin fast geneigt zu sagen, wenn dies so weiter geht: "Schießt mich auf den Mond!". Doch selbst da laufe ich wieder Gefahr dem Astronaut von Sido und Bourani zu begegnen! ;o)

Mittwoch, 23. März 2016

Nachlese: Landtagswahlen 2016 ... was bleibt!

Wie gewohnt, möchte ich heute noch einmal das Wort ergreifen um eine etwas andere Nachlese der Landtagswahlen 2016 in Sachsen-Anhalt vorzunehmen. Natürlich werde ich nicht auf das gute Abschneiden der "AfD" eingehen, Leute die sich für ihre Heimat Fremdschämen oder etwa die mannigfaltige Koalitionsbildung in Magdeburg, welche scheinbar mit Begriffen wie "Jamaica" & Co. etliche Länderflaggen der Weltkarte durchläuft.

Nein! Ich bin natürlich wieder etwas einfacher, und vor allem anders, an die Sache heran gegangen. Ich habe mir der Tage nach der Wahl angeschaut, welche Parteien am schnellsten wieder ihre Wahlplakate von den Laternenmasten entfernen und bin, wie nicht anders zu erwarten, auf Erstaunliches gestoßen!

Erwartungsgemäß wurde die Wahlwerbung der großen Parteien recht fix von beauftragten Firmen abgenommen. Zumeist drei Tage nach der Wahl war kaum mehr ein Plakat zu sehen. Dem entgegen habe ich sogar einen ziemlich durchgefallenen Landtagskandidaten hier im Wahlkreis höchstpersönlich mit seinem uralten Renault rumfahren und Plakate abnehmen sehen. Sehr löblich und volksnah! Vielleicht klappt es beim nächsten Mal!
Anhänger der NPD hatten es da mancherorts schon etwas schwieriger. Selbst mit den höchsten Leitern bekamen die Herrschaften ihre meist recht hoch platzierten Wahlslogans nicht mehr von den Masten. Dabei zuzuschauen machte mir einen Heidenspaß! ;o)


Am meisten enttäuscht bin ich jedoch von der "Partei Mensch Umwelt Tierschutz", kurz der Tierschutzpartei. Deren Plakate hängen noch heute, streckenweise in sehr großer Zahl an den Laternen. Keiner kümmert sich darum, dass diese Schandflecke schnellstmöglich aus unserer Umwelt verschwinden. Gerade wenn man für diese Themen eintritt.
Kann es deswegen vielleicht sein, dass diese Partei faktisch in der Bedeutungslosigkeit verschwand? Die Wähler werden sich denken: "Na wenn sie mit derselben Nachlässigkeit ihre Themen in der Politik angehen ... schreitet es mit der Umwelt und dem Tierschutz nie so recht voran!".
Gerade bei diesen Akzenten, welche die Partei setzt, kann man sich solche Dinge schon in Hinblick der öffentlichen PR nicht erlauben.

Es kann aber auch sein, dass ich wieder einmal voll danebenliege! Vielleicht steckt ja ein größerer Masterplan dahinter. Noch drei Wochen, etliche Regenschauer und die ersten wärmeren Temperaturen und die Plakate werden vielleicht allein von den Laternen fallen. Zersetzt in einem natürlichen Kompostierungsprozess, da sie aus ökologischen Materialien bestanden. Übrig bleibt ein kleines Häufchen Erde am Straßenrand auf dem der ein oder andere Löwenzahn gedeihen kann! Ja so wird es sein ...